Schattenjäger-Akademie~Wie alles begann

Stephen

Ich saß neben Emil und ließ mich bequatschen. Er nervte so unglaublich, dass ich ihm am liebsten mein Runenhefter um die zu großen Ohren gehauen hätte. Plötzlich hörte Emil auf zu quatschen und sah eine stelle hinter mir an. "Stephen? Kann ich hier sitzen?", fragte eine Stimme. Ich drehte mich um. "Hi, Amatis. Klar." Ich rutschte und sie setzte sich langsam neben mich. Ich warf Emil einen eindeutigen Blick zu und er verschwand sofort. Wahrscheinlich rannte er jetzt zu Valentin aber ich war zum Glück mit Amatis alleine. Obwohl es ziemlich laut und unruhig war, entspannte ich mich etwas. Was machte dieses kleine, braunhaarige Etwas mit mir? "Lernst du grad?", fragte sie und sah zu meinem fetten Hefter. "Runen...Frag nicht. Übermorgen Klausur.", seuftzte ich. "Schaffst du schon.", munterte sie mich auf. Ich musste lachen. "Danke. Mal sehen obs hilft." Sie lächelte leicht-irgendwie schüchtern. "Soll ich dir nachher beim Traning helfen?", fragte ich plötzlich. Warum habe ich das gesagt?! Sie starrte mich entgeistert an. "Äh...Gerneee...Wann hast du Zeit?", sagte sie langsam. "Ich hab um 16 Uhr 30 Schluss. Danach in Turnhalle..." Ich überlegte. "4?", fragte ich. Sie nickte. Warum auch immer begann ich zu grinsen. "Sehr gut. Was kannst du garnicht? ", fragte ich und drehte mich zu ihr. Sie dachte nach und wurde rosa. "Bälle...Weder fangen noch werfen.", murmelte sie leise. Ich grinste. "Gut, dann fangen und werfen wir.", meinte ich bestimmt. "Okay.", nickte sie.

-16:30Uhr-

Ich hatte mich bereits umgezogen und warm gemacht, als Amatis reinkam. Sie trug ihre schwarzen Sportklamotten und sah ziemlich heiß aus. Ich holte Luft und grinste. "Hi, Ammy." Sie stutzte als ich sie bei ihrem Spitznamen nannte. "Hi, Stephen.", sagte sie. Ich ging zu ihr. "Okay, lauf erstmal ein-zwei Runden, um dich warm zu machen." Sie nickte und lief tapfer los. Als sie fertig war kam die wieder zu mir. Sie atmete schwerer und ein paar Strähnen hatten sich aus ihrem Haarknoten gelöst. Ich hatte das Bedürfnis ihr die Haare hinters Ohr zu streichen. "Warm genug?" Sie nickte. "Gut." Ich nahm zwei Bälle vom Boden und warf ihr einen zu. Sie ging sofort in Deckung und riss die Arme über den Kopf. "Oh. Jetzt versteh ich.", meinte ich und hob den Ball auf, um ihn ihr in die Hand zu drücken. Sie nahm ihn. "Danke...", murmelte sie leise. Offensichtlich war es ihr ziemlich peinlich. "Wir kriegen das schon hin. Dann hast du auch schnellere Reflexe.", sagte ich und sah sie aufmunternd an. Sie nickte und lächelte leicht und ich grinste breit. Ich legte meinen Ball weg. "Werf mir denn Ball zu.", wies ich sie an. Sie holte aus. "Warte." Ich ging zu ihr. "Anderen Fuß nach vorne und dreh die Hüfte weiter zu mir." Sie machte es. "Hol mit dem Arm weiter aus u d werf." Sie holte tief Luft und warf. Definitv weit am imagineren Ziel vorbei. Ich lief den Ball holen und stellte mich wieder neben sie. "Nochmal. Ich geh nach vorne. Versuch mich zu treffen." Sie nickte und ich lief etwa zehn Meter weg. "Werf!", rief ich ihr zu und sie warf. "Vier Meter weiter nach rechts und es fehlen nur noch zwei bis zum Ziel." Das war nicht nett, Herondale., tadelte ich ich mich selber. Doch Amatis lachte komischerweise. Ich sah sie zweifelnd an, während Ammy sich krümmte vor lachen. "Alles okay?", fragte ich sie vorsichtig. Sie nickte kichernd. Offenbar hatte sie es wieder halbwegs. "Okay...Werf gegen die Wand und fang.", sagte ich und ging neben sie. Sie drehte sich zur Wand und warf. Nur das Fangen klappte nicht. Der Ball knallte ihr ins Gesicht, ihr Kopf flog nach hinten und riss sie von den Beinen. Ich hockte mich schnell neben sie. "Amatis? Alles okay?" Sie blinzelte und nahm die Hand von ihrer leicht blutenden Nase. "oh Mist.", seuftzte ich und legte die Hand an ihren Hinterkopf. Sie sah mich leicht benommen an. "Ich verpass dir ne Iratze. Achtung." Ich zog meine Stele und hielt ihr Kinn fest. Dann zeichnete ich die Heilrune. Sie zuckte kurz zusamen. Ihr Blick wurde wieder klarer und ihre Nase blutete nicht mehr. Sie biss sich verlegen auf ihre Lippe und es überkam mich. "Scheiß drauf.", murmelte ich bevor ich sie küsste. Ich wusste nicht warum ich sie küsste, wahrscheinlich, weil sie so hilflos vor mir lag oder einfach weil sie Amatis war. Unsere Lippen pressten sich erst hart aufeinander, bevor der Kuss weich wurde und sie leise seuftzte. Ich löste mich von ihr. "Lenke ich dich vom Traning ab?", fragte ich neckend.