[6 - nächtlicher Überfall]

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Da alle Shinobi Konohas seit dem versuchten Attentat auf den Hokage in Alarmbereitschaft stehen, ging man fälschlicherweise davon aus überall eine perfekte Verteidigung zu haben und dass sich so schnell niemand trauen würde erneut in Konoha einzudringen.

Doch nach dem Entschluss von Tobiramas Versetzung dauert es nur bis zum Abend des darauffolgendes Tages, als genannter Senju ebenfalls zur Nachtwache mit drei weiteren Shinobi eingeteilt ist.

Inzwischen hatte sich der Senju von seinem kleinen Ausrutscher vom Vortag wieder erholt und Izuna hatte seinen betrunken Zustand später nicht nochmal angesprochen.
Daher weiß er leider auch nicht, was nicht noch alles passiert ist, da er leider nach der fünften geleerten Sakeflasche ein komplettes Blackout hatte.
Und ja, er hat es wirklich bereut, es ist erst einige Stunden her seit der Kater aufgehört hat.

Wie dem auch sei, trotzdem kommt er nicht umher sich innerlich um seinen traurigen Zustand selbst zu bemitleiden. Falscher Ort, falsche Zeit und schon schieben die paranoiden Clan-Oberhäupter alles auf die eigenen Leute.

Aber es war klar, dass anfangs alles etwas holprig laufen wird, denn die Clans trauen sich untereinander immer noch nicht und solange das nicht geschieht, werden die Oberhäupter auch keine Ruhe lassen. Man behauptet zwar auf Regen folgt immer Sonnenschein, das will er auch nicht abstreiten, aber er wartet jetzt schon eifrig auf den nächsten Sonnenschein...

Doch für den Frieden und die Zukunft Konohas lässt Tobirama das alles über sich ergehen.

Es dürfte ungefähr etwas nach Mitternacht sein als Tobirama ein seltsames Gefühl von sich nähernder Gefahr beschleicht.
Er nutzt seine Kanchi-Fähigkeit, um die Umgebung auszukundschaften und tatsächlich spürt er jemanden, doch es ist nur ein einziges Chakra, dass sich gradlinig auf ihn zubewegt. Die Person versucht sich nicht einmal zu verstecken.

Wer auch immer das ist, ist das genaue Gegenteil zu den Attentätern von neulich, trotzdem kann es kein Zufall sein, wenn jemand so unvermittelt mitten in der Nacht aufkreuzt.

Mit einer Person wird er auch alleine fertig und Zeit noch groß irgendwen zu warnen, hat er sowieso nicht, vor allem da er nicht weiß, wo sich die anderen drei Wärter gerade herumtreiben. Wenn er es sich so überlegt, hat er sie schon eine Weile nicht mehr gesehen, aber das kann er auch später immer noch hinterfragen.

In der Dunkelheit ist es recht kompliziert die Person zu erkennen, doch schließt er aus den Umrissen und seiner Erfahrung, dass es ein Mann ist, der etwas größer und schwerer als er sein dürfte. Er trägt eine Waffe bei sich, doch auf die Entfernung kann er nicht erkennen welche, aber es ist nichts kleines wie ein Kunai oder ein Dolch, sondern was Größeres.

Tobirama begibt sich in Angriffsstellung und wartet ab, bis der Mann näher gekommen ist, so dass er durch den Schein des Mondes zumindest dessen Züge erahnen kann.
Seine Vermutungen zu dessen Aussehen bestätigen sich und er erkennt, dass der Fremde sogar zwei Waffen bei sich trägt, obwohl er sich nicht sicher ist, ob man das eine überhaupt als Waffe bezeichnen kann, es erinnert ihn mehr an einen Fächer. Das Andere würde er für ein Schwert halten, doch irritiert ihn die Form etwas.

Der Wind bläst ihnen kalt um die Ohren und man hört das Rascheln der Blätter in den Bäumen.

Da es so still ist und beide sich schweigend gegenüberstehen, ergreift Tobirama das Wort.
"Bist du Freund oder Feind?", natürlich weiß er wie wage diese Aussage formuliert ist, aber es verwirrt ihn zutiefst, dass der Andere nicht angreift und trotzdem auf Sicherheitsabstand steht.

"Also wenn du so fragst, dann bin ich wohl dein Feind.", das Grinsen kann man förmlich hören und der Senju weiß eines sehr gut, selbst, wenn er kein Feind wäre, würden sie keine Freunde werden.

Tobiramas Gegner hat zwar Unmengen an Chakra, vermutlich so viel wie er selbst, doch scheint ihm der Fremde trotzdem etwas zu selbstsicher.

Der fremde Shinobi hebt seine Waffe und richtet sie in Tobiramas Richtung.

"Darf ich vorstellen, das ist mein Raijin-Schwert und damit ist dein Untergang besiegelt, Jüngling!"

"Ziemlich große Reden.", merkt Tobirama kühl an.

Erst wundert es ihn, wieso der Mann keine Anstalten dazu macht anzugreifen, doch dann bewegt sein Gegner sich in einem Tempo fort, dass das menschliche Augen wohl kaum ohne Weiteres verfolgen kann.

Hätte er seine Hiraishin Technik nicht entdeckt und gemeistert, wäre es ihm nun vielleicht selbst unmöglich dieser Geschwindigkeit zu folgen, doch steht er im Gerade wohl in Nichts nach.

Er muss ihn unbedingt am Leben lassen und endlich herausfinden, was das Ganze soll. Sich so direkt auf einen Eins gegen Eins Kampf einzulassen, tut man normalerweise nicht ohne Erfolgsaussichten.

Tobirama passt sich ihm an und das ganze läuft zunächst nur in einem Taijutsu Kampf, was den Senju sichtbar verwirrt, nachdem der andere seine Waffe so groß angekündigt hatte. Zudem bleibt bei jedem Angriff die Gefahr, dass er die Klinge schwingt. Tobirama fallen während ihrem Kampf unzählige Punkte ein, wo der ihn hätte mit seiner Waffe überraschen können, doch in dem ganzen Kampf nutzt sein Gegner die Klinge nicht. Es ergibt nicht nur keinen Sinn, sondern es verletzt ihn auch innerlich gewissermaßen.

Natürlich hat er selbst auch noch ein paar Asse auf Lager, aber er würde niemals seine Karten offen auslegen und sie dann nicht verwenden. Als würde er auf die Probe gestellt werden, wann er die Geduld verliert.

Es dauert eine Weile bis er dahinter kommt, was los ist und wieso sein Gegner es nicht für nötig zu halten scheint sein Schwert auch einzusetzen.

Ihr Kampf wird immer schneller, das merkt er und schließlich erreicht sein Gegner ein Tempo, das sein eigenes sogar um Einiges übertrifft. Zwar kann er den Angriffen noch grob mit den Augen folgen, aber sein Körper kommt nicht mit. So kassiert er einige Schläge und kann immer langsamer ausweichen, da ihm die Zeit fehlt sich auf die nächsten Angriffe vorzubereiten.

Und letztendlich wird es um ihn herum schwarz.

Tobirama schreckt auf, er liegt immer noch im Dunkeln der Nacht. In dem Moment, indem er drohte ohnmächtig zu werden, hat er sich ein Kunai in die Hand gerammt in der Hoffnung der Schmerz möge ihn sofort wieder aufwachen lassen und der Situation nach zu urteilen hat es auch wie gehofft gewirkt.

Er sieht sich um.

Keine Spur mehr von dem Großkotz, doch das ist egal. Dieses Mal lässt er niemanden einfach entkommen.

Er steht sofort wieder auf den Beinen, reißt einen Fetzen Stoff von seinem Oberteil ab und zieht sich dann das Kunai mit einem Ruck aus der Hand. Er zischt kurz auf, bindet sich aber provisorisch den Stoff so fest wie möglich um seine Hand, um die Blutung zu stoppen.

Da er den Fremden mit seiner Hiraishin Technik markiert hat, ist er glücklicherweise auch beinahe sofort bei ihm, dachte er zumindest.

Tobirama knirscht unbegeistert mit den Zähnen und lässt seine geballte Wut an einem zufällig danebenstehendem Baum aus, indem er den mit voller Wucht in Zwei schlägt.

Statt dem Großkotz, findet er nur dessen Oberteil mit der Markierung vor. Und Tobirama ist sofort klar, dass es dafür nur eine Erklärung geben kann.

Es gibt einen Verräter in Konoha, der ganz eindeutig Außenstehende über seine und vermutliche auch die Fähigkeiten Anderer unterrichtet hat, anders kann er sich nicht erklären, wie sein Gegner so schnell dahinter gekommen ist. Und ganz eindeutig versucht sich hier verdammt nochmal jemand lustig zu machen.

Dann erfolgt ein Angriff, natürlich reagiert er sofort, weicht aus und schlitzt die Person schließlich der Länge nach auf. Er hat gerade wirklich nicht den Nerv für einen längeren Kampf. Dass er den Shinobi in der Situation nicht lebendig gefangen genommen hat, sollte er später noch bereuen.

Er überprüft den Tod des Mannes kurz und tatsächlich war der auf der Stelle tot, damit wendet er sich wieder ab.

Izunas Geschichte - Tobiizu 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt