Kapitel 51: Bittere Wahrheit - Pov Mattheo

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Die Schritte kamen auf mich zu,doch ich interessierte mich nicht dafür. Meine Gedanken galten Mira und unserem Kind. "Mattheo,wie geht es Mira?" hörte ich plötzlich Ginnys panische Stimme und sah auf. Ich blickte in die Gesichter von ihr,Draco, Blaise und Neville. Ich fing am gesamten Körper an zu zittern und schüttelte meinen Kopf. Ginny begann zu schlurchzen und wurde von Neville getröstet. Auch mir kamen die Tränen,doch ich hielt sie zurück. Draco und Blaise setzten sich zu mir. Ein paar Minuten des Schweigens waren vergangen,als sich die Tür öffnete und Madame Pomfrey heraus trat. Schnell stand ich auf und stellte mich hin. "Wie geht es ihr Madame Pomfrey?" fragte ich sie panisch. Sie schloss ihre Augen und senkte ihren Kopf. Ab da wusste ich,dass etwas passiert sein musste. Ich ging an Madame Pomfrey vorbei und sah Mira bereits in eines der Betten sitzen. An ihrer Wange liefen die Tränen herunter. Schnell rannte ich zu ihr hin und setzte mich auf die Bettkante. Ich sah sie an und konnte den Schmerz in mir nicht in Worte fassen. "Mattheo,es tut mir leid....es tut mir so unfassbar leid....ich habe ihn verloren....ich habe unser Kind verloren..." mit einem Mal wurde mir das bewusst,was ich mir bereits vor der Tür als meinen schlimmsten Albtraum vorgestellt habe. Ich nahm sie schnell in meine Arme und drückte sie an mich. Ich bemerkte,dass sie sich fest klammerte und bitterlich anfing zu weinen. Auch ich ließ den Tränen nun freien Lauf und gab mich komplett meiner Traurigkeit hin. Mit Mira in meinen Armen vergingen etliche Minuten,ehe sie sich von mir löste und mich ansah. Sie wischte sich die Tränen weg. "Mir ist es egal,was du dazu sagen wirst...aber ich werde Daphne das Leben zur Hölle machen" sprach sie und ich sah sie erschrocken an. "Mira...das kann doch..." "Nein Mattheo,sie wusste es... sie wusste,dass ich schwanger bin...ich konnte ihre Gedanken lesen,doch ich habe nicht schnell genug reagieren können....verstehst du,sie hat das mit Absicht gemacht,sie wollte mir schaden...sie wollte uns schaden...und sie hat es geschafft" ihr Kopf senkte sich und sie betrachtete ihre Hände. "Am schlimmsten ist aber das Gefühl versagt zu haben...ich habe versagt...ich hätte auf unser Kind aufpassen müssen,doch ich war nicht in der Lage....und das nur,weil ich so verdammt schwach bin..." Ich schüttelte energisch meinen Kopf. "Nein Mira,das stimmt absolut nicht... hör auf dir sowas einzureden..." Ich sah in ihre Augen. Diese spiegelten so viel Schmerz wieder und ich glaubte sie niemals so traurig und verletzt gesehen zu haben. "Mattheo? Bitte tu mir einen Gefallen und lass mich alleine....ich möchte einfach für mich sein und nachdenken...." erschrocken sah ich sie an. Ich begriff aber schnell,dass sie ihre Ruhe brauchte. Auch ich benötigte sie. Ich stand vom Bett auf und kam ihrem Kopf näher. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich Prinzessin und das werde ich für immer tun" mit diesen Worten ließ ich das Mädchen,dass ich mehr als alles andere auf dieser Welt liebte zurück. Ich machte mich auf den Weg in die Kerker. Dort angekommen sah ich bereits Blaise und Draco,die auf mich zu gerannt kamen. "Wie geht es ihr?" kam die Frage von Draco. Ich versuchte mich zu sammeln und fing an zu sprechen. "Mira geht es gut....aber sie hat durch den Stoß und den Sturz von Daphne unser Kind verloren...." ich unterdrückte die Tränen,doch meine Freunde nahmen mich direkt in den Arm. Gemeinsam gingen wir dann in mein Zimmer und verbrachten den Abend zusammen.

Unterdessen bei Mira:
Ich sah Mattheo hinter her und es schmerzte mich,ihn weg zu schicken,doch ich brauchte diese Ruhe einfach. Madame Pomfrey kam ebenfalls zu mir und meinte,dass ich wieder aufstehen könnte. Dies tat ich dann auch und verließ den Krankenflügel. Um alleine zu sein gab es nur einen Ort in ganz Hogwarts,den sonst niemand besuchen würde. Meine Schritte führten mich direkt zum Astronomieturm. Ich öffnete die Tür und atmete die kühle Luft ein. Vorsichtig lief ich zum Geländer und setzte mich auf den Boden. Ich ließ meinen Blick gleiten und lehnte meinen Kopf ans Geländer. Ich schloss meine Augen und spürte plötzlich ein Gefühl der Einsamkeit. Bis vor kurzen trug ich ein Kind in mir,welches mich so mit Glück und Freude erfüllt hatte...nun war dieses Glück zerstört und ich musste versuchen weiterzuleben,obwohl ich nicht wusste,wie das gehen sollte. Ich hatte auch extreme Schuldgefühle Mattheo gegenüber und fragte mich,ob ich ihn überhaupt glücklich machen konnte...ich begann an einer gemeinsamen Zukunft zu zweifeln. Abermals begann ich zu weinen und gab mich der Traurigkeit hin. Als ich mich wieder beruhigt hatte,dachte ich an Mattheo und musste unweigerlich einsehen,dass er mir sehr fehlte. Ich wollte bei ihm sein und einfach seine Nähe genießen,doch ich erinnerte mich daran,dass ich ihn weg geschickt hatte,um alleine zu sein. Die Sonne ist bereits unter gegangen und es wurde immer dunkler. Herzhaft gähnte ich und lehnte mich abermals an das Gitter an. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und gab mich der Müdigkeit hin. Ich bemerkte nicht einmal,wie ich mich vom Geländer weg drückte und mich auf den Boden legte. Ich schlief auf dem Astronomieturm ein.

Verliebt in den Sohn des dunklen LordsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt