Epilog

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Damien stand auf und lief aus der Küche in Richtung Wohnzimmer. Acht Wochen waren vergangen, seitdem er das erste Mal Sex mit Claire gehabt hatte. Acht Wochen waren vergangen, seitdem sie herausgefunden hatte, dass die heimliche Geliebte von Howard, die Schwester von Claire gewesen war. Es war schon verrückt darüber nachzudenken, dass das ganze schon acht Wochen her war, denn Damien kam es vor, als wären seitdem nicht mehr als drei Tage vergangen.

Claire und Howard hatten sich drei Wochen danach voneinander scheiden lassen und Howard lebte nun mit Claires Schwester Jenny in der kleinen Wohnung und führte ein glückliches Leben mit ihr. Damien war kurz nachdem eine Beziehung mit Claire eingegangen und sie waren gemeinsam ausgezogen. Den Kontakt zu ihrer Schwester hatte sie abgebrochen (zumindest teilweise, denn sie hatte ihr drei Wochen später noch zum Geburtstag gratuliert). Nachdem Damien zu ihr nach draußen gelaufen war, um sie zu trösten, war ihnen beiden bewusst geworden, dass sie für einander wirklich mehr waren, als nur eine schnelle Nummer für zwischendurch. Am nächsten tag hatten die beiden ihre Koffer gepackt und waren weggegangen. Drei Wochen lang hatten sie gemeinsam bei den Eltern von Damien gelebt und dieser hatte Claire als seine "Freundin" vorgestellt. Zuerst hatten seine Eltern ihn schief angeschaut, da er sichtlich um einiges jünger war als sie, doch sie hatten es nach kurzer Zeit akzeptiert und nicht weiter nachgefragt. Als am Tisch die Frage aufgekommen war, wie die Beiden denn zusammen gefunden hatten, hatte Damien mit: "Es hat sich durch... Kontakte, irgendwie so ergeben." Seine Eltern hatten es so hingenommen wie es war und nicht weiter danach gefragt, was das denn für Kontakte gewesen waren, ganz zum Glück von Damien und Claire, denn sie beide waren nicht gut darin sich Ausreden zu überlegen. Es hatte nicht lange gedauert, bis die beiden eine hübsche, kleine Wohnung mit wundervollem Ausblick auf einen kleinen Wald gefunden hatten. Die Wohnung war schon recht weit eingerichtet, es fehlten nur nach ein Paar letzte Sachen, bevor sie die Umzugskartons wieder beiseite räumen könnten würden. 

Damien stellte seinen Banane-Apfel-Orange Smoothie auf den gläsernen Tisch im Wohnzimmer und schaute aus dem Fenster, wo das kalte Mondlicht die Baumkronen des Waldes in einen glitzernden Schleier hüllte und sich diese dabei wanden, als wollten sie daraus entkommen. Es war ein wirklich schöner Anblick, wie Damien fand und er genoss es, einen Blick auf die unberührte Natur haben zu können, etwas das ihm lange Zeit in seinem Leben gefehlt hatte. Während er den Anblick der sich im Wind windenden Bäume genoss, lies er zum ersten Mal seit er sich von der Familie Balkins getrennt hatte, alle Gedanken an die vergangenen letzten Tage, die er mit ihnen verbracht hatte, Revue passieren. 

Es begann alles so harmlos damit, dass er, wie jeden Tag, nach hause kam und sich seinen geleibten Smoothie gemacht hatte, den er sich nahezu jeden Tag einverleibte. Es war nur die Tatsache, dass das Paket für Howard angekommen war und er sich dazu bereiterklärt hatte es anzunehmen, weil Freundlichkeit war etwas, dass ihm schon seine Eltern von klein auf beigebracht hatten. Er hatte nur das Paket an seinen rechtmäßigen Besitzer übergeben wollen, doch dieser war beschäftigt gewesen. Hätten sie darauf geachtet, dass die Tür komplett verschlossen war, wäre Damien wohl niemals dort gewesen, wo er im Moment stand. Er hätte sein leben gelebt und vielleicht wäre es niemals zu dem treffen mit Jennifer gekommen. Es erschien ihm das Bild vor Augen, wie Claire plötzlich über ihm stand und ihn zur Rede stellte, nur um sich zu rächen. Insgeheim glaubte Damien daran, dass es nichts weiter war, als der Versuch ihre Sexsucht zu befriedigen, denn schließlich war sie es gewesen die ihm erklärt hatte, man serviere Rache am besten kalt. Er spürte immer noch ihren zarten Körper auf dem seinen und das Gefühl ihrer Brüste, als er diese unter der Dusche eingeseift hatte. 

"Gibt es da draußen irgendwas spannendes zu sehen?", riss Claire Damien aus seinen Gedanken und dieser drehte sich erschrocken um. "Nein da draußen gibt es nichts von Bedeutung", antwortete er und schaute wieder aus dem Fenster. "Ich habe gerade nur an die Zeit gedacht, in der wir nicht zusammen waren, wie wir das erste mal Sex hatten, wie du deine Schwester mit deinem Ehema- Verzeihung Ex- Mann erwischt hast und danach panisch aus dem haus gerannt bist. Und jetzt? jetzt sind wir hier und es kommt mir vor, als wären nicht mehr als ein Paar tage seit dem Ganzen passiert." Claire lachte und streichelte Damien über den Rücken. Sie lehnte sich an ihn und schaute mit ihm aus dem Fenster. "Du hast recht Damien, es fühlt sich an, als wären es nicht mehr als ein paar Tage vergangen und doch sind es acht Wochen. Deine Eltern waren wirklich nette Menschen, aber wir wollen doch jetzt nicht über vergangene Zeiten reden oder?"

Sie entfernte sich von Damien und dieser drehte sich um. Erst jetzt bemerkte er, dass sie in ihrem geliebten Bademantel herumlief, den sie, wenn sie nichts zu tun hatte, die meiste Zeit des Tages anhatte. "Weist du Damien, zu beginn des ganzen habe ich die beiden noch verflucht, dich jetzt wünsche ich ihnen alles gute, denn ändern kann ich es ja auch nicht mehr wie?" Damien nickte und nahm sein Glas vom Tisch. "Da hast du recht Claire, da hast du verdammt nochmal recht. Prosit." Er leerte das Glas in einem Zug und bevor Claire den Raum verließ, rief sie ihm noch zu: "Komm her Damien, es ist so einsam ohne dich." Damien überlegte nicht lange, stellte das leere Gals wieder auf den Tisch und leckte sich die Lippen sauber. das Glas spülen würde er später immer noch können, doch jetzt musste er sich um seine Freundin kümmern. Er folgte ihr ins Schlafzimmer und als er Denises betrat, sah er sie, wie sie gerade ihren Bademantel von ihren Armen herunter gleiten ließ und auf dem Boden ein Stück weit in die Ecke trat. Damiens Augen weiteten sich sofort, als er sie sah: anmutig wie eine Göttin und doch so edel wie sie da stand, nackt wie Gott sie schuf. 

"Willst du jetzt herkommen oder reicht dir schon der bloße Anblick von meinem Körper, so wie er dir damals gereicht hatte, damit du das ganze Haus mit meinem Namen vollstöhnst?" Damien lachte kurz auf, dann löste er die Schnalle an seinem Gürtel. "Oh Claire, deinen Humor hast du wahrlich nicht verloren wie ich sehe." Er zog sich sein Hemd aus und ließ seine Hosen herunter, stieg aus ihnen heraus und trat sie ein Stück weit in die Zimmerecke. "Ja, Claire du hast recht, ich bin ein frecher Lustmolch", lachte er und warf die Tür hinter sich zu.




Unfassbar, dass ich das alles aus 36 DIN A4 Seiten gequetscht habe.

Vielen Dank fürs lesen :)

Die Lust, welche die Sünde birgtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt