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"Ich weiß nicht, was du meinst, Prongs. Ich habe doch nichts getan!"

Und schon fing eine Diskussion an. Die beiden konnte anscheinend weder miteinander, noch ohne einander. Aber ich muss schon sagen, dass ich gerne die Dinge über James erfahren würde. Jedoch hat dieser mich anscheinend bereits wieder vergessen, denn er hat gerade einen lautstarken Disput mit seinem besten Freund angefangen.
Die ganzen anderen Schüler taten mir schon etwas leid. Sie alle wollten doch nur einen ruhigen Sonntag verbringen. Doch ihre Pläne verliefen, durch die beiden Idioten, im Sande. Ohne viel Aufsehen zu erregen, stand ich auf. Nur meine Freundinnen, Remus und Peter, sowie Frank, welcher sich gerade zu uns gesellt hatte, schauten zu mir. Bloß Sirius und James waren in ihrer Welt versunken und bemerkten mein Tun nicht.
Ich schaute den anderen Gryffindors unserer Runde, in die Gesichter und bedeutete ihnen, mit einem Handzeichen, dass sie ruhig sein sollen. Meine Füße trugen mich leise zu den beiden Zauberern, welche noch immer miteinander stritten.

"Sag mal, hast du zu viel Butterbier getrunken, oder warum bei Merlins Bart glaubst du, dass ich daran die Schuld habe? Prongs, ich würde dir doch nie im Weg stehen. Deine Drohung hingegen, hat mich schon sehr verletzt. Du weißt schließlich, wie reizend meine Mutter sein kann. Vorallem nachdem, was letzten Sommer passiert ist."
"Du hast sehr wohl Schuld daran. Hättest du einfach deine blöde Klappe gehalten und nicht diesen Spruch gebracht, dann wäre sie nicht weggegangen und diesem Slytherin in die Arme gelaufen! Außerdem weißt du genau, dass ich dich, gerade nach dem letzten Sommer, egal wie sauer ich auf dich bin, nicht bei deiner Mutter absetzen würde. Dafür hab ich ja nich immer meine eigene. Und glaub mir, wenn die erstmal so richtig in Fahrt ist, würdest du dir deine Mutter nur herbei wünschen. Aber versteh doch mal meine Sicht der Dinge, du hättest fast alles ruiniert!"
"Prongs, es tut mir doch leid. Ich habe in dem Moment nicht nachgedacht. Du weißt doch genau, dass du immer an erster Stelle stehst. Für dich würde ich doch glatt alles stehen und liegen lassen. Aber zieh jetzt bitte auch nicht noch deine Mutter mit rein. Die macht mir nämlich wirklich Angst, wenn sie sauer ist."
"Padfoot, du denkst aber manchmal zu oft nicht nach.."
"Jetzt komm mir doch nicht so, ich meine, du bist zuerst auf mich losgegangen! Oder glaubst du etwa, dass ich einen Krieg beginnen würde?"

Die beiden hören sich an, wie ein altes Ehepaar. Sie sind doch wirklich viel zu klischeehaft. Aber das sollte mir recht sein. Aber anscheinend hatte James schon recht damit, was er gestern gesagt hatte. Denn Sirius schien wirklich Angst vor Mrs. Potter zu haben.
Ohne, dass sie es merken, stelte ich mich zu ihnen, meine Hände legte ich jeweils auf ihre Schultern, welche  mir zugewandt waren. Meine Augen wanderten zwischen beiden hin und her, denn sie schienen mich nicht zu bemerken.

"Pad, das ist jetzt echt nicht fair. Ich hätte dich nicht angegriffen, wenn du nicht so einen blöde Bemerkung gemacht hättest. Ich habe nie jemanden ausgenutzt, um diese Person ins Bett zu kriegen! Und diese Situation wäre echt ausnutzen gewesen. Du weißt verdammt gut, was meine Mutter dazu sagen würde! Außerdem weißt du genau, dass ich nie ein Mädchen nur für eine Nacht mit zu mir genommen hätte. Du weißt schon, dass das nur an unseren werten Schulleiter kommen muss, um bis zu meiner Mutter vorzudringen. Mir liegt eigentlich schon eine ganze Menge an meinem Leben, als dass ich es einfach so aufs Spiel setzen würde. Zudem scheinst du zu vergessen, dass ich, wenn ich eine Freundin hatte, diese nur aus einem Grund hatte."

Ich schaute auf. Mein Blick hing nun an James, welcher mich noch immer nicht bemerkt hatte. Dieser war so in die Diskussion mit Black vertieft, dass ich tun und lassen konnte, was ich wollte. Beide starren sich nur an, weshalb ich meine Augen weiter zu Remus und den anderen führte. Sie sahen mindestens genauso neugierig aus, wie ich selbst.

"Prongs, ich weiß genau, wie deine Mutter ist. Außerdem kann ich es ihr nicht verübeln, hast du dir mal selber zugehört, wenn du zuhause bist? Du redest wirklich ständig nur über sie und das bemerken sogar deine Eltern. Und du weißt wie wenig sie da sind. Aber genau aus diesen Grund missfallen deiner Mutter auch jegliche Bettgeschichten. Denn du redest seit Jahren nur von der gleichen. Das hat doch schon in unseren ersten Weihnachtsferien bei euch damit angefangen."

Ich musste schlucken. Redeten die gerade über mich? Ich meine ich weiß, dass James mir nie abgeneigt war, aber wenn ich das wirklich bin, über die sie gerade geredet haben, dann habe ich James immer falsch eingeschätzt. Dann war er nicht so ein Frauenheld, wie ich immer gedacht habe.
Das wäre schon wieder ein ganzes Bild, was er in dieser kurzen Zeit, so stark verändern würde.
Ich zog meinen Blick wieder auf meine Freunde, bevor ich mich dazu entschied, sie dennoch aus ihrem Disput zu holen, denn ich denke, dass das Sachen sind, die eigentlich nicht für unsere Ohren bestimmt waren.
Also versteckte ich jedes Gefühl, was ich gerade fühlte, hinter einem zuckersüßem Lächeln. Meine Stimme nahm eine höhere Tonlage an, als sie eigentlich im normalen Zustand war.

"Jamesilein, du hast mich einfach sitzen lassen. Du wolltest mir doch eigentlich was erzählen, stattdessen streitest du dich hier mit Black."

Meine Mundwinkel zog ich ab meinem zweitem Satz leicht nach unten, und versuchte möglichst traurig zu wirken. James und Sirius schauten mich nur verwirrt an. Als ihnen jedoch bewusst wurde, wo sie sich aufhielten, sah man ihnen den Schock an.
"Ich... Bitte warte was? Padfoot?!", James Stimme wurde etwas panisch. "Prongs, ich also..."
Jetzt schauten beide hilfesuchend zu Remus, welcher sie beide nur mit einem für mich undefinirbaren Blick ansah. Die zwei Jungs schienen ihn jedoch deuten zu können, denn sie sahen erst sich an, bevor sie fast synchron zu mir schauten.
Sie schwiegen ind sagen abwechselnd zwischen mir und dem jeweils anderen hin und her. James hatte bereits eine leichte Röte und auch seine Hand schnellte in seine Haare und verweilte dort erstmal. Doch Sirius brach das Schweigen: "Evens, bitte sag mir, dass du das gerade nicht wirklich ernst meinst." Sirius schauten mich fragend an.
"Was denn?" Ich musste mich nicht unwissend stellen, denn ich war gerade echt etwas überfordert, was er meinte.
"Evans, du rennst heute morgen raus, nachdem ich dich als seine Freundin betitelt habe. Und du brauchst jetzt auch nicht dagegen anzureden, denn ich glaube dir nicht, dass es wegen der Kissenschlacht, oder meinem anderen Kommentar war. Und jetzt stehst du hier, ich weiß nicht für wie lange, guckst, genauso, wie damals, als wir das erste Mal über Einhörner geredet haben, und ja, ich weiß wie du guckst, mir wird das durch einen gewissen Zauberer immer wieder in Erinnerung gerufen, auf James und nennst ihn 'Jamesilein'? Erwartest du wirklich, dass ich dir das weiter abkaufe? Und außerdem, warum bin ich immernoch 'Black'? Das ist nicht fair, du hast James immer mehr gehasst, als mich."

Jily- Wie Eins zum Anderen kamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt