Living at Hogwarts

Sechstes Schuljahr (1/2)

Der Laden der Zwillinge war der Hammer. Ein kunterbuntes Wirrwarr. Überall Scherzartikel, Nasch-und Schwänzleckereien.
"Es ist der absolute Wahnsinn" sagte ich mit voller Begeisterung zu meinem Zwilling. Emilia schien genauso begeistert wie ich. Gemeinsam liefen wir durch den Laden und schauten uns die verschiedenen Artikel an. Als wir an dem Regal mit dem Liebestrank Amortentia ankamen, nahmen wir beide jeweils ein Fläschchen und rochen daran.
Ich hielt meine Nase an das Fläschchen Amortentia. Der Geruch von Rosen, Weichspüler und roten Früchten stieg mir in die Nase. Und dann plötzlich ein weiterer Geruch. Erst erkannte ich ihn nicht, doch schnell fand ich heraus, dass der Geruch sich um einen Weasley handelte. Einen ganz bestimmten Weasley. Es war der Geruch von Fred. Nochmal sog ich alle Gerüche ein. Dann fragte Emilia mich
"Nach was riecht dein Amortentia für dich?"
"Nach Rosen, roten Früchten, Weichspüler und..." antwortete ich, doch brach kurzzeitig ab. Ich wollte ihr nicht sagen, dass der vierte Geruch von Fred war. Sie wusste dass ich mich nur selten verliebte, weil mir Freundschaft viel wichtiger war als eine Liebesbeziehung. Also log ich sie an "... und Schokolade".

Emilia's Sicht:
Irgendwie konnte ich ihr nicht glauben, dass der vierte Geruch Schokolade war. Ich kannte meinen Zwilling einfach zu gut. Ich wusste, dass sie mich an log. Aber warum?
"Und deiner?" fragte sie mich um vermutlich von ihr abzulenken. "Nach frischer Luft, alten Büchern und Zimt" antwortete ich ihr lächelnd. Rose musste daraufhin schmunzeln
"Typisch Emi: Alte Bücher und Zimt"
Ja ich mochte den Geruch von alten Büchern sehr, ebenso wie Zimt. Der Geruch von frischer Luft erinnerte mich an das Fliegen mit meinem Besen. Beim Fliegen fühlte ich mich frei und konnte meinen Kopf frei machen. Ich mochte auch Quidditch unglaublich gerne. Dieser Teamsport war wirklich toll und es machte soviel Spaß. Ich spielte auf der Position des Jägers. Bei dem Gedanken an Quidditch musste ich an Oliver denken. Ich vermisste meinen besten Freund sehr. Wir hatten uns schon lange nicht mehr gesehen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, der männliche Teil meiner Freundschaften hatte Hogwarts verlassen. Oliver war bereits in meinem dritten Schuljahr gegangen. Fred und George hatten letztes Jahr abgebrochen und diesen tollen Laden hier eröffnet. Ich war zwar auch mit Dean, Neville, Seamus und noch anderen Jungen befreundet, auch aus den anderen Häusern, aber meine besten Freunde waren eben Oliver, Fred, George und Hermine. Hermine mochte ich von Anfang an. Sie war intelligent und immer für mich da. Um sie musste ich mir keine Sorgen machen. Sie war ja im selben Jahrgang wie ich und könnte somit nicht so bald gehen. Auch mit Luna war ich sehr gut befreundet. Ich mochte ihre verrückte und träumerische Art.
Rose war ziemlich beliebt. Sie hatte in jedem Haus Freunde, außer in Slytherin. Die Slytherins konnte sie nicht ausstehen. Nur einzelne von ihnen akzeptierte sie, aber Freunde hatte sie in diesem Haus noch nie. Ihre Freundschaft zu Seamus war bewundernswert. Die beiden machten fast alles zusammen. Wenn man Rose suchte, fand man sie meist bei ihm. Oder eben bei den Zwillingen, die aber jetzt leider nicht mehr in Hogwarts waren. Ich konnte sehr gut verstehen, weshalb Rose so beliebt war. Sie war mutig, humorvoll, schlagfertig und für ihre Freunde würde sie alles tun. Mit ihrer offenen fröhlichen Art konnte man einfach nicht anders als sie sympathisch zu finden.

Jedenfalls stellten Rose und ich die Fläschchen wieder in das Regal und liefen weiter durch das Geschäft. Als wir Fred und George sahen, liefen wir direkt auf sie zu und Rose zog uns alle in eine große Umarmung.
"Euer Laden ist klasse. Am liebsten würde ich gar nicht mehr gehen. Das habt ihr echt toll gemacht. Darf ich einziehen?" lobte sie die beiden. Bei ihrem letzten Kommentar mussten wir alle vier lachen.
"Rose hat recht: Euer Laden ist der Wahnsinn!"

Rose Sicht:
Emilia und ich blieben noch bis der Laden schloss. Danach wollten Fred und George uns noch ihre Wohnung über dem Laden zeigen. Gemeinsam gingen wir hoch. Die beiden zeigten uns die komplette Wohnung. Dann setzten wir uns alle 4 auf das Sofa im Wohnzimmer. Wir unterhielten uns den gesamten Abend. Irgendwann waren Emilia und George eingeschlafen. Emilia lehnte an seiner Schulter. Fred stand auf und legte eine Decke über die beiden. Danach nahm er meine Hand und zog mich leise vom Sofa in sein Schlafzimmer. Dort angekommen reichte er mir ein T-Shirt von sich und ich zog mich schnell in ihrem Bad um. Dann legten wir uns gemeinsam in sein Bett und ich kuschelte mich an seine Brust während er einen Arm um mich legte. Die Nähe zu ihm gefiel mir.