[9 - Vertrauensfrage]

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Am nächsten Tag schmuggelt Hashirama Izuna in die Gefängnisse Konohas. Vermutlich würde ihm das ein oder andere Clan-Oberhaupt dafür die Hölle heiß machen, aber das Glück seines Bruders und Madaras Bruders natürlich ebenfalls, bedeutet ihm dann doch etwas mehr.

Es herrscht eine bedrückende Stille zwischen dein Dreien und Hashirama räuspert sich.

"Ich lasse euch dann etwas Zeit alleine.", meint das Senju Oberhaupt und verschwindet kurzer Hand vor die Türe, damit die beiden Liebenden sich hoffentlich in ihrer Zweisamkeit aussprechen.

Nach einigen Minuten des Schweigens seufzt Izuna und tritt näher an die Zelle, in der es sich Tobirama bequem gemacht hat.

"Wie geht es dir?", fragt er und versucht Augenkontakt zu seinem Freund herzustellen, der seinen Blicken aber offensichtlich ausweicht.

"Den Umständen entsprechend.", erwidert der Senju monoton.

"Okay.", meint Izuna und beißt sich auf die Lippe.
Er möchte nicht zuerst nachgeben und Tobirama mit seinen Sorgen vollheulen.

Er hat wohlbemerkt auch immer noch einen leichten Kater vom ganzen Alkohol, doch kennt er Tobiramas Stolz und will auch nicht bis zum Ende ihrer gemeinsamen Zeit schweigen. Schließlich wird Hashirama auch nicht ewig Zeit für sie schinden können.

"Izuna, hör mal.", beginnt Tobirama zu der Verwunderung des Uchihas. "Es tut mir leid."

Izuna öffnet den Mund, will sich ebenfalls entschuldigen, doch durchdenkt die Aussage dann noch mal.

"Wofür entschuldigst du dich?", fragt er verständnislos.
"Es gibt viele Gründe.", erwidert der Weißhaarige und Izuna ist genau so unwissend wie zuvor.

"Was ist passiert?", fragt Izuna schließlich.
"Ich habe Takeshi Shimura umgebracht."

"Schwachsinn.", entgegnet der Uchiha aufgebracht und atmet tief ein und wieder aus, um sich zu beruhigen.

"Ich bitte gar nicht darum, dass du mir die ganze Wahrheit erzählst. Ich kenne dich, du hast für alles deine Gründe und ich vertraue dir.
Aber lüg mich bitte nicht an."

"Ich lüge nicht.", ertönt die bittere Antwort von Tobirama.

Izuna atmet tief ein und wartet ab, ob noch irgendwas kommt, doch nichts.

"Verstehe. Wenn das so ist, habe ich dir nichts mehr zu sagen."

Somit dreht sich Izuna weg und tritt weg. Er weigert sich zurück zu blicken.

Als Tobirama die sich entfernenden Schritte wahrnimmt, fällt ihm gewissermaßen ein Stein vom Herzen und gleichzeitig fährt eine spitze Klinge hinein.

So sicher er sich seines Plans auch ist, so schmerzhaft ist es auch gleichzeitig.
Aber darauf muss er es ankommen lassen, wenn er erfahren will, wer ihm hier versucht etwas anzuhängen. Und auch wieso.

Die Versammlung der Clan-Oberhäupter läuft daraufhin ebenfalls nicht ganz so wie Hashirama es sich erhofft hatte.
Izuna konnte anscheinend auch nichts herausfinden, dass Tobirama in irgendeiner Art und Weise entlasten könnte.

Und zudem gibt es einen unangekündigten Besuch, einen sehr unangenehmen wohlbemerkt und es ist niemand geringeres als ein Bote Kumogakures.

Hashirama hatte den Raikage bisher nur ein einziges Mal getroffen und das auf der Kageversammlung.
Seitdem hatte er eigentlich gehofft es könnte alles gut laufen zwischen den Reichen, doch dies war wohl Irrglaube wie sich nun herausstellt.

Denn die Botschaft, die überbracht wird. ist ganz einfach, doch dafür überaus so schockierend.
"Händigt uns Tobirama Senju aus oder es gibt Krieg."

Natürlich wurde das netter ausgedrückt, aber zu Hashiramas Leidwesen ist genau das die Aussage, die hinter der Nachricht steckt und für ihn persönlich eine sehr komplizierte Angelegenheit mit der er nicht wirklich umzugehen weiß.

Und es wird wohlbemerkt den ganzen Tag lang diskutiert.
Hätte er als Hokage nicht eine gewisse Verantwortung zu erfüllen, wäre er wahrscheinlich schon längst aufgestanden und gegangen, doch weder hilft seinem Bruder dies gerade, noch würde es ihn vor den Anderen gut dastehen lassen.
Er kann sich nicht seinen Gefühlen hingeben, doch ohne Tobiramas Beistand ist es schwerer als erwartet und Madara muss gerade seinen eigenen Clan vertreten.

Es wird diskutiert, ob man Tobiramas Gedanken nicht von einem Mitglied des Yamanaka-Clans entschlüsseln lassen könnte.

So hätte man Gewissheit, doch wird dies von der Mehrheit aus einem simplen Grund abgelehnt. In Tobiramas Kopf befinden sich Informationen, die selbst in Konoha nicht weitergegeben werden dürfen. Einfacher gesagt ist allen bewusst, dass Tobirama so viel Wissen besitzt, dass es in falschen Händen eine ganze Nation lahmlegen könnte.

Und falls diese Informationen nach Kumogakure gelangen und die dann entgegen der Vereinbarung doch einen Krieg anzetteln, wären sie somit eindeutig im Nachteil.

Zu ihrem Pech ist es nicht all zu lange her, dass sie Kumogakure einen Biju ausgehändigt haben, weshalb ein Krieg beiden Seiten viele Opfer abverlangen würde.

Doch auch ohne den Einwand Kumogakures stellt sich immer noch die Frage, ob schuldig oder nicht.

Immerhin ist Tobirama immer noch der Bruder des Hokage und damit ein äußert wichtiger Teil Konohas.
Andererseits ist dies nicht Grund genug, um irgendwen anders zu behandeln; was natürlich vor allem die Shimura immer wieder betonen.

Aber die Anklagen sind einfach zu viele, die Situation zu verstrickt, die Angelegenheit zu wichtig und die Meinungen zu unterschiedlich, um einfach so mal eben eine Entscheidung zu treffen.

Und so werden auch noch die nächsten Tage eingeplant, um die Themen eins nach dem Anderen abzuhacken und ein entgültiges Urteil zu fällen.

Der Bote aus Kumogakure gibt ihnen fünf Tage und Hashirama möchte diese bis zuletzt hinauszögern.

Die Anspannung spürt man in ganz Konoha und die Gerüchte verbreiten sich wie ein Lauffeuer.

Izunas Geschichte - Tobiizu 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt