2. Absturz

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Let the Action begin :D....

Action? Ignoriert das einfach hehe...




Es war nicht gerade so, als habe Peter in seinem Schlaf auch nur irgend etwas mitbekommen, doch als er erneut aufwachte, verleiteten die Zahlreichen Gespräche der Passagiere ihn dazu, sofort wieder zurück in das angenehme Nichts zu fallen.
Das ganze bereitete ihm ordentlich Kopfweh.

Seine Mutter merkte recht schnell, dass ihr Sohn erneut im Reich der Wachen war und fragte ihn, ob er nicht vielleicht etwas essen wollte, doch Peter lehnte mit einem Müden wink seiner Hand die Dose, die seine Mutter zu Hause noch mit Snacks gefüllt hatte, ab.
Sobald er seine Augen aufgeschlagen hatte, wurde ihm erneut mulmig zumute.

Natürlich war der sonst sehr aufgeweckte Teenager mehr als nur aufgeregt gewesen, doch seit sich das Flugzeug viele Kilometer in die Luft erhoben hatte, hatte Peter ein ganz anderes Gefühl im Magen, was ihn schlussendlich davon überzeugte, dass er wohl überhaupt gar kein Fan vom Fliegen war.

" Wie lange sind wir schon unterwegs?", fragte Peter seine Eltern, nachdem er deren Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte.
Eigentlich wollte er es nur wissen, da er sich schon vorzeitig auf die Ankunft in Italien freute und es nicht mehr wirklich auszuhalten schien, bis sie an besagtem Ort ankamen.

Er hatte schon ziemlich viel über das Land in Erfahrung gebracht, etwas Italienisch dazu gelernt und natürlich wollte er einmal eine richtige, traditionelle Pizza verdrücken.

" Seit ungefähr fünfeinhalb Stunden. Wieso? Aufgeregt?", erwiderte Peters Vater lächelnd, nachdem er auf die alte Uhr an seinem linken Handgelenk geschaut hatte.

Peter zog beide Schultern in die höhe und deutete ein Nicken an,
" Schon...Und Ich glaube, Ich bin nicht wirklich zum Fliegen gemacht worden..."
Peter lachte etwas peinlich berührt und kratzte sich sein Genick leicht.

Sein Vater lächelte ihn aber nur verstehend an und rückte sein blaues, einfaches Hemd zurecht, das der Mann allzu gerne trug,
" Keine Sorge, Flugzeuge sich ziemlich sicher."
Der Ältere lachte etwas und Peter blickte von seinen Eltern weg.

Sie waren jetzt so ziemlich in mitten des Atlantischen Ozeans.
Oder wohl eher darüber.

Wenn man aus dem Fenster hinaus blickte, schien einem demnach eine sattblaue Masse entgegen, die den Großteil des gesamten Planeten ausmachte.

" Mom, Dad? Ich bin auf der Toilette...", als seine Eltern verstanden und einfach wortlos nickten, erhob sich der 14-jährige von dem bequemen, blauen Sitz.

Langsam drängelte sich der Teenager den langen, Engen Gang entlang, um zur Klokabine am hinteren Teil der Flugzeuges zu gelangen.
Auf seinem Weg begrüßte er höflich jeden, der seinen Blick kreuzte, bis er vor der weißen Tür angelangt war, die zu seinem Glück nicht verschlossen war.

Die Kabine war ziemlich eng und der Klositz äußerst klein. Peter viel jedoch auf, dass man in der kleinen, weißen Kabine ohne Fenster ziemlich orientierungslos wurde, doch er ignorierte das Gefühl beinahe gekonnt.

Eigentlich musste er gar nicht wirklich aufs Klo. Er setzte sich lediglich auf die Klobrille und atmete gestresst aus, bevor er erneut tief ein atmete und seinen wilden Gedanken zeit zum Ordnen gab.

Er wollte sich nicht ausmalen, was passieren würde, wenn...

Und in genau diesem Moment durchfuhr ein ordentlicher Ruck das Flugzeug, was Peter dazu brachte, zurück auf den Sitz zu stolpern und seinen Kopf etwas zu heftig an die Wand zu schlagen.
" Ow..!", murrte der Teenager und griff sich atemlos an der Kloschüssel fest.
Was genau...passierte hier gerade?

Erneut spürte er einen festen Ruck und langsam nahm er die hektischen Stimmen wahr, die aus dem Hauptbereich des Flugzeuges kamen und immer lauter wurden.

Zwischen schreienden Kindern und rufenden Erwachsenen konnte Peter die Stimme einer Stewardess vernehmen, die den Passagieren anwies, Ruhe zu bewahren, kurz bevor ein weiterer Rumms durch den Flieger ging, der nicht mehr aufhörte und das Geschrei unerträglich werden ließ.

Peter war derweil wie erstarrt und hatte nicht einmal versucht, erneut auf seine Beine zu kommen.
So endete das alles also?
Sein erster Flug, und das war, was ihn erwartete?
Seine ganze vorfreude war mit einem Schlag verschwunden und wurde mit purer Panick ersetzt und sprang unerwartet auf.

Peter wollte nun nichts mehr, als zuhause in seinem weichen Bett zu liegen und die Decke bis ans Kinn gezogen zu haben.
Er wollte nichts mehr, als einen ganz normalen, langweiligen Ferientag, doch daraus wurde wohl nichts, besonders nicht in diesem Moment, in dem der Teenager begann, um sein junges Leben zu bangen.

Bevor er jedoch erfahren konnte, wie dieser Moment endete, brachte ihn ein weiterer Rumms ins Ungleichgewicht, er schlug seinen Hinterkopf dieses mal an das kleine Waschbecken und seine Sicht wurde von schwarzen Punkten verdeckt, bis er nichts mehr sehen konnte und schließlich das Bewusstsein verlor.
Wie ein Traumloser, stiller Schlaf kam es ihm vor, doch wohl kaum würde er sich daran erinnern können.







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