[20 - Ende gut, alles gut?]

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Izuna nimmt Tobirama auf den Rücken, bevor der irgendwas erwidern kann. "So, ab geht's nach Hause."

Izuna schultert Tobirama erneut und setzt seinen Weg fort. Der Gang wird allmählich breiter, und das leise Plätschern des Wassers begleitet jeden ihrer Schritte. Durch Tobiramas Erklärung steigt Izunas Furcht, dass sie gleich im Wasser stehen, aber das passiert glücklicherweise nicht. Das Licht am Ende des Tunnels wird heller, und Izuna fühlt einen Funken Hoffnung in sich aufkeimen. Vielleicht sind sie tatsächlich auf dem richtigen Weg und finden raus aus diesem Labyrinth.

"Izuna, bist du sicher, dass das der richtige Weg ist?" fragt Tobirama zweifelnd.

"Natürlich bin ich mir nicht sicher, wir laufen hier irgendwo durch die Dunkelheit", murrt Izuna, was Tobirama nur mit einem Seufzen erwidert. Er gibt offenbar nach.

Mit einem letzten tiefen Atemzug konzentriert sich Izuna, sammelt sein Chakra und läuft über das Wasser, den Fluss überquerend. Um sie herum wird es heller, was auch bedeutet, dass sie dem Ausgang näher kommen.

"Wir sind fast draußen."

Sie steigen eine steile Treppe hinauf, die aus der Kammer hinausführt. Das Tageslicht wird immer intensiver, und schließlich treten sie ins Freie. Die frische Luft erfüllt ihre Lungen und die Sonne blendet Izuna. Er legt Tobirama vorsichtig auf den Boden ab und sieht sich um. Sie befinden sich ein wenig abseits der Stadt, gleich neben dem Meer.

"Wir haben es geschafft", sagt Izuna erleichtert. Tobirama blickt Izuna einen Moment lang an, bevor er sich räuspert. "Gut, geh die anderen finden. Ich warte hier."

Izuna runzelt die Stirn. "Du denkst, ich lass dich hier einfach liegen?" "Du findest die anderen schneller, ohne mich herumzutragen. Ich komme schon klar." "Würdest du aufhören, so stur zu sein?", regt Izuna sich lauter auf, als er es vorhatte. "Ich bin nicht diesen ganzen verdammten Weg nach Kumogakure gekommen, um dich dann schutzlos irgendwo sitzen zu lassen, also schlag so einen Unfug nicht vor!"

Tobirama ist einen Moment still, überrascht von Izunas Tonfall. "Verstehe", erwidert Tobirama knapp, er will einen Streit offenbar vermeiden.

"Gut", meint Izuna und streckt sich kurz, bevor er Tobirama seine Hand reicht. "Komm, lass uns weitergehen." Tobirama greift nach Izunas Hand und lässt sich ein weiteres Mal hochhelfen. "Sicher, dass du noch kannst?" "Unterschätzt du mich?", murrt Izuna. "Natürlich nicht." "Dann hör auf, meine Fähigkeiten in Frage zu stellen. Ich könnte dich auch zurück nach Konoha tragen, wenn ich wollte!" "Jetzt schießt du ein wenig übers Ziel hinaus", meint Tobirama. "Klappe", meint Izuna nur, nimmt Tobirama huckepack und geht los.

Er geht davon aus, dass er Madara dort finden wird, wo sich auch der Raikage befindet. Er geht also dahin zurück, wo er gerade herkommt, nur diesmal oberirdisch.

Angekommen, ist es tatsächlich überraschend still. Keine der vorher so laut gewesenen Kampfgeräusche sind mehr zu hören. Er leuchtet alles mit seinem Sharingan aus, aber es scheint tatsächlich so, als hätten die Kämpfe nachgelassen.

"Um die Ecke sind Leute", meint Tobirama und Izuna hält inne. "Du benutzt deine Kanchi-Fähigkeiten?" "Natürlich." "Und du hast es bisher nicht für notwendig gehalten, das mal zu erwähnen?" "Das ist das Mindeste, das ich tun kann." "Darum geht es doch gar nicht, sondern darum, dass ich mich die ganze Zeit frage, wie ich uns mit dir auf dem Rücken verteidige, wenn wir überraschend angegriffen werden! Hättest du das erwähnt, würde ich mich nicht so wahnsinnig machen, weil ich noch genug Zeit hätte, dich abzusetzen!" "Hör auf zu schreien", weist Tobirama Izuna auf sein Verhalten hin.

Als jemand um die Ecke biegt, schnellt Izuna schlagartig herum, beruhigt sich aber sofort wieder, als er Kagami, Danzo und den Rest der Chaosbande entdeckt. "Du hast mich nicht aussprechen lassen", meint Tobirama nur nebensächlich. "Willst du, dass ich frühzeitig einen Herzkasper erleide oder so? Fall mir doch einfach ins Wort, wenn es um sowas geht!" Izuna wartet gar nicht erst auf eine Antwort und dreht sich zu den Kindern. "Und was tut ihr hier? Wo ist Madara? Was ist passiert?!"

"Und wo ist Hiruzen?" "Und das", stimmt Izuna zu, dem bisher nicht aufgefallen war, dass es fünf statt wie sonst sechs Bälger sind.

Die Kinder schauen alle einstimmig zu Kagami. "Warum immer ich?!" Der Uchiha seufzt und sucht nach Worten. "Nun ja... Madara hat den Raikage zu einem Zweikampf herausgefordert, der wollte nicht und seitdem... streiten sie darüber." Izuna und Tobirama runzeln beide die Stirn. "Für Madara klingt das gar nicht so unrealistisch", murrt Izuna. "Ja, der ist quasi aufs Kämpfen versessen", stimmt Tobirama ebenso verstimmt zu. "Und wo ist Madara jetzt?" "Immer noch beim Raikage im Büro", erklärt einer der anderen knapp. "Und Hiruzen?" "Bei Madara, um dem Raikage die Lage mehr sachlich zu erklären." "Das hätte ich auch geschafft", murrt Danzo vor sich hin, was gekonnt ignoriert wird.

Izuna seufzt tief. "Na dann warten wir wohl", meint er und lässt Tobirama runter.

Sobald das geschehen ist, sind die Kinder sofort total neugierig, wie die Rettung durch Izuna abgelaufen ist.

Dass Madara gerade in wichtigen Besprechungen ist, die das Schicksal Konohas beeinflussen könnten, wird einfach mal ignoriert und stattdessen gibt es von Izuna widerwillig eine Storytime, da er den Bälgern nichts abschlagen kann. Und so stößt Madara nach ein oder zwei weiteren Stunden - so genau hat keiner auf die Uhr geschaut - gemeinsam mit Hiruzen wieder zu ihnen. Und hätte Tobirama sie nicht vorgewarnt, hätte Madara wahrscheinlich rumgemeckert, warum alle in der Gegend rumsitzen und nichts tun.

Madara blickt zu Tobirama. "Du bist also doch noch nicht gestorben." Izuna blickt seinen Bruder finster an. "Madara", mahnt er ihn böse, was diesen nur dazu bringt, die Augen zu verdrehen. "Und, wie geht es jetzt weiter?", fragt Tobirama, den Kommentar des Uchihas ignorierend. "Zu eurem Glück habe ich alles geklärt." "Er hat dem Raikage gedroht, alles rücksichtslos auseinanderzunehmen", merkt Hiruzen an. "Ihr Chunin kriegt alle eine Lektion über Respekt, wenn wir wieder zurück in Konohagakure sind." Ein Seufzen geht durch die Runde. Die sechs wissen, dass Madara das ernst meint. Bisher hatten sie gehofft, dass nur Kagami da durch müsse.

"Was heißt das?", will Tobirama wissen. "Das heißt, dass wir vorerst die Streitigkeiten beiseitelegen", fängt Madara an. "Die genaueren Absprachen trifft Hashirama. Und damit meine ich dich, sobald du nicht mehr aussiehst, wie ein zusammengeschlagener Boxsack." "Madara!", meckert Izuna erneut. "Ich sag nur, was Sache ist", entgegnet der Ältere.

Izuna versucht ruhig zu bleiben. Er hat einen störrischen Bruder, einen verletzten Freund und sechs Bälger am Hals. Sein Geduldsfaden ist leicht angespannt.

"Heißt das, wir können endlich unseren Rückweg antreten?", will Izuna wissen. "Ja", entgegnet Madara. "Super, worauf warten wir dann noch", murrt Izuna und greift bereits nach Tobiramas Arm, um ihn ein weiteres Mal hochzuheben. "Ab geht's nach Hause."

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Keine Sorge, es kommt noch ein Epilog :)

Izunas Geschichte - Tobiizu 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt