Szene 6 || Meine Rückkehr

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▌│█║▌║▌║ ✨ Luna 🌙 ║▌║▌║█│▌

❦【Szene 6: Meine Rückkehr】❦

Heute ist es endlich so weit. Poppy und ich werden an das Internat zurückkehren. Calvin hält Zuhause weiterhin die Stellung und wird Daisy ablenken, die aber bereits ziemlich skeptisch geworden zu sein scheint.

Gerade spazieren Poppy und ich durch den Wald, als sie mich fragt: "Und, hast du dir schon einen Namen für dein neues Ich ausgedacht?"

Ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Aber klar, um nicht aufzufliegen, werde ich einen Decknamen brauchen.

"Wie wär's mit Cheryl?", hilft mir Poppy auf die Sprünge und ich beginne sofort, Gefallen an dem Namen zu finden.

"Ja, der ist perfekt", antworte ich grinsend. "Und wie wirst du heißen?"

"Samantha."

"Uhh, sehr klassisch, passt aber gut zu deinem äußerlichen Erscheinungsbild."

Wir beide müssen schmunzeln.

Doch mein Lächeln erstickt, als sich der Wald vor uns lichtet und sich das Internat, bedrohlich aus einem dichten Nebel emporragend, in unser Sichtfeld schiebt. Meine Freundin schirmt ihre Stirn mit der Hand ab und wirft einen besorgten Blick in den wolkenverhangenen Himmel.

"Es sieht so aus, als würde bald ein Gewitter aufziehen, wir sollten uns also beeilen. Wie weit ist es noch bis zum Internat?"

Ich will sie gerade fragen, ob sie nur Scherze macht, da erinnere ich mich, dass sie als Ausgestoßene Satans Festung nicht sehen kann.

"Wir sind schon da", kläre ich sie daher auf.

Poppy nickt nachdenklich und zückt Tante Daisys Notizbuch. Während sie mit einem hektischen Flüstern den Tarnzauber des Internats aufhebt, nähere ich mich langsam dem massiven Gebäude auf der kleinen Anhöhe an. Was sich wohl gerade im Inneren des Gemäuers abspielen mag?

"Komm schon Luna, wir müssen weiter", reißt mich meine Freundin aus den Gedanken, als sie zielstrebig an mir vorbeiläuft. Anscheinend ist ihr der Zauber gelungen.

...

Endlich stehen wir vor der schweren Eingangstür. Die ganze Zeit über, in der ich in Tante Daisys Hotel gelebt habe, habe ich mir vorgestellt, wie es wäre, wieder hier, vor dem Internat des Bösen, zu stehen und zu wissen, es gleich betreten zu werden.

"Ich hoffe, der Zauber hat wirklich geklappt und ich verbrenne mir nicht gleich all meine Finger", raunt mir Poppy neben mir zu.

"Lass mich lieber", schlage ich vor, "Sicher ist sicher."

Poppy zuckt mit den Schultern und tritt einen Schritt nach hinten. Ich strecke meine Hand nach dem unheimlich verzierten Schlangenkopf-Türgriff aus und muss dabei schlucken. Ich habe keine Ahnung, was uns im Inneren des Internats erwarten wird. Hoffentlich fliegt unsere Tarnung nicht sofort auf! Aber um diese Uhrzeit müsste die große Eingangshalle ziemlich unbesucht sein, sodass unsere Ankunft im besten Fall nur sehr wenigen Schülern auffallen wird.

Ich kann Poppys bohrenden Blick in meinem Rücken spüren, als umgreife ich den Türknopf entschlossen mit einer Hand und drehe ihn zur Seite. Zu meiner Erleichterung gibt die Tür nach und schwingt nach einigen Mühen auf.

Vorsichtig werfe ich einen kurzen Blick ins Innere und gebe dann meiner Freundin ein Zeichen, dass die Luft rein ist. Ich habe eigentlich damit gerechnet, wir würden augenblicklich die verwirrten Blicke einiger Schüler in der Halle auf uns ziehen und hatte mir für diesen Fall schon einige Ausreden zurechtgelegt, aber die Eingangshalle ist wie leergefegt. Seltsam, aber in unserem Fall von Vorteil.

Not Today, Satan (Staffel 2) | 𝐒𝐞𝐫𝐢𝐞 || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt