48

30 0 0
                                    

Ich war glücklich. So glücklich wie ich lange nicht mehr gewesen war. Meine Eltern, mein bester Freund und Lily waren da. Lily war bei mir zu Hause, wir waren hier zusammen. Natürlich aus Gründen, die sich keiner wünscht, aber dennoch war sie hier. Ich war wirklich glücklich. Zu fünft zusammen saßen wir im Wohnzimmer. Sirius, Lily und ich auf der Couch, wobei Lily in der Mitte saß. Gegenüber von uns saßen meine Eltern in den braunen Ledersesseln. Meine Mutter so, wie eigentlich immer in ihren schlichten Klamotten. Sie trug eine schwarze Hose mit einem braunen Rollkragen und saß mit überschlagenen Beinen in dem großen Sessel. Mein Vater war ganz in Schwarz gekleidet und lehnte sich in dem Stuhl zurück. "Lily, du bist also in der Muggle-Welt groß geworden? Das muss doch bestimmt aufregend gewesen sein, oder?"
Ein Lachen kam über ihre Lippen "Na ja, also ich glaube, es war für mich aufregender zu erfahren, dass es eine Welt voller Magie gibt. Meine Mutter hat mir und meiner Schwester früher immer Märchen und Geschichten mit Magie vorgelesen, aber für uns war das alles nur reine Fantasie. Manchmal kann ich es immer noch nicht glauben, dass ich zaubern kann."
Sie strahlte bei der Erzählung. Mein Vater schaute zu ihr und dann zu meiner Mutter und auch er fing an zu lächeln. "Erzähl uns was von dir, von deiner Familie. Ich bin so gespannt, mehr von dir zu erfahren." Typisch mein Vater, ich hätte ihm wahrscheinlich nie von Lily erzählen sollen. Doch ich hörte nur das helle auslachen von der Hexe neben mir.
"Wie du schon gesagt hast, ich bin in der Muggle-Welt geboren worden. Meine Mutter arbeitet in einem Kindergarten und mein Vater ist Gärtner. Deswegen haben meine Schwester Petunia und ich unsere Namen. Und wir haben früher immer in unserem Garten gespielt, der immer so aussah wie die Feen Gärten aus unseren Büchern, aus denen uns meine Mutter immer vorgelesen hat. Früher haben Tunia und ich auch immer diese Geschichten nachgespielt, bis ich erfahren habe, dass ich tatsächlich zaubern kann. Danach hat sich meine ganze Welt verändert und ich glaube, ich würde das für fast nichts auf der Welt hergeben wollen."

Sie fängt wieder an zu plappern und ich glaube, ich verliebe mich immer mehr in sie. Sie ist so süß, mit ihren glänzenden Augen, welche schon fast verträumt wirkten und den leicht roten Wangen. Sie achtete nicht wirklich auf meinen Vater, welcher immer wieder Blicke mit meiner Mutter austauschte und dann wieder zu ihr schaute. Meine Aufmerksamkeit lag voll und ganz auf der Rothaarigen. Ich mochte es, sie so zu sehen. Ich mochte es, wie sie war und viel mehr mochte ich es immer mehr von ihr zu erfahren.
"Seht ihr, was ich meine?" Die Stimme meines besten Freundes riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich mein Blick von der Hexe lösen. Sirius saß jedoch da und lachte. Er lehnte sich zurück und schaute uns alle an. Lily sah verwirrt aus, da sie so in ihre Erzählungen vertieft war und durch Sirius nun wahrscheinlich aus ihren Erinnerungen gerissen wurde. Mein Vater stieg in das Lachen meines besten Freundes ein und selbst meine Mutter fing an zu schmunzeln. Natürlich kannte ich meine Familie, ich wusste, worauf Sirius hinaus wollte und meine Wangen wurden warm. "Was ist los?" Ein wenig überfordert schaute sie uns alle mit einem fragendem Ausdruck in den Augen an. "Nichts, meine Liebe, nichts." Und auf diese Antwort von meinem Vater tat die etwas, was nicht einmal Sirius wirklich getan hatte. Lily Evans verdrehte die Augen. Und wir alle stoppten.
"Wem wollt ihr das erzählen?" Stille. Dann lachte meine Mutter. "Lily, mein Schatz, du bist echt etwas Besonderes. Und Sirius," sie drehte ihren Kopf in Richtung ihres Mannes, "Fleamont, ihr seid wirklich zwei kleine Kinder! Lasst die beiden in Ruhe!" Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder zu mir und Lily, bevor sie sagte, dass ich ihr das Haus zeigen sollte und ihr eines der Zimmer geben sollte, was noch von Mary, der kleinen freien Hauselfin von uns, hergerichtet werden wird.
Mary war eigentlich schon immer bei uns. Sie gehörte früher meinen Großeltern und nun lebte sie bei uns, nachdem diese vor ein paar Jahren gestorben sind. Das Prinzip von Hauselfen, mochte eigentlich keiner von uns, weshalb wir ihr gleich zu Beginn einen ganzen Kleiderschrank gefüllt mit Klamotten geschenkt haben, doch sie wollte bleiben. Also lebte sie bei uns und machte den Haushalt, auch wenn wir ihr versuchten möglichst alle Aufgaben abzunehmen.
Außerdem sagte meine Mum uns noch, dass wir heute Abend das Haus dekorieren können, natürlich, nur wenn Lily es wollte. Von Sirius kam nur ein empörtes Grummeln, da Sirius immer zum Dekorieren gezwungen werden würde und nie eine Wahl hätte.
"Warum wusste ich das nicht früher? Ich hätte dir aufgetragen uns zu helfen die große Halle zu schmücken und danach hätten wir den Gemeinschaftsraum noch hübsche gemacht." Sie sah mit einem kleinen Schmollmund zu mir und verschränkte die Arme "Du hast mir ja so viel Spaß verwehrt, James!" perplex sah ich zu ihr und meine Eltern lachten. "Ich glaube, ihr solltet jetzt gehen. Nachher wird das noch Lilys Weihnachtsgeschenk oder sowas. Außerdem würde ich doch nie zwischen euch stehen wollen, wenn ihr Zeit zu zweit habt."
"Sirius, das ist eine grandiose Idee. Lily, mein Schatz, du bist ab jetzt jedes Weihnachten eingeladen, um mit Sirius zusammen zu schmücken. Uns würde es eine Ehre bereiten, wenn du kommen würdest. Auch wenn es nur darum geht, Sirius zu quälen." Mein Vater fand diese Idee spitze und auch ich fand sie toll. Lily lächelte nur und sagte an Sirius gerichtet: "Hörst du das, Black? Ich werde dir dein Leben zur Weihnachtshölle machen und du wirst nichts dagegen tun!" Sie lachte und daraufhin flog ein Kissen ihr entgegen und traf sie mitten ins Gesicht. Ohne etwas zu tun, drückte sie es instinktiv näher an ihr Gesicht, um ihren Lachanfall irgendwie zu kontrollieren. "Prongs, jetzt tu doch mal was, Lily ist gemein zu mir!" "Nein, das musst du ganz alleine durchstehen. Eigentlich müsste ich dich mit ihr losschicken, um ihr das Haus zu zeigen."
"Ich warne dich, das wirst du nicht tun!" Und das Kissen flog zurück. "Hey, werd nicht gemein! Ich hab dir nichts getan. Ich möchte mit dir doch nur ein schönes Weihnachten haben! Oh bei Merlins grüner Unterhose, dass ich das jemals sagen würde." Kopfschüttelnd hob sie ihre Hände in die Luft. Ihre roten Haare schaukelten dabei durch die Luft. Mit einem Zungenschnalzen erhob sich meine Mutter, schüttelte den Kopf, ähnlich wie es Lily zuvor getan hat und erklärte sich stumm dazu bereit, Lily das Haus zu zeigen und die rothaarige verstand diese Aufforderung, ihr zu folgen, auch ohne Worte. Noch bevor ich etwas sagen konnte, waren die beiden Hexen auch schon aus der Türe raus und um die Ecke gebogen. Wortlos griff ich nach einem Kissen, welches sein Ziel, das Gesicht meines besten Freundes, nicht verfehlte und das dunkle Lachen von meinem Vater hervorrief. "James, sei doch nicht so." "Wie soll ich nicht sein?" Meine Augenbrauen zogen sich in die Höhe. "Lily wird jetzt schon nicht sauer auf dich sein. Sie wird noch genügend Zeit zu zweit mit dir haben." Fing Sirius an zu reden. Mein Vater setzte ein "aber ab zehn Uhr werdet ihr nicht mehr im selben Zimmer alleine sein. Ich bin noch zu jung für Enkelkinder. Außerdem solltet ihr zuerst wenigstens die Schule beenden. Ich glaube, Albus wär nicht glücklich darüber. Und Frauen in der Schwangerschaft sind sowieso viel zu anstrengend. Hast du dich etwa noch nie gefragt, warum wir nur dich bekommen haben?" Perplex starrte ich ihn an. Meine Augen fingen an zu blinzeln, um das gerade irgendwie zu realisieren. Zum Glück war Lily gerade nicht im Raum, ich denke, dass ich mich sonst nie mals wieder bei ihr hätte blicken lassen können. "Papa! Wir sind kein Paar, also keine Sorge, du wirst kein Opa werden." "Aber du hättest es gerne, oder etwa nicht?" "Dass du jetzt schon Opa wirst? Nein, nein, das möchte ich nicht!" "Ach red doch kein Quatsch Junge! Du weißt, was ich meine. Du möchtest haben, dass sie Nachts neben dir schläft." Und automatisch breitete sich eine Röte auf meinem Gesicht aus. Ich wollte, dass sie bei mir schläft. Mich nachts umarmt. Mich küsste. Aber ich wusste auch nicht, wie ich das kriegen sollte, ohne unsere Freundschaft zu zerstören. Ohne das zu gefährden, was wir so mühsam aufgebaut hatten. "Ach Fleamont, Lily hat schon so einige Male in seinem Bett geschlafen. Aber da hat er auch immer bei mir geschlafen... Aber halt, heute Morgen, nachdem sie geweint hat, da schlief sie in seinen Armen und er hat sie nicht eine Sekunde losgelassen." Zusammen saßen wir vor unserem Kamin im Wohnzimmer, als es allmählich anfing nach Essen zu riechen. Ohne uns großartig abzusprechen, beschlossen wir, dem Geruch zu folgen, was uns in die Küche führte. Dort angekommen, konnte man zwei Hexen erkennen, die zusammen in der Küche herumwirbelten. "Was macht ihr da?" Erklang die Stimme meines besten Freundes und die lachenden Frauen sahen zu uns rüber. "Wir haben uns überlegt, dass wir Hunger haben und haben dann angefangen etwas zu kochen. Das sind Pfannkuchen, ein Gericht aus der Muggle-Welt." Und kurz darauf fing das treiben auch schon wieder an. Da es so aussah, als wenn die beiden gleich fertig wären, begannen wir damit, den Tisch zu decken.

Jily- Wie Eins zum Anderen kamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt