Dilan

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Aufgeregt nahm ich einen großen Schluck von meinem Getränk. Die rosane Flüssigkeit schmeckte leicht süßlich und hinterließ ein leichtes Prickeln auf meiner Zunge. Zoraya und ich machten uns gerade fertig für eine Party, um den Abschluss der letzten Klausuren gebürtig zu feiern. Obwohl man eigentlich nie einen richtigen Grund bräuchte um den Abend mit ein bisschen Alkohol und Tanzen zu beenden. Aber ich freute mich sehr darauf. In letzter Zeit habe ich mich so gestresst gefühlt und hatte kaum für irgendwas Zeit. Meine Nase steckte die meiste Zeit in Büchern. Aber jetzt kann das Leben wieder so richtig losgehen. Alles läuft wieder geregelt weiter. Außerdem kann man nicht immer an die Vergangenheit denken, man sollte auch mal im Hier und Jetzt leben und einfach nur machen und alles was man hat vollkommen auskosten.

„Und bereit für eine glorreiche Nacht?", fragte ich meine Freundin und hielt ihr einen neuen Becher mit Alkohol entgegen.
Freudig nahm sie den Becher entgegen und nahm erstmal einen großen Schluck, bevor sie mir kichernd antwortete. „Immer, wenn du es bist."
Lachend umarmte ich sie und zog sie darauf hin zur Tür. Wir haben genug vorgeglüht. Das letzte bisschen konnten wir auf dem Weg trinken.
Es war mal wieder eine Standard-Wohnheim-Party. Nichts Besonderes. Aber zum Feiern und Spaß haben definitiv genug. Und was soll ich sagen? Man muss sein Studentenleben in vollen Zügen ausnutzen.

Wir waren auch schon etwas angeheitert als wir an dem Haus ankamen. Schon von Weitem konnte man die laute Musik hören. Hat sich schon sehr vielversprechend angehört.

Zoraya und ich schnappten uns erstmal ein neues Getränk und machten uns dann direkt los zur Tanzfläche. Es sollte ein typischer Mädchenabend sein. Naja, was heißt typisch? Wir wollten auf jeden Fall mal wieder nur zu zweit Zeit verbringen. Vielleicht ist eine Party für so etwas nicht der richtige Ort, aber Spaß sollte nicht fehlen. Vor allem wollten wir etwas ohne männliche Wesen machen. Ich hatte das Gefühl, dass uns die Sache mit den Kerlen uns voneinander entfernte und das wollte ich auf keinen Fall. Freundschaften, Freundschaften mit der besten Freundin, sollte man nicht wegen eines Kerls wegschmeißen.

Zusammen tanzten wir ausgiebig auf der Tanzfläche und hatten einfach Spaß. Später gesellten sich noch andere Mädels zu uns, die wir aus der Uni kannten.

„Heyyyy Leute, ich habe eine gute Idee", schrie Sara, ein Mädchen aus Zorayas Kurs über die Musik hinweg. Was sehr laut sein musste, damit jeder in der Runde sie verstehen konnte.
Sie kicherte. „Wir sollten ein typisches Party-Spiel spielen!" Dabei legte sie den Arm um Claudia und drückte sie an sich. „Ich bin gut dabei und das macht das Ganze noch viel witziger."
Ich schmunzelte. Durch Alkohol wurden viele Menschen offener. Mich eingeschlossen.
Zoraya fing an zu lachen und stimmte ihrer Freundin zu. Wenn alle dafür sind, war es vielleicht wirklich keine schlechte Idee. Obwohl ich sowas nicht wirklich brauchte, um Spaß zu haben.
Mit heißerer Stimme schrie Claudia „Okay, dann ist das abgemacht. Treffen wir uns in 10 Minuten oben in dem Zimmer ganz links. Ich hol noch ein paar Typen, damit das Ganze auch interessant wird. Sie grinste. „Der Abend muss sich doch auch lohnen."
Ich schüttelte lachend den Kopf. Immer nur das Eine im Sinn.

Gesagt, Getan.
Zoraya und ich holten uns noch ein neues Getränk eher wir uns auf den Weg nach oben machten. Ich hatte das Gefühl viel zu nüchtern für so ein Spiel zu sein, aber wer weiß, manchmal muss man auch etwas wagen und einfach mal Spaß haben. Solange man keine Verpflichtungen hat.

Oben angekommen war Sara schon fleißig in eine Unterhaltung mit einem Kerl vertieft, den ich nicht kannte.
Wir machten uns in einem Schneidersitz auf dem Boden bequem und warteten auf die Anderen.
„Da bin ich mal gespannt, was dabei rauskommt.", meine beste Freundin stupste mich von der Seite an. „Hoffentlich nichts Schlimmes." Sie lachte. „Schade das Miles nicht da ist. Mit ihm wäre das noch viel witziger."
Ich lächelte sie mitfühlend an. Sie war wirklich verliebt. „Ich bin mir sicher, dass du nichts mit einem anderen Kerl machen muss und wenn kannst du auch einfach ablehnen." Ich legte meine Hand leicht auf ihren Arm.
„Wo ist er eigentlich?", fragte ich sie neugierig.
„Puhh weiß ich gar nicht so genau." Sie zuckte mit den Schultern. „Er meinte nur, dass er noch etwas für die Uni erledigen müsse."
Ich zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Die Klausuren sind doch alle schon rum."
„Ja keine Ahnung, ich weiß auch nicht so genau. Du weißt, dass ich von Computer-Zeug sowieso nichts verstehe. Deswegen habe ich auch nicht so genau nachgefragt." Sie lachte und nahm danach einen großen Schluck von ihrem Getränk.
Ich nickte. Was er wohl genau machen musste? Das würde mich ja schon sehr interessieren.
„Naja, wie dem auch sei.". Ich grinste. „Man kann auch ohne Typen Spaß haben. Auf noch eine schöne Nacht."
„Cheers Girl!!", sie lachte und wir stießen gemeinsam mit unseren Getränken an.

„Endlich", quietschte Claudia fröhlich und stürmte durch das Zimmer. „Ich habe noch ein paar passende Kandidaten für unser Spiel gefunden".
Hinter ihr schlichen ein paar Typen in den Raum, die ich nicht kannte. Als ich eine Person erkannte, stockte mir der Atem. Warum muss ich ihn immer in so unpassenden Momenten sehen? Dilan schlenderte genüsslich zu dem Sitzkreis und ließ sich auf den Boden fallen. Dabei würdigte er mich mit keinem Blick.
Ich merkte wie Zoraya mir behutsam eine Hand auf die Schulter legte. Sie muss mein Missfallen spüren. So kann das Spiel ja witzig werden.

„So jetzt warten wir nur noch auf eine Person.", grinste Claudia und setzte sich neben mich. „Ah ja, wen denn?", fragte ich grinsend und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.
„Ein ganz besonderer Mensch.", sie grinste. „Und sehr attraktiv.", schmunzelnd strich sie sich ihre Haare aus dem Gesicht. Ihr Blick sprach einfach Bände. Verliebtheit und Sehnsucht lagen in ihm.
„Da bin ich ja mal gespannt, wen du dir da ausgesucht hast", mischte sich Zoraya in das Gespräch ein.
„Er wird euch gefallen", Claudias Wangen färbten sich leicht rot und sie konnte sich ihr breites Grinsen nicht unterdrücken.