Als es endlich wieder zur Pause klingelte war ich richtig erleichtert. Die ganze Zeit hatten die Tussen unsrer Klasse Kaleb schmachtend angestarrt und jetzt steckten sie ihm auch wieder Zettel zu, die er mir sofort gab. „Wann wollt ihr die jetzt eigentlich verbrennen?" fragte Lucy, als wir sie auf dem Gang trafen. „Ihr könntet ja heute vorbeikommen, dann verbrennen wir sie und gehen danach shoppen. Ich hab mir übrigens das Kleid angesehen, dass du willst. Es ist traumhaft schön. Wir müssen echt aufpassen, dass Kaleb sich beherrschen kann." sagte ich grinsend und Lucy wurde natürlich rot. „Ich halte mich jetzt auch nur zurück, weil ich nicht will, das nachher jemand sauer ist." meinte Kaleb ebenfalls grinsend und legte mir und Lucy jeweils einen Arm um die Schultern. Natürlich bekamen wir dadurch wieder einige eifersüchtige Blicke, die wir aber gekonnt ignorierten.
Wir hatten mit Tam und Ash besprochen, dass wir raus auf den Hof gehen, weil es erstens warm war und zweitens Kaleb dann seine Ruhe vor irgendwelchen Tussen hatte. So gingen wir dann wie gestern zum Haupteingang und die Treppe runter. Natürlich waren wieder Alec und die anderen Badboys da und Kaleb sah mich fragend an. „Wir gehen schon mal voraus." sagte ich und hakte mich bei Lucy unter. Mir gefiel es zwar nicht, dass Kaleb bei den Badboy abhing, aber ich konnte es ihm ja schlecht verbieten.
„Denkst du wirklich Kaleb würde das Kleid gefallen?" fragte Lucy ungeduldig und wurde wieder rot. „Ja. Er steht doch jetzt schon total auf dich. Er hat mich sogar gefragt ob er mit die ausgehen darf. Ich will aber nicht, dass er dir das Gleiche antut wie Jason." erklärte ich und setzte mich mit ihr auf die Bank am Waldrand. „Du hast ja Recht, aber er ist echt zu süß. Und das er immer alles so direkt sagt. Wie konntest du ihn nur vor uns verheimlichen?" schwärmte meine beste Freundin und ich musste lachen. „Ich hab ihn seit ungefähr fünf Jahren nicht mehr gesehen. Woher soll ich denn bitte wissen, dass er in der Zwischenzeit so heiß wird?" meinte ich grinsend.
„Redet ihr von mir?" fragte Kaleb, der mit Tam und Ash zu uns kam. Lucy wurde natürlich wieder rot und senkte verlegen den Blick. So kannte ich sie gar nicht, aber es war echt niedlich. „Könnte sein." grinste ich und rutschte etwas auf Seite, damit Kaleb sich zwischen mich und Lucy setzen konnte. Schnell nahm er platz und legte Lucy wie selbstverständlich einen Arm um die Schultern. Ich sah ihn an und hob eine Braue. Früher konnte ich das nie, aber ich war total stolz, dass ich es endlich schaffte. „Ach komm, das kannst du mir nicht übel nehmen. Sie ist einfach zu süß." meinte Kaleb und sah mich mit einem gelungenen Hundeblick an. „Ja, trotzdem. Treib es nicht zu weit." warnte ich.
Die restliche Pause redeten wir noch über den Ball und machten aus, dass die anderen später nach der Schule direkt zu mir kamen. Ihren Eltern machte das nichts aus, weil die sowieso alle zusammen im Urlaub waren. Um genau zu sein waren ihre Eltern schon ewig befreundet und so konnten sich ihre Töchter nur ebenfalls anfreunden. Als ich dann dazu kam, fand ich sie sofort alle sympathisch und jetzt gehörten wir einfach alle drei zusammen. Wie Feuer und Schwefel, würde Dad sagen. Naja, aber dann war die Pause aus, wir verabschiedeten uns und gingen dann in unsre Klassen.
Englisch war heute wieder besonders toll. (Man bemerke den Sarkasmus!) Zum Glück hatten wir danach aber endlich aus und ich packte in Rekordgeschwindigkeit meine Sachen weg. Kaleb war genauso schnell. Anscheinend war Englisch auch nicht gerade sein Lieblings Fach. Wir schafften es sogar als erste aus dem Klassenzimmer und mussten nicht wieder tausend Zettel zerknüllen und in meine Tasche stopfen. In den Gängen war aber schon wieder einiges los und ich warf jedem Mädchen, dass Kaleb einen Zettel zusteckte einen genervten Blick zu. Langsam müsste er von jeder mindestens zweimal die Nummer bekommen haben. Okay, das war ein wenig übertrieben und viele Mädchen trauten sich auch nicht, aber ein guter Vergleich, finde ich.
Auf jeden Fall schafften wir es dann nach einer gefühlten Ewigkeit auf den Parkplatz. Tam, Ash und Lucy standen an Tam's Auto und wir gingen zielstrebig zu ihnen. „Hallo meine Schöne." sagte Kaleb grinsend und legte wieder einen Arm um Lucy. Ich warf ihm einen warnenden Blick zu und er verbesserte sich sofort. „Ähm... Ich mein natürlich meinen Schönen" sagte er lächelnd und meine Freundinnen und ich mussten lachen. Tatsächlich wurde jetzt auch mal Kaleb rot und wir hörten auf und musterten ihn lächelnd. „Du kannst ja auch rot anlaufen." meinte Tam und kicherte. „Wieso? Wer läuft hier denn sonst noch rot an?" fragte Kaleb jetzt wieder normal. „Lucy." erklärte Tam grinsend.
Lucy wurde natürlich wieder rot, aber wir lachten noch etwas, dann stiegen wir in die Autos und fuhren los zu mir nach Hause. Ich fuhr natürlich bei Kaleb mit und die anderen drei fuhren mit Tam's Auto. „Denkst du Lucy steht auf mich?" fragte Kaleb aufgeregt, als wir auf der Straße waren. „Mh... Ich weiß nicht." sagte ich und grinste fies. „Also ist das ein Ja?" wollte Kaleb wissen und wandte seinen Blick von der Straße ab, was mir riesen Angst einjagte. „Ja, Kaleb und jetzt schau wieder auf die Straße. Am Ende baust du noch einen Unfall und kannst Lucy nicht mehr um ein Date bitten." zischte ich. „Also darf ich sie fragen ob sie mit mir ausgeht?" fragte Kaleb und sah wieder nach vorne. „Vielleicht. Wenn du dich auf dem Ball benimmst." antwortete ich und schloss die Augen.
Meine Gedanken schweiften natürlich wieder Richtung Alec, aber ich suchte schnell nach etwas anderem. Ich dachte an Frühstück. Was hätte ich heute früh nicht für ein Spiegelei gegeben? Oder noch besser für Cookies? Wie würde wohl beides zusammen zusammen schmecken? Na toll. Wieder so ein Gedanke wie Schokolade mit Ketchup. Wie komm ich nur immer auf so einen Scheiß! Alec war da dann doch wieder irgendwie erwachsener, nicht? Egal. Ich seufzte schwer. Wieso kann nicht alles so sein, wie es vor ein paar Tagen war?
„Was denkst du denn schon wieder nach?" holte mich Kaleb in die Wirklichkeit zurück. Ich sah mich um und erkannte, dass wir fast wieder daheim waren. „Ach nur, wie Schokolade mit Ketchup schmeckt." murmelte ich und lächelte ihn an. Er runzelte die Stirn und meinte „Ich glaub, ich werd euch Mädchen nie verstehen. Wie kommst du nur auf so was?" „Ich wollte mich von anderen Gedanken ablenken." erklärte ich möglichst vage. Kaleb kam natürlich trotzdem drauf. Er kannte mich eben zu gut, auch wenn wir uns eine Ewigkeit nicht gesehen hatten. „Anderen Gedanken über Alec?" wollte er wissen und hielt vor dem Haus. „Vielleicht." sagte ich und grinste schief, dann stieg ich aus.
Kaleb parkte sein Auto und ich ging mit meinen Freundinnen schon mal ins Haus. „Geht Kaleb auch mit ins Einkaufszentrum? Ich würde ihm zu gern mal ein paar Sachen anprobieren lassen." kicherte Tam und wir gingen in die Küche. Lucy, Ash und Tam blieben jedoch wie versteinert stehen und starrten Alec an, der einfach nur verwirrt zurück starrte. Er fing sich jedoch wieder schnell und setzte ein gekonntes Badboy-Grinsen auf. „Bringst du mir Frischfleisch mit, Amélia?" fragte er und stand elegant auf. Ich sah in seinen wunderschönen schokobraunen Augen, was er meinte. Sie schienen verräterisch zu glitzern. „Vergiss es, Alec." sagte ich und fixierte ihn.
Natürlich lachte er nur ein sexy Lachen und lehnte sich zurück. Ich sah schnell zu meinen Freundinnen. Tam schmachtete ihn zwar etwas an, aber die anderen beiden schienen nur verärgert zu sein. Anscheinend hatten sie auch so verstanden, was er meinte. „Wir sind keine deiner billigen Schlampen." zischte Lucy. Alec merkte wohl gerade, dass wir in der Überzahl und nicht wirklich gut drauf waren, denn sein Grinsen verschwand und er sah sich hilfesuchend um. Seine Hilfe kam leide gerade zur Tür herein.
„Was steht ihr denn da so rum, meine Schönen?" fragte Kaleb und sah mir über die Schulter. „Wir essen später in der Stadt." erklärte ich, warf Alec nochmal einen bösen Blick zu und ging dann mit meinen Freundinnen hoch in mein Zimmer. Auf der Treppe stellte Lucy mich schon zur Rede. „Was macht Alec in deinem Haus?!" fragte sie etwas lauter, als es mir lieb war. Ich hatte meinen Freundinnen nie erzählt, dass ich irgendwas mit Alec zu tun hatte. Sie mochten ihn nicht besonders. Ein Grund war da natürlich Jason, aber durch Alec hatten sie auch eine Freundin verloren. Ihr Name war Ashlay und seit dem hatte sie sich von den anderen drei abgewandt und ist zur Oberschlampe aufgestiegen.
Als wir in meinem Zimmer ankamen und ich die Tür hinter uns geschlossen hatte, stellten sich meine Freundinnen mit verschränkten Armen vor mich. Wenn sie nicht so ernst geschaut hätten, hätte ich mir ein Lachen nicht verkneifen können. „Also?" verlangte Lucy zu wissen. „Okay. Also das ist so. Alec wohnt nebenan und unsre Eltern verstehen sich echt total gut. Wenn seine Eltern dann weg fahren wohnt er immer bei uns. Dafür nimmt er mich manchmal mit zur Schule oder so was." erzählte ich und ließ mich dann auf mein Bett fallen. Meine Freundinnen schwiegen. Sie dachten über das nach, was ich ihnen gesagt hatte. So waren sie eben.
Wir saßen noch ungefähr eine viertel Stunde schweigend im Zimmer, dann kam Kaleb rein geplatzt. „Kann ich mit kommen?" fragte er, dann fiel ihm erst das Schweigen auf und er sah mich verwirrt an. „Klar. Davon sind wir ausgegangen." antwortete ich grinsend. Kaleb druckste noch etwas herum, dann fragte er auch schon „Ähm...Was ist denn? Habt ihr euch gestritten?" Er sah unsicher hin und her. „Nein. Ami hat uns bloß erzählt, dass Alec ihr Nachbar ist." erklärte Lucy leicht lachend.
Wir plapperten noch eine Weile, dann entschieden wir uns, endlich shoppen zu gehen. Wir schnappten uns unsre Handtaschen und Sonnenbrillen und gingen dann mit Kaleb zu dessen Auto. Wir waren zu fünft, also passten wir gerade so rein. Ich auf dem Beifahrersitz und Hinten Tam, dann Lucy und dann Ash. Kaleb fuhr natürlich und wir konnten in Ruhe weiter plappern. Natürlich erklärten die anderen, wie ihre Kleider aussehen sollten. Ich hielt mich da erfolgreich raus. Ich war nicht besonders modebewusst und überließ das komplett den anderen drei. Sie würden mir ein Kleid aussuchen.
Am Einkaufszentrum angekommen, ließ Kaleb uns raus und meinte, dass wir uns dann drinnen sehen. Das Einkaufszentrum war riesig, aber auch schön gestaltet. Genau in der Mitte stand ein Springbrunnen, in dem sogar Seerosen wuchsen und überall standen auch andere wunderschöne Pflanzen. Wir warteten auf Kaleb, während sich meine Freundinnen schon mal die Kleider in den Schaufenstern ansahen. Zum Glück mussten wir nicht lange warten, denn sonst hätten sie mich ebenfalls nach meiner Meinung gefragt. Kaleb kam aber gleich wieder und sah uns erwartungsvoll an.
„Okay, wo wollt ihr als erstes hin, meine Schönen?" fragte er und sofort zogen meine Freundinnen uns mit. Es war echt toll mit ihnen shoppen zu gehen. Sie kannten meinen Geschmack und suchten mir Sachen, die ich dann nur anprobieren musste. Wie schon gesagt. Ich bin nicht besonders modebewusst. Ungefähr im dritten Geschäft setzte Tam ihren Plan in die Tat um und suchte für Kaleb ebenfalls Sachen, die er anziehen musste. Er tat mir irgendwie total leid, besonders, als Lucy auch noch anfing. Er fand die Sachen, die sie ihm brachte natürlich echt toll und ich hatte Mühen sie ihm wieder auszureden.
Am Ende hatte Kaleb dann ein weißes Hemd und eine schwarze Jeans, die ihm echt standen. „Alec und seine Badboys werden sich auch nicht die Mühe machen sich Anzüge zu besorgen. Also kannst du so zum Ball gehen." erklärte ich grinsend und musterte ihn nochmal. „Ja, es steht dir echt super." sagte Lucy verträumt. Sie hatte das Outfit auch ausgesucht und ich konnte ihr nur zustimmen. „Ja, jetzt brauchst du nur Schuhe, die dazu passen." stimmte Tam zu.
Also beschlossen wir noch in einen letzten Laden nach Kleidern ab zu klappern und dann in ein Schuhgeschäft zu gehen. Lucy, Tam und Ash hatten schon Kleider und jetzt brauchte nur noch ich eins. Lucy's war weinrot, trägerlos und aus Seide, Tam's war ein weißes mit einem schwarzen Band und Ash's war unten schwarz und obenrum in einem schönen Blauton. Sofort verteilten meine Freundinnen sich im Laden und durchstöberten die Ständer. Leider fanden wir aber nichts, dass zu mir passte.
So gingen wir dann eben in ein Schuhgeschäft und ich kaufte mir wenigstens dort schwarze High heels. Die anderen fanden auch schnell was. Nur Kaleb schien etwas überfordert und sah mich hilfesuchend an. Ich ging lachend zu ihm. Wenigstens bei Schuhen hatte ich einen recht guten Geschmack. Schließlich kamen auch Ash, Tam und Lucy dazu und wir fanden schnell Schuhe, die nicht zu lässig, aber auch nicht zu formell waren. „Jetzt gehen wir uns einen Frozen Yogurt holen und dann gehen wir." sagte ich bestimmt, als wir aus dem Laden kamen. Meine Freunde stimmten alle zu und wir liefen zu dem kleinen Laden.
Da packte mich Lucy plötzlich am Arm und hüpfte aufgeregt auf und ab. „Was ist denn?" fragte ich verwirrt und sah mich um. Tam und Ash schienen auch entdeckt zu haben, was so toll war und zogen mich in den nächsten Laden. Total verwirrt liefen Kaleb und ich einfach nur hinterher. Lucy bat die Verkäuferin freundlich um ein Kleid im Schaufenster und sagte ihr meine Größe. Wir warteten. Kaleb und ich geduldig und die anderen drei total aufgeregt und eben ungeduldig.
Als die Verkäuferin dann mit einem wunderschönen Kleid wieder kam, konnte ich meinen Augen kaum glauben. Es war trägerlos, dunkelblau und oben mit Pailetten (?) bedeckt. „Das musst du sofort anprobieren!" befahl Lucy mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Ich zog mich schnell um und ging dann raus um mich im Spiegel au zu schauen. Das Kleid war einfach unglaublich und ich wurde von meinen Freundinnen und der Verkäuferin mit Komplimenten überhäuft. Kaleb musterte mich einfach nur sprachlos. „Wie findest du es, Kaleb?" fragte Lucy ihn direkt.
Es dauerte etwas, bis er anfing zu reden „Wenn sie so auf dem Ball aufkreuzt, dann solltet ihr gut darin sein alle möglichen Jungs von ihr los zu kriegen. Obwohl dir natürlich einige mehr hinterher laufen würden, Lucy." schob er noch hinter her und musterte mich nochmal genau. „Deine neuen High heels würden auch perfekt dazu passen und ich hätte noch ein Armband, dass sich dazu echt gut machen würde." meinte auch Ash und lächelte mich an. Es ist euch sicher schon aufgefallen, dass sie eher wenig sagt. Da war es gerade ein halber Roman. Na gut, ich übertreibe grad ein bisschen, aber egal.
Also auf jeden Fall kaufte ich mir dann das Kleid und wir gingen alle zufrieden ein Frozen Yogurt essen. Mh, lecker. Danach fuhren wir mit unsren neuen Sachen zurück nach Hause, wo wir uns noch über Frisur, Schminke und den anderen Sachen unterhalten wollten.Also, meine Lieben,
ich hab mich extra wegen euch heute nochmal hin gesetzt und ein Kapi geschrieben. Ich hoffe, es gefällt euch. Schreibt, wenn ich mit dem nächsten anfangen soll.Alles liebe eure Ary-Lu ;*
Und Danke, peedfo, bei der Wahl des Kleides. ;* Ich mach euch ein Bild rein.
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Amélia - Erbin der 1.000 Gesichter
FantasyIn einer Welt, in der niemand so wirklich an Febelwesen glaubt, wird Amélia hinein geboren und sie hat eine außergewöhnliche Gabe. Sie kann ihr Gesicht wechseln. Die meisten Leute würden sie eine Gestaltwandlerin nennen, aber der richtige Begriff is...