Szene 5 || Hexenjagd

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†【Szene 5: Hexenjagd】†

Und dann wird plötzlich um mich herum das Licht abgeschaltet und mein Körper kommt langsam wieder zur Ruhe. Was folgt ist eine bleierne Stille.

«Was zum Himmel ist gerade passiert?», frage ich mich. Ich stehe noch immer völlig unter Schock und bin mir nicht sicher, ob ich schon wieder bewusstlos geworden bin oder nun völlig den Verstand verloren habe.

Hartes Holz beginnt mir unliebsam in den Rücken zu drücken und ich beuge meinen Oberkörper etwas nach vorne, wobei ich bemerke, dass ich dabei keinerlei Schmerzen mehr verspüre, aber immer noch in diesem verfluchten Roll-Teil sitze.

"Wo-wo bin ich?", flüstere ich fragend und erstaune dabei über den fremd wirkenden Klang meiner Stimme.

Was ist hier nur los?

Ich versuche, nach meiner Magie in meinem Inneren zu tasten, doch entweder scheint sie in weiter Ferne zu liegen, oder sie hat sich in mein tiefstes Innerstes zurückgezogen. Doch wenigstens spüre ich überhaupt wieder einen Funken Magie in mir.

Nachdem der Rollstuhl sich bereits seit mehreren Minuten nicht mehr bewegt hat, taste ich vorsichtig hinter mich und bemerke, dass ich auf einmal in einem völlig normalen Stuhl sitze.

Auch kann ich keine der Schattenkreaturen mehr hinter mir spüren, die mich in dem Rollstuhl entführt haben, weshalb ich es wage, vorsichtig aus meinem Sitz aufzustehen. Dabei bemerke ich allerdings zu spät, dass meine Beine gefesselt sind, weshalb ich völlig überwältigt zur Seite stürze und infolgedessen meine Fußfesseln zerreiße. Im Fall versuche ich mich gerade noch an etwas festzuhalten, wobei meine Finger über etwas streifen, das sich wie glattes Fell anfühlt.

Als ich unversehrt auf weichem Heuboden aufkomme, stellt sich mir abermals die Frage, wo zum Gott ich hier nur gelandet bin.

Dann höre ich über mir etwas nervös schnauben. Ein Pferd?

Abermals strecke ich meine Hände tastend in die Dunkelheit aus und ein elektrisches Knistern fährt durch meine linke Hand, als ich das vermeintliche Bein des Pferdes berühre, welches sofort erschrocken einen Schritt zurückspringt, was mich dazu veranlasst, meine Hände schnell wieder zurückzuziehen. Die Stute vor mir bäumt sich währenddessen wiehernd auf.

"Schscht. Ganz ruhig", flüstere ich, noch immer mit dieser sanften, weiblichen Stimme, die nicht mir gehört.

Als ich mich wieder ein Stück zu dem Pferd nach vorne beuge, spüre ich ein Fünkchen Magie in meiner linken Handflächen aufglühen, das eine überwältigende Wärme versprüht und sich schon bald einen Weg durch meinen gesamten Körper bahnt.

"Whoah!", stoße ich erstaunt hervor, als mein gesamter Körper plötzlich anfängt, heller als irgendetwas je zuvor zu strahlen.

Zuerst bin ich viel zu geblendet, um mein Umfeld, die Scheune, in der ich mich befinde, zu erkennen. Doch dann werden meine Füße abrupt vom Boden gerissen und ich kann ein halbes Dutzend Ställe unter mir erkennen, als mein strahlender Körper sanft in die Höhe geleitet wird. Unter mir kann ich auch das Pferd stehen sehen, wessen schwarzes Fell nun durch meine Lichtstrahlung matt glänzt. Es ist auf einmal ganz ruhig und blickt mit großen, freundlichen Augen zu mir hinauf an die Scheunendecke.

Und dann erst erkenne ich die Wunde, die sich fast über sein gesamtes Bein zieht und fühle mich sofort schuldig, zuvor danach gegriffen zu haben. Das Pferd muss ungeheuerliche Schmerzen und auch ziemliche Angst gehabt haben, so ganz alleine in der Dunkelheit...

Not Today, Satan (Staffel 2) | 𝐒𝐞𝐫𝐢𝐞 || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt