[8 - Geschwisterprobleme]

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Madara klopft mehrfach gegen Izunas Haustüre und überlegt, ob er nicht einfach die Türe eintreten sollte.

Statt spontaner Gewalteinwirkung, klopft er noch ein letztes Mal, doch öffnet immer noch niemand, so legt er die Hand an den Türknauf und zu seinem Überraschen ist die Türe offen.

Zögerlich öffnet er sie weiter und blickt dann hinein.

Der Flur wirkt auf ihn so dunkel und trostlos wie nie zuvor.

"Izuna?", ruft er, tritt über die Türschwelle und schließt sie hinter sich.

Er sieht sich um, es scheint überall dunkel zu sein.
Er lauscht, durchtritt den Flur und nähert sich den Geräuschen bis er auf der Veranda seinen Bruder findet.

"Izuna?", fragt Madara erneut, da er nur die Umrisse einer Person erkennt und geht näher.
Er hört nur irgendein Murmeln, das er auch ohne den Inhalt verstehen zu können seinem Bruder zuordnet.

Daher lässt er sich neben ihm nieder.

"Seit wann trinkst du?", fragt Madara beunruhigt.
"Ich trinke nicht... nur ein bisschen", murmelt sein jüngerer Bruder offensichtlich angetrunken.

Madara nimmt ihm die Flasche aus der Hand als Izuna offensichtlich nicht vorhat aufzuhören zu trinken.

"Hör auf damit.", entscheidet der Ältere, erhält aber keine Antwort darauf.

Stattdessen spürt er Izunas Kopf an seiner Schulter und sieht seinen Bruder an, der einfach in die Dunkelheit der Nacht zu starren scheint.

"Machst du dir Sorgen? Um Tobirama?", fragt er ihn, auch wenn er das Thema eigentlich nicht ganz so direkt ansprechen wollte.

Er hört den Rauschen des Windes und Izunas ungleichmäßigen Atem und es quält ihn wirklich innerlich seinen Bruder so zerstört zu sehen.

Und das auch noch aus einem Grund wie Liebeskummer wegen dem Senju, den er immer noch am allerwenigsten von Allen leiden kann.
Er würde am liebsten aufstehen und Tobirama den Hals umdrehen gehen, doch er möchte Izuna gerade nicht unbeaufsichtig lassen, sonst trinkt der sich noch ins Koma.

Aber falls sein Bruder weiter so... depressiv ist, kann er wohl für nichts mehr garantieren.

"Falls du möchtest...", fängt Madara an und seufzt. "Erzähl mir, was los ist."

"Nichts... is los.", nuschelt sein Bruder langsam und Madara könnte wirklich ausflippen.

Er kann Niemanden aufmuntern. Das ist nicht seine Art, aber nichts zu tun ist mindestens genau so schlimm wie seinen Bruder auf diese Weise leiden zu sehen.

Und man sollte meinen das Oberhaupt der Uchiha hat andere Sorgen.

"Soll ich ihn für dich erwürgen?", fragt er hypothetisch, denn irgendwie ist ihm gerade danach.
"Ne..", murmelt sein Bruder und greift über Madara hinweg wieder nach seiner Sakeflasche.

"Izuna.", ermahnt sein Bruder ihn doch das scheint den nicht wirklich zu interessieren.

"Ich will nicht.", winselt Izuna auf einmal und Madara könnte schwören sein ach so kaltes Herz zerbricht gerade in tausend Teile, denn dieser Ton, den sein Bruder anschlägt ist wirklich herzzereißend.

"Was willst du nicht?", fragt er und legt unsicher einen Arm um die Schulter des Jüngeren.
"Das alles..."

Madara seufzt.

"Er ist immer noch Hashiramas Bruder und ein sturer Vollidiot, dem passiert nichts."
"Hoffe es.", antwortet Izuna stockend.
"Definitiv passiert dem nichts.", wiederholt Madara, denn das ist der einzige Punkt, indem er dem Senju vermutlich voll und ganz vertrauen könnte.

"Wenn doch?"
"Vermutlich töte ich ihn dann qualvoll.", bestätigt Madara selbstsicher und hört etwas wie ein heiseres Lachen.
"Nicht gut.", entgegnet Izuna sichtlich neben sich.
"Nah. Was muss, das muss.", erwidert der ältere Uchiha Bruder.
"Kann sein."

Madara ist sich langsam unsicher, ob sein Bruder noch weiß, worum es geht.
Wäre Izuna nüchtern, wüsste der, dass es immer noch darum geht, was wäre wenn er jetzt Tobirama, den Quell allen Übels, ausrotten gehen würde.
Zumindest ihm eine reinhauen, würde Madara gerade wirklich von Herzen gerne, wenn es Izuna glücklich machen würde.
Aber so ist es leider nicht.

"Was hast du da eigentlich die ganze Zeit in der Hand?", fragt Madara endlich, was ihn schon länger beschäftigt, doch scheint Izuna schon beinahe zu schlafen, weshalb er die zur Faust geballten Hand seines Bruders umgreift und öffnet sie sanft.

Seine Augen weiten sich verwirrt, als er den Gegenstand in der Hand seines Bruders ertastet.

Zurselben Zeit an einem anderen Ort ~

"Tobirama, erzähl mir endlich, was wirklich passiert ist.", seufzt der Hokage, der wohlbemerkt minimal gestresst ist.

Natürlich ist es gut, dass Tobirama sich nicht gewehrt hat sich verhaften zu lassen, aber er weiß, dass sein Bruder mehr weiß als er selbst, denn das ist immer so.
Wenn Tobirama etwas kann, ist es Andere zu durchschauen und Hashirama kann sich einfach nicht vorstellen, dass es diesmal nicht so ist.

"Was meinst du?", fragt Tobirama anscheinend unwissend.
"Du hast Takeshi Shimura nicht umgebracht."
"Wie kommst du darauf?"
"Sowas würdest du nicht tun."
"Ich wüsste nicht, wieso nicht.", erwidert Tobirama monoton.

Es herrscht ein angespanntes Schweigen zwischen den Beiden und Hashirama beginnt unruhig auf der Stelle zu laufen.
"Hör auf damit.", merkt Tobirama an, der die Stille eher genießt.

"Aber du... wie soll ich dir denn helfen, wenn du mir nicht sagst, wie?!", Hashiramas Stimme wird lauter und tatsächlich sieht sein Bruder ihn nun endlich mal an.
Der Weißhaarige scheint sichtlich verwundert über diesen Gefühlsausbruch.

"Versuch es gar nicht erst.", erklärt Tobirama und Hashirama läuft es bei dem Blick seines Bruders kalt den Rücken runter.

Aber damit lässt er sich nicht abspeisen.
"Dann erzähl es mir nicht als Hokage. Erzähle mir als dein Bruder wie es dir geht und was ich als dein großer Bruder für dich tun kann, um dir zu helfen."

"Das macht keinen Unterschied.", entgegnet Tobirama lustlos und Hashirama seufzt schwer.

"Bitte. Irgendetwas.
Ich will irgendwas für dich tun, du musst mir nur einen Anhaltspunkt geben. Eine Theorie oder was auch immer.", er ist sichtlich aufgebracht und holt erstmal tief Luft.

"Was auch immer du mir nicht sagen kannst... würdest du es Izuna erzählen? Madara hat mir erzählt, dass es bei euch beiden ein bisschen holprig ist in letzter Zeit. Zumindest solltest du mit ihm reden."

Überraschenderweise erhält er darauf keinen abweisenden Kommentar, stattdessen sieht Tobirama nur trostlos an die Wand.

"Bitte. Redet miteinander, Izuna zuliebe.", fragt Hashirama nach, beinahe flehend.

"Okay."

Izunas Geschichte - Tobiizu 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt