Kapitel 4 [Peter]

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Ich langweilte mich ungemein und beschloss wieder einmal in die andere Welt zu besuchen. Auch wenn Felix mir davon abriet wieder einen unausgebildeten Jungen nach Neverland zu bringen, machte ich mich mit meinem Schatten trotzdem auf. Schließlich bin ich Peter Pan und ich mache was ich will und wann ich es will.

Also gesagt getan, wenige Minuten später landete ich in einer dunklen Seitengasse in London. In dieser Stadt findet man unglaublich viele Verloren Jungs mit Potential.
Als ich die Straßen entlang lief sah ich eine Zeitung auf dem Boden liegen.
„1835" Ich war wirklich lange nicht mehr hier, dachte ich.

Mein Schatten tippte auf meine Schulter und deutete auf einen Umriss der an einem Brunnen kauerte. Ich nickte. Dass hieß ein neues Mitglied für die Bande. Schnellen Schrittes eilte ich auf ihn zu.
„Hey, was machst du hier draußen alleine?" fragte ich den Jungen ganz unschuldig. Er musste ungefähr 14 Jahre alt sein, schätzte ich.
„Ich verstecke mich vor der Waisenhaus Lady" gab dieser grummelig zur Antwort.
Ein Waisenkind also, dann wird ihn eh keiner vermissen, dachte ich.
„Sag mal wie heißt du denn?"
„Theo"

Plötzlich hörte ich ein Schluchzen. Verwundert sah ich mich um. Es kommt aus einem der oberen Fenster schlussfolgerte ich. Mein Schatten tippte mich an.
„Ja, du hast recht... also Theo was hältst du davon mit nach Neverland zu kommen? Da kannst du machen was du willst und du musst nie erwachsen werden"
„Nie erwachsen? Heißt das, ich kann für immer spielen?" die Augen des Jungen begannen zu leuchten. Jetzt hatte ich ihn.
„Also willst du mitkommen?" fragte ich und lächelte breit. „Ich bin übrigens Peter" fügte ich noch hinzu und reichte ihm die Hand.

Da war es schon wieder. Ein Schluchzen. Der Junge war schon bereit mir nach Neverland zu folgen, doch ich wollte noch nachschauen was das war.
„Bring du ihn zu den anderen, ich will noch kurz was gucken" mit diesen Worten schickte ich meinen Schatten los und machte mich auf den Weg dem weinen nachzugehen.

Als die beiden verschwunden waren sah ich mich genauer um bis ich das Fenster gefunden hatte. Leise kletterte ich an der Häuserwand hoch und setzte mich auf die Fensterbank. An einem Schreibtisch saß ein Mädchen mit orangegoldenen Haaren. Das Arme ding schluchzte ganz schlimm.
„Hey, warum weinst du denn?" fragte ich sie besorgt.

Als sie aufsah erschrak sie sich gleich so sehr, dass sie nach hinten überfiel. Es war doch gar nicht meine Absicht gewesen sie zu erschrecken.
„Oh nein, entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken" schnell hüpfte ich zu ihr ins Zimmer und half ihr auf die Beine.
„Lass mich dir helfen" mit einem sanften Ruck brachte ich sie wieder zum stehen.

Plötzlich klopfte es an ihrer Zimmertür. Sie legte einen Finger auf ihre zart Roten Lippen und eilte dann zur Tür. Sie ist wirklich hübsch musst ich mir eingestehen, auch wenn ich das ungern tat.
Während sie an der Tür diskutierte sah ich mich etwas in ihrem Zimmer um bevor ich mich auf ihr Bett fallen ließ. Es war wirklich sehr bequem.
„Also du heißt Elenore? Hm?" fragte ich sie und lächelte freundlich nach dem sie sich zu mir umgedreht hatte. Sie hatte wirklich was faszinierendes an sich. Irgendwas dass mich neugierig macht.

„Und wie heißt du?" fragte sie mich und verschränkte die Arme.
„Ich heiße Peter. Peter Pan" sagte ich und streckte meine Hand aus. Skeptisch nahm sie meine Hand und ich hab ihr einen Kuss auf besagte Hand.
„Willst du mir jetzt erzählen warum du geweint hast?" fragte ich sie und sprang zurück aufs Bett.
„Warum interessierst du dich dafür?"
„Ach komm schon Elenore. Willst du nicht drüber reden?" sie überlegte.
„Naja, na gut" Sie setzte sich zu mir aufs Bett und begann zu erzählen was los war. Mich berührte schon was sie mir da erzählte.

Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es wohl wäre blind zu sein. Und ihre Augen die irgendwann vollständig grau sein sollten, das wollte ich mir auch nicht vorstellen. Irgendwas an ihr war unglaublich anziehend.
Aber sie wirkte nicht als wolle sie von hier weg.

„Und das war der Grund warum ich geweint hatte" beendete sie ihre Erzählung. Ich legte meine Hand auf ihre.
„Tut mir leid, Elenore. Ich muss jetzt gehen, aber ich werde dich wieder besuchen. Also wenn du das willst" letzteres schob ich noch schnell hinterher um nicht zu aufdringlich zu wirken.
Nach kurzer Überlegung begann sie zu nicken.
„Gerne Peter, ich würde mich freuen" sagte sie und lächelte mich schüchtern an.

Tell me what you see (Peter Pan ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt