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Ihr lachen ist wirklich das schönste Geräusch, was ich mir erträumen konnte. Sie saß neben mir, ihren Kopf auf meine Schulter gesenkt. Ihre Beine hatte sie mit auf die roten Couchpolster gezogen, auf welchen wir mittlerweile saßen. Eine ganze Weile lang, haben wir in der Küche gesessen und miteinander geredet. Wir waren vollkommen offen gewesen, denn wir hatten ja noch einiges aufzuholen. Natürlich konnte ich ihr nicht alles von mir erzählen, denn manche Geheimnisse, mussten einfach zwischen mir und den Jungs bleiben. Schließlich wusste sie nichts davon, dass Remus ein Werwolf war, deshalb konnte ich ihr auch nichts von meiner Gestalt als Hirsch erzählen. Oder auch die Umstände, weshalb Sirius nun nicht mehr bei seiner Familie lebte, konnte ich ihr nicht wirklich verraten. Also einerseits, weil ich selber nicht 100 prozentig alles wusste, aber vor allem, weil es Sirius Sache war, wem er genügend vertraute und wem nicht. Eigentlich habe ich ihr viel von mir preisgegeben. Ich habe beispielsweise versucht, meine Familie und mein Leben außerhalb von Hogwarts zu zeigen. Ich wollte einfach, dass sie ihre Einstellung zu mir, ganz und gar änderte, denn ich wollte nicht mehr in alte Muster zurück. "Aber wenn deine Eltern beide Auroren sind, sind sie doch sicherlich häufig nicht da, oder? Wie war das dann, als du klein warst?" Ihre smaragdfarbenden Augen musterte mich aufmerksam. Ihr Blick lag auf mein Gesicht gerichtet und ihre Finger berührten meinen Arm. "Ich habe früher viel Zeit mit meinen Großeltern verbracht. Sie haben mit mir sogar wie alles gemacht, um mich von meinen Eltern abzulenken, wenn sie auf irgendwelchen Missionen waren. Ich weiß zum Beispiel noch, als sie gerade in Rumänien waren, weil dort irgendwelche Zauberer in das Drachen Reservat eingedrungen sind. Da haben mich meine Großeltern mit zu sich genommen, ich glaub, ich war vier oder vielleicht fünf Jahre alt und verstand noch nicht wirklich viel von dem, was meine Eltern gemacht haben. Wir sind dann zusammen in ihrem Garten campen gegangen. Sie haben mit einem Zauber ein Feuer gemacht, welches seine Farbe ändern konnte und darüber haben wir uns dann Geschichten erzählt."  Ich musste irgendwie nachdenklich, vielleicht auch sogar ein bisschen traurig ausgesehen haben, denn Lily übte ein wenig Druck auf meinen Unterarm aus, danach strich sie vorsichtig mit ihren Fingern über eben diesen. "Das hört sich wundervoll an. Ich bin mir sicher, dass sie tolle Personen sind." "Waren. Sie sind vor zwei Jahren gestorben. Ich bin mir sicher, dass das ein weiterer Grund dafür ist, weshalb sie Sirius aufgenommen haben. Also versteh mich nicht falsch, das hätten sie auch so getan. Aber sie haben Angst davor, mich alleine zu lassen. Und dass Sirius ein neues Zuhause gerade dann brauchte, als sie gegangen sind, haben meine Eltern, also denke ich zumindest, als ein Wink des Schicksals gesehen." Ich zuckte mit den Schultern, denn ich würde mir jetzt nicht anmerken lassen, wie doll mich ihr Tod noch immer mitnahm. Schließlich wollte ich vor Lily ja nicht schwach wirken. "Und sind deine Eltern, wenn sie da sind? Ich denke ja, dass sie es nicht leicht mit dir haben. Und wenn man dann noch bedenkt, dass es da noch so einen verrückten gibt, der da mit dir zusammen wohnt. Oje..." Sie strahlte mich an und lächelte. Und auch mir fiel es nicht leicht, einem Lachen zu widerstehen. "Ich weiß ja nicht, welche Vorstellungen du hast, Evans, aber ein Zusammenleben mit mir, ist einfach nur super." Jetzt war es vorbei. Ich konnte, selbst wenn ich mich wirklich anstrengend würde, kein Lachen verhindern. Lily hatte sich abrupt zu meinem schwarzhaarigen Freund umgedreht und schaute ihn entgeistert an. "Hast recht, Padfoot. Es ist fast genauso, wie mit einem Hund." Remus kam hinter ihm hervor und selbst er tat sich schwer, ein Lachen zu unterlassen. Ich musste mich wirklich zusammen reißen, dass ich aufgrund von Sirius Gesicht nicht auch noch anfangen würde zu weinen. Er sah nur zu komisch aus, wie er seine Lippen zusammendrückte, um seine Reaktion zu unterdrücken. "Ich bin viel besser als ein Hund!" Er stieß empört die Luft, aus seinem Mund und stemmte die Hände in die Hüften. "Stimmt, du kannst alleine rausgehen. Von uns brauchst du keinen, der mit dir geht." Somit schaltete sich auch Peter mit ein. Wir lachten herzlich, bis ich meinen Kopf wendete. Lily hatte ihren Kopf schräg gelegt und schaute uns aus verengten Augen an. Man sah ihr an, dass sie gerade schwer mit nachdenken beschäftigt war. Ihre Augen wechselten immer zwischen uns. Bis sie schließlich an Sirius hängenblieben "Du da, wir müssen uns noch unterhalten." "Ich hab auch einen Namen, Evans." "Ich weiß, ich hab ja auch einen." Nun war ich derjenige, der zwischen ihnen hin und her schaute. Ich würde nur zu gerne wissen, was sie jetzt mit noch zu bereden hat. "Hast du denn kurz Zeit, Sirius?" Ich musste schon wieder fast lachen. Denn bei dem 'Sirius' war sie wirklich bemüht, ihre Augen nicht zu verdrehen. "Für dich habe ich doch immer Zeit, Liliymaus. Aber ich möchte dein Date mit Jamesilein nicht zerstören. Und du kannst es ihm doch nicht so offen gestehen, dass da diese Verbindung zwischen uns ist." Theatralisch fasste sich mein bester Freund an die Brust und schaute zu Boden. Lily hingegen wurde einmal mehr in den letzten Wochen, durch Sirius Worte rot. Und ich? Ich lächelte mal wieder blöd vor mich hin.

Jily- Wie Eins zum Anderen kamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt