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Als Damien durch die Morgensonne gewaltvoll aus seiner Traumwelt gerissen wurde, kurz bevor er und Claire es zum vierten mal, in den wildesten Positionen des Kamasutra miteinander treiben wollten, träumte er immer noch; er träumte davon seine Träume Realität werden zu lassen, weshalb er sich zur Seite drehte und seine Hand ausstreckte, dabei jedoch nur die warme, aber leere Hälfte des Bettes zu fassen bekam. Ihr Geruch lag immer noch herrlich duftend in den Bezügen des Bettes und erweckten in Damien die Lust nach mehr. Seine feuchte Morgenlatte, aufrecht stehend und bereit für mehr, brachte Damien dazu aus dem Bett zu steigen, um nach seiner lieben Claire Ausschau zu halten und wohlmöglich das Nächste Treffen für den gemütlichen Beischlaf zu vereinbaren. Er zog sich seine Kleidung wieder an, verzichtete aus Liebe zu seinem Ständer auf eine störende Unterhose und verschwand aus dem Zimmer in Richtung Flur, das Bett ungemacht hinter sich lassend und den Geruch von Schweiß, Sex und Honig-Zedernholz Shampoo im Raum zirkulierend. Die Tür zum Schlafzimmer von Howard und Claire stand weit geöffnet und es kam eine frische Brise aus diesem in den Flur geflogen. Damien ignorierte dies und lief den Flur entlang in Richtung der Küche. Am Herd stand Howard und briet sich ein Spiegelei. Claire saß, wie jeden Morgen, mit frisch gewaschenen haaren, nach Shampoo duftend und im rosafarbenen Bademantel am Küchentisch. In den Händen hielt sie eine mit Kaffee gefüllte Tasse, mit der Aufschrift: die Pflicht ruft, sag ihr ich ruf zurück. Sie waren alle beide voll und ganz auf ihre eigenen Dinge konzentriert und niemand sprach ein Wort mit dem anderen. Howard ließ beim braten schwungvoll seine Hüften kreisen und pfiff dabei leise eine Melodie, die Damien bekannt vor kam, die er aber nicht sofort deuten konnte. Claire saß am Tisch, starrte auf ihre Tasse und ließ dabei in einem gleichmäßigen Rhythmus ihre Hausschuhe von den Füßen gleiten, nur um sie kurz darauf wieder anzuziehen. Als Damien den Raum betrat, war das erste was er sagte, ein freundliches und motiviertes: "Guten Morgen die Herrschaften." Howard schaute weiterhin auf den Herd und rief ihm eine schnelles: "Morgen Damien", zu. Claire schaute zu ihm auf und sagte mit einem breiten Lächeln im Gesicht: "Guten Morgen junger Mann, gut geschlafen oder warum so motiviert am frühen Morgen?" 

Damien grinste sie an. Als ob du nicht genau wüsstest, was Sache ist, dachte er und antwortete stattdessen mit: "Ja, ich habe sogar sehr gut geschlafen meine liebe, du weist ja wie ich bin wenn es nicht Samstag ist und ich NICHT gut geschlafen habe." Claire lachte und antwortete dann lachend: "ja Damien, ich weis wovon du sprichst. Ich Wünschte meinem Mann würde es genau so gehen, doch dieser muss jetzt leider schon an einem Samstag Morgen das Haus verlassen. Geschäfte, du weist schon." 

Sie erntete einen grimmigen Blick von Howard, der sich sein Spiegelei auf einen Bagel legte und daraufhin, begleitet vom herzlichen lachen seiner Frau, mit einem genervten: "Wiedersehen" das haus verließ. Damien stand auf und machte sich eine Tasse Kaffee. Für gewöhnlich trank er keinen Kaffee, doch an diesem wunderschönen Morgen hatte er es mehr als nur nötig, um nicht direkt am Tisch wieder in seine Tagträume der ungezügelten Perversionen zu verfallen. Er setzte sich an den Tisch zurück, lauschte dem rattern der Kaffeemaschine und starrte Claire tief in die Augen. Claire starrte zurück, doch in ihren Augen war nicht die erhoffte, wiedererweckte Lust zu erkennen. "Claire", begann er vorsichtig und sie schaute ihn weiterhin nur stumm an. "Ja bitte?", fragte sie zurück und aus ihrer Stimme konnte Damien genau heraus hören, dass sie ahnte welche Fragen auf sie zukommen würden. "Ist Howard wirklich bei der Arbeit oder bei... wem auch immer?", begann er das Gespräch. Mit leichten Fragen beginnen, sonst wird es ihr ziemlich komisch, dafür das wir erst 09:12 Uhr haben. Claire nahm einen Schluck Kaffee und seufzte. "Im Terminkalender steht, dass er wirklich einen Termin hat und anderes wüsste ich tatsächlich nicht. Ich hoffe das er mich nicht anlügt, so wie er es schon lange tut." 

"Aber genau das tust du seit gestern doch auch, Claire." Es war ihm einfach heraus gerutscht, ohne das er wirklich beabsichtigt hatte so etwas zu sagen. Augenblicklich bereute er es dies gesagt zu haben und schaute etwas beschämt zu Boden. Claire wirkte gelassener als er es erwartet hatte, vermutlich war ihr dasselbe auch schon klar. "Ich lüge ihn nicht an, zumindest nicht solange unsere Beziehung nicht als Gesprächsthema auf den Tisch kommt." Damien nickte. "Es war eine wirklich unglaubliche Nacht gestern mit dir Claire... Ich liebe dich." Claire seufzte und stellte ihre Kaffeetasse auf dem Tisch ab. "Ich liebe dich", begann sie mit einem oberlehrerhaften Ton, "ist ein wirklich starker Satz. ja ich habe ihn gestern auch gesagt, aber du weist genau so gut wie ich, dass es ein Fehler war, alles war ein Fehler und es war meine Schuld, das gestehe ich mir ein." Sie stand auf. "Ich liebe dich nicht Damien", sagte sie nun etwas ruhiger und griff nach ihrer Tasse "genau so wenig liebst du mich. Es wird eine Zeit lang dauern bis du das gänzlich verstanden hast, aber was du jetzt verstehen musst, ist, dass das eine einmalige Sache gewesen ist und sich das nicht wiederholen darf." Damien blickte entsetzt zu Boden, was passierte hier gerade? gestern Nacht war sie noch mehr als begeistert von allem und jedem, und jetzt hat sie sämtliches Interesse an mit verloren. Warum nur? Womit hatte er das verdient? 

Die Lust, welche die Sünde birgtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt