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Während dem Essen unterhielten wir uns noch über belanglose Themen. Viel habe ich nicht mehr über ihn herausgefunden. Er hat eine kleine Schwester, die er sehr liebt. Seine Augen haben dabei geleuchtet als er über sie erzählt hat. Vielleicht auch ein Familienmensch, genauso wie Zoraya. Neben zocken und anderen Tätigkeiten am Pc, interessiert er sich noch für Fotografie und hat schon mal ein paar Bilder veröffentlicht. Zeigen wollte er uns diese aber nicht. Ich glaub er prahlt ungern mit seinen Talenten. Sogar ich war davon schwer beeindruckt und muss später unbedingt mal Googlen. Vielleicht finde ich ihn und ein paar Bilder.
Sonst verstanden wir uns eigentlich alle recht gut. Miles hat sich normal verhalten. Ich habe keine Anzeichen für böse Machenschaften oder ähnliches gefunden. Deswegen bin ich schonmal beruhigt. Zoraya hat auch die ganze Zeit gelacht und gestrahlt. Ihr muss der Abend auch viel bedeutet haben. Vor allem ist sie sicher auch froh, dass wir uns alle einigermaßen verstehen. Luca hat sich auch gut eingebracht und sich prächtig amüsiert.

Doch dann ging plötzlich die Tür auf und Dilan spazierte mit irgendwelchen Freunden in das Restaurant. Genervt verdrehte ich die Augen. Ausgerechnet jetzt muss er kommen. Großartig. Am besten ist es ihn einfach zu ignorieren. Dann sieht er uns vielleicht auch nicht.
Ich redete ganz normal mit Luca weiter über unser Studium und unseren gemeinsamen Prof. Dabei lachten wir, weil die Vorlesungen teilweise so witzig sind und absolut nicht langweilig.
Mittlerweile verstehe ich mich mit Luca ein bisschen besser. Oder bessergesagt, seitdem ich offener bin, verstehen wir uns besser.

„Na ihr Turteltäubchen", erschreckte uns plötzlich eine tiefe Stimme. Ich war kurz erstarrt und wusste gar nicht, was genau passiert war. Aber diese Stimme würde ich einfach überall wiedererkennen.
„Ich sehe ihr habt Spaß!", grinst er arrogant und blickt dabei direkt in mein Gesicht. Geschockt starre ich ihn weiter an.
Dilan versucht etwas zu sagen, aber wird schon wieder von Dilan unterbrochen. Er strahlt eine große Autorität aus. Selbst Luca hat davor Respekt.
„Passt doch bitte dabei auf, dass ihr die anderen Gäste nicht angeekelt. Es gibt hier auch Toiletten, wo ihrs treiben könnt." Zischt er uns an. Seine Augen strahlen Hass aus. Hass gegenüber mir.
„Waaasss?", frage ich irritiert. „Wir sind n..." versuche ich anzusetzen, aber Dilan unterbricht auch mit.
„Es ist mir egal, was ihr seid. Es interessiert mich nicht. Ich denke nur an das Wohl der anderen Gäste", lacht er. Bevor sich umdreht und geht, schaut er mir nochmal gehässig in die Augen. Ich wusste genau, was er dachte. Hure. Schlampe. Alle Beschimpfungen der Welt lagen in diesem Blick und sie galten alle mir.

Zoraya legte mir behutsam die Hand auf die Schulter. Ich war immer noch geschockt von diesem Auftritt. So kann er doch mit mir nicht umgehen. Nach allem, was zwischen uns war, habe ich so etwas nicht verdient. So eine Behandlung hat niemand verdient. Wut kommt in mir hoch. Ich balle meine Fäuste.
„Entschuldigt mich", sagte ich zornig und stand abrupt von meinem Stuhl auf.

Mit schnellen Schritten folgte ich Dilan nach draußen. Dort stand er gechillt mit seinen Freunden und rauchte. Seit wann rauchte er??? Egal, interessiert mich nicht. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Meine Wut war aber stärker.
Ich machte noch einen großen Schritt auf ihn.
„EY, WAS SOLLTE DAS??", schrie ich ihn an und hob meinen Finger wütend.
„Oh liebe Elaine, mach dich nicht lächerlich!", sagte er lachend und schaute mich dabei herablassen an. „Ich kann nichts dafür, dass du so bist."
geschockt sah ich ihn an...

„WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN??", schnaubte ich wütend. „DU HAST ABSOLUT KEINE AHNUNG!!"
„Ich habe keine Ahnung?", sagte er nun auch wütend. „Dulzura ich habe Augen im Kopf, dass sagt alles."
„Anscheinend nicht", sagte ich enttäuscht und schüttelte dabei meinen Kopf. Langsam stiegen Tränen in meine Augen. Aber ich musste mich zusammenreißen. „Ich erkenn dich gar nicht mehr wieder. Was ist nur mit dir passiert?" flüsterte ich leise.
„Sags mir, bitte.", flehte ich ihn schon fast an. Ich schluckte. Er bringt mich immer wieder aus der Fassung.
Wir starrten uns gegenseitig an. Keiner sagte etwas. Sein Gesichtsausdruck wurde für einen Moment weicher und wirkte schon mitfühlend. Genauso, wie ich ihn damals kannte. Doch er verhärtete sich gleich wieder und spannte seine Kiefermuskulatur an.
„Elaine, geh wieder rein!", befahl er mir und sah mich zornig an.
Ich schnaubte verächtlich und schüttele fassungslos den Kopf.
„Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden", sagte ich noch aufgebracht, bevor ich wieder ins Restaurant ging.



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DilanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt