Tell me what you see (Peter Pan ff)

Kapitel 9

„Lass mich dir ein Angebot machen" ich setzte mich auf und sah ihn verwirrt an. Dann begann er zu erklären, dass er nicht von hier kam sondern von einer Insel namens Neverland. Diese Insel existierte schon solange wie er und er würde niemals erwachsen werden.
Auf die Insel hatte er schon mehrere Jungs aus Waisenhäusern gebracht, die niemand liebte oder vermissen würde. Zusammen mit dieser Bande erlebte er Abenteuer auf seiner Insel. Die Jungen würden niemals altern so wie er und könnten für immer nach ihren eigenen Regeln leben.

„Ich weiß das ist etwas viel" sagte er zu mir. Ich schaute ihn an, unsicher ob ich ihm trauen konnte oder nicht. Trotzdem, so komisch es auch klingen mag, schien er nicht zu lügen.
„Worauf willst du hinaus, Peter?" fragte ich ihn.
„Ich will dich fragen ob du mich nach Neverland begleiten willst? Ich kann dich vor all den Jungen beschützen und vor den Piraten und vor den ManyEyed. Niemand wird dir ein Haar krümmen und"
Ich schnitt ihm das Wort ab. „Nein"
Er schien irritiert. Als ob er noch nie das Wort 'nein' gehört hätte.

„Peter versteh doch. Ich kann hier nicht weg. Ich hab eine Familie die mich liebt und Freunde die ich nicht im Stich lassen kann" versuchte ich ihm zu erklären.
„Meinst du diese zwei Witzbolde? Die wollen doch sicher was von dir. Außerdem kannst du doch auch in Neverland neue Freundschaften schließen" versucht er mich zu überreden. Ich legte meine Hand auf seine.
„Peter. Ich werde nicht mit dir nach Neverland kommen. Außerdem geht es dich nichts an was zwischen mir und den Zwillingen ist oder nicht" letzteres sagte ich mit einem leicht angegriffenen Unterton.

Ich mochte Peter, sehr. Das konnte ich nicht leugnen. Aber ich konnte ihm nicht nach Neverland Folgen. Viel zu viel müsste ich aufgeben und ich kannte ihn doch kaum.
Er nickte und schenkte mir ein Lächeln auch wenn er nicht wirklich zufrieden schien.

...

Nach diesem Abend besuchte er mich jeden Abend an meinem Fenster und hörte sich an was ich an diesem Tag gemacht hatte. Er hörte sich sogar meine Sorgen an und nahm mich sogar das ein oder andere Mal in den Arm als ich wieder weinte, weil meine Augen wieder ein bisschen schlechter geworden zusein schienen.
Für meine Eltern waren meine Augen das einzige Gesprächsthema über das sie mit mir sprachen.
Jedesmal wenn er da war, konnte ich vergessen was ich für eine Bürde zu tragen hatte und einfach lachen und Spaß haben. Als der Sommer anbrach machten wir öfter Spaziergänge in Irrgärten oder anderen Orten an denen man uns nicht sehen konnte. Manchmal erzählte er mir auch was er mit seiner Bande in Neverland trieb und manchmal unterbreitete er mir auch sein Angebot. Jedesmal lehnte ich ab und jedes Mal war er sehr enttäuscht, doch er besuchte mich trotzdem wieder.

Und so ungern ich es auch zugeben wollte, aber für mich entwickelte sich unsere Freundschaft langsam zu etwas mehr.