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Es brach mir das Herz, als ich sie dort so sitzen sah. Der Regen und ihre Tränen vermischten sich und wurden eins. Ich musste nicht lange überlegen, um zu wissen, wo sie hin gelaufen ist. Sie saß zusammengesackt mitten auf dem Quidditchfeld. Leise schritt ich auf sie zu, doch ein Schluchzen ließ mich innehalten. Was sollte ich denn nun tun? "James," ihre Stimme, sie war so leise, dass es nur noch ein Hauchen war und ich mir fast sicher war, dass ich mir dieses Rufen nur eingebildet hatte. "Ich habe die letzten Nächte um ihn geweint. Doch selbst in meinen Träumen nennt er mich so. Es wird immer schlimmer... Mittlerweile ziehter sogar dich mit rein. Er lässt es dich auch sagen." Meine Selbstkontrolle verließ mich bei ihren Worten. Innerhalb von Sekunden, saß ich neben ihr und zog sie an mich. "Er hat dich nicht verdient. Er verdient keine deiner Tränen und auch keine Trauer. Und was auch immer er mich sagen lässt. Lily, ich würde das niemals zu dir sagen. Auch nicht unter den größten Qualen. Das schwöre ich dir." Mit ruhiger Stimme sagte ich das. In meinem Kopf aber, war einerseits immer dieses Verlangen, dass ich mehr wollte. Ich wollte sie Küssen, sie stundenlang umarmen. Ich wollte, dass sie mir gehörte. Und andererseits wollte ich ihn am liebsten nur umbringen. Er hatte sie gebrochen. Sie war seit Tagen oder sogar schon Wochen ein Wrack und ständig nur am weinen, wenn niemand so richtig zusah. Sie lachte, aber es erreichte nie ihre Augen. Sie war bloß eine Hülle von sich selbst. "Er war mein bester Freund." Sie schluchzte erneut, weshalb ich sie enger an mich zog. "Niemand, der dich so nennt hat dich verdient. Alle die dieses Wort auch nur in den Mund nehmen, sollten verflucht werden. Ich möchte, dass du weißt, dass du die wundervollste, einzigartigst, stärkste, eindrucksvollste und schönste Hexe bist, die ich kenne." Wieso, musste ich dies sagen? Sie schaute mich an, doch nicht so wie sonst immer. In ihrem Blick lag etwas erfreutes, etwas glückliches. "James," sagte sie, "ich kann das noch nicht. Du hast meine Meinung über dich innerhalb von zwei Wochen verändert, aber ich bin noch nicht so weit. Bitte lass noch etwas Zeit vergehen." Ihr Kopf neigte sich etwas nach unten. Bei Merlin, wieso konnte ich es nicht einmal gut sein lassen? Mit einem ruhigen Ton, sagte ich: "Ich weiß, es war dämlich, dass ich das gesagt habe. Ich weiß nicht, was mit mir los war. Es ist... ach vergiss es einfach. Ich..." Sie legte mir ihre Hand auf den Mund und lächelte mich an: "Ich habe doch nicht gesagt, dass es dämlich war, dass du es sagst. Nur bitte, lass uns erst Freunde bleiben. James, ich möchte erst diese Sache mit Snape wenigstens etwas verarbeiten. Dafür brauche ich einen Freund, und ich würde es mir wünschen, wenn du dieser Freund sein würdest." Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickte ich und sie zog ihre Hand wieder von meinem Mund und erwiderte das Lächeln.

Jily- Wie Eins zum Anderen kamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt