7. Vorbereitung

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Die erste Nacht auf den halbwegs bequemen Unterlagen verging für Peter, sowohl als auch für Tony, wie im Flug.
Auch in der Nacht war es auf der Insel unglaublich warm, sodass sie nicht einmal an des Benutzen einer Decke dachten, wenn sie denn die Möglichkeit dazu hatten und mit der Zeit, die im langsamen Tempo verging, sprangen dem Teenager immer wieder neue Dinge in den Kopf, mit denen er sich die Zeit vertreiben könnte.
Doch ehe sich das Duo versah, war auch schon ein Tag vergangen.

Beinahe eine Woche saßen sie nun bereits auf der Insel fest, doch ebenso versuchten beide das Beste daraus zu machen, denn an das Verhungern dachte keiner von ihnen.
Und obwohl bereits die Wasserflaschen, die Peter an Tag eins am Flugzeugswrack gefunden hatte, eine gähnende Leere beinhalteten und trockener waren, als der Sand am Strand, abseits des Ozeans, hatten sie Lösungen gefunden.

Der Bach, den Peter vor wenigen Tagen gefunden hatte, tat dem genüge. Das Wasser war kühl und keineswegs salzig. Ob es sauber war, war ihnen redlich egal.

Das nächste Projekt, woran sich Tony und Peter wagen wollten, war ein Signalfeuer, sodass vielleicht die Schiffe in der Nähe der Insel auf sie aufmerksam wurden...wenn hier denn Schiffe unterwegs waren.
Und wie lange genau die beiden es hier durchhalten würden, war ebenso eine Frage, die unbeantwortet blieb.

Tony's verletztes Fuß- und Handgelenk sah noch genau so frisch aus, wie am ersten Tag, doch sich in solchen Situationen ausruhen zu können, war unmöglich. Zwar wollte Peter öfters von ihm verlangen, er solle sich hinsetzten und ihn die Arbeit machen lassen, doch er hatte bereits aufgegeben.
Tony war ein verdammter Sturkopf.
Nebenbei bemerkte er, wie rastlos der Teenager selbst war.

Im Moment waren die beiden aufgeteilt. Peter suchte weiterhin den Dschungel nach Ressourcen ab, während Tony sich dazu entschieden hatte, das Wrack erneut zu durchsuchen.

Durch das riesige Loch an der Hinterseite des halben Wracks, betrat er dieses und stieß schon auf einen Haufen aufgehäufter Klamotten, die Peter dort hinterlassen hatten, wobei das einzigste, das Tony und Peter wirklich brauchten, Hosen waren.
Beide liefen schon seit längerer Zeit barfuß herum und scherten sich nicht um ein Oberteil.
Ein Teil der Klamotten diente ihnen sogar als Kissen.
Wahrer Luxus auf dieser Insel.

Tony's Schritte waren auf dem blauen, teppichartigen Boden des Flugzeuges, oder das, was davon noch übrig geblieben war, kaum zu hören.
Er hatte kein direktes Ziel vor Augen, sodass er lediglich unter Sitzen und auf Ablagefächern herumstöberte, ohne große Erwartungen mit sich zu bringen.

In den letzten Tagen war Tony aufgefallen, wie unglaublich müde und schlapp er geworden war, was vermutlich an seinem plötzlichen Kaffeeentzug lag, den er sonst stündlich trank.
Doch in den letzten Tagen gab es wichtigere Dinge, als die dunkle, oftmals etwas bittere Flüssigkeit, die sich Kaffee nannte.
Ebenso vermisste er seine Musik sowie das Labor.
Ein Grund mehr, sich sein Überleben zu sichern.

Tony stöhnte, als ein stechender Schmerz sein Fußgelenk durchfuhr, bei dem Versuch, auf die Sitze und den ganzen Schutt zu klettern, um die oberen Ablageflächen besser durchstöbern zu können.
Er gab schließlich auf und beließ es dabei, mit seiner rechten Hand aussichtslos auf der Ablagefläche herumzufühlen und war sich dabei mehr als nur etwas sicher, das er dabei verdammt bescheuert aussehen musste, doch außer ihm und Peter gab es hier bis jetzt niemanden.

Nach wenigen Sekunden schon ertasteten seine Fingerspitzen eine Art Lederband. Er strengte sich noch ein letztes mal an, um des Band besser greifen zu können, und zog dieses schlussendlich von der Ablagefläche, wobei eine teuer aussehende Handtasche zum Vorschein kam.

Er zuckte unbeschert mit seinen schultern und öffnete den goldenen Reißverschluss. Beim herumwühlen fiel ihm jedoch nur Kosmetik in die Hand. Das einzig nützliche war demnach ein Spiegel, den er vielleicht zum Feuermachen benutzen könnte.
Er schmiss die Tasche mit wenig Schwung hinter sich und machte weiter.
Bei weiterem herumsuchen und fühlen fand er nichts mehr, weshalb er sich auf den Rückweg machte.

Am Lager sah er bereits einen erschöpften Teenager im Schatten, fernab der Sonne hocken, der anscheinend seinen Kopf unterwegs in den kleinen Bach gesteckt hatte, um sich abzukühlen.

" Wieder zurück?", begrüßte Tony den mit Wasser triefenden Teenager, der daraufhin wortlos nickte und mit einem Nicken auf einen größeren Haufen voll Material deutete, das er bei seiner Expedition zusammengetragenen hatte.

Schweigend verschränkte Tony seine Arme vor der Brust und ließ sich mit dem Rücken auf den harten Boden fallen und seufzte.
Wenn man nicht wirklich bei verstand war, konnte das hier einem sogar wie ein Urlaub vorkommen, doch leider waren Peter, sowohl auch der Stark bei Verstand.
Und wenn nicht, dann würden sie das Wrack, ein grollender Magen und die ganzen Verletzungen erneut umdenken lassen.

" Was machen wir jetzt, Mr. Stark?", fragte der Teenager und begab sich in die selbe Position, in der sich Tony im Moment befand und ließ seinen Blick die riesigen Palmblätter entlang schweifen, die das Sonnenlicht daran hinderten, die beiden Überlebenden einzuhüllen.

" Hoffen irgendwann von dieser gottverdammten Insel zu kommen?", schlug Tony vor und musterte die Palmblätter mehrere Meter über ihnen.

" Hört sich nach einem guten Plan an...", erwiderte der Teenager mit einer Schippe an Sarkasmus beigelegt,
" Ich hätte vielleicht daran gedacht, das Signalfeuer anzufangen, aber da keiner von uns Architekt ist, könnte das wohl etwas länger dauern..."

" Kleiner, Ich bin Ingenieur, Mechaniker, Techniker... Irgendetwas fällt mir bestimmt ein...", Tony seufzte und richtete sich erneut auf um die Gegend zu inspizieren, bis ihm ein geeigneter Platz für die geplante Konstruktion ins Auge fiel.

Irgendetwas fiel ihnen ganz bestimmt ein...

Stranded [Irondad]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt