Lucian

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Der Wecker klingelte laut und erbarmungslos. Ich schlug die Augen auf und setzte mich auf ohne wirklich anwesend zu sein. Dann bemerkte ich plötzlich, dass etwas anders war als sonst. Valentin lag im Bett, an der gegenüberliegenden Wand und schlief. Normalerlerweise schlief er nie, wenn ich wach wurde. Er brummte und drehte sich auf den Rücken. "Morgen.", sagte ich und setzte mich auf. Er brummelte einen kleinen Morgengruß und drehte sich aus dem Bett. "Gehst du zuerst ins Bad?", fragte ich und sah ihn skeptisch an. Er nickte nur und verschwand im Bad. Junge Junge, war der verpeilt. Wo er wohl gestern Nacht wieder war? Nein. So genau wollte ich es nicht wissen. Ich machte meinen Kleiderschrank auf und hob die Augenbrauen. "Oh, so eine schwere Entscheidung. Schwarz, schwarz oder doch lieber schwarz?", murmelte sich leise. "Nimm schwarz!", rief Valentin aus dem Bad. "Danke für die Hilfe.", meinte ich sarkastisch. Ich griff wahllos in den Schrank und holte irgendwas raus. Dann kam Valentin auch schon wieder. Ich verschwand im Bad und machte mich fertig.
Beim Frühstück waren wir alle ungewöhnlich still, was wohl daran lag das in zwei Wochen Prüfungen waren. Man musste in jeder Klassenstufe Prüfungen schreiben und die waren echt heftig. Joss und Stephen hatten ihre Bücher mit zum Essen genommen und vergaßen vor lernen zu essen. Es klingelte und alle erhoben sich. Ich hatte jetzt drei stunden Sport und überlegte grade ob es sich lohnen würde zu schwänzen, als Valentin mir an die Seite trat. "Ich hab mit deiner Klasse Vertretung." Ich nickte. Wenigstens jemand mit dem man reden konnte. Ich hasste Sport, weil ich jedes Mal irgendwelche Sachen ins Gesicht bekam. Langsam glaubte ich, dass es Absicht war. Ich ging in die Jungsumkleide und zog mich um. Ich war nicht so gut traniert, wie die anderen und beeilte mich deswegen mit dem Anziehen, während die Jungs wie ein paar Affen rumposten und Muskeln verglichen. Die Turnhalle war fast leer und ich setzte mich an den Rand. Valentin setzte sich neben mich und seuftzte. "Was ist mit dir uns Jocelyn?", fragte er und sah mich an. "Jossy? Was soll mit uns sein?" Ich war verwirrt. "Ihr steht euch nahe. Sehr nahe." "Ja, das tun wir aber nicht so wie du denkst. Es ist rein platonisch. Sie ist wie eine Schwester für mich.", sagte ich wahrheitsgetreu. "Du willst mehr." Es war keine Frage, es war eine Feststellung. "Valentin...", flüsterte ich. "Nein, schon gut. Sie ist wirklich schön und intelligent. Und sie mag dich. Sehr. Versuchs einfach.", sagte er leise und eindringlich. Ich schüttelte den Kopf. "Kann ich nicht." Er holte tief Luft, als Mr. Blacktower reinkam. Er war groß und dunkelhäutig. Seine Glatzte wirkte fast poliert und er sah uns an. "Tragen sie die Bänke beiseite und stellen sie die Tore aus. Natoll, das hieß Bälle. Auf Wiedersehen Zähne....

Ich hatte die Sportstunde fast heil überlebt und kühlte grad mein blaues Auge, als Joss in die Mensa kam. "Oh Luke! Was ist passiert?" "Fußball.", sagte ich knapp. Sie musste grinsen. "Ohne Kommentar." Ich musste lachen und rutschte, dass sie sich neben mich setzten konnte. Wir unterhielten uns über die Prüfungen und alles war wie immer nur dass ich Valentins Worte nicht vergessen konnte. Versuchs einfach...

Schattenjäger-Akademie~Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt