Schattenjäger-Akademie~Wie alles begann

Valentin

Ich spürte sie noch bevor ich sie sah. Ihre Anwesenheit war für mich einfach beruhigend. Dann sah ich den Lockenschopf die Treppe runter kommen. Sie sah mich und hielt kurz inne, bevor sie kurz sagte: "Hi, Valentin." Ich lächelte kurz. "Hi, Joss. Kannst du auch nicht schlafen?", fragte ich und musterte sie. Sie war wunderschön. Nicht auf die Art schön, wie es viele Mädchen waren. Trotz ihren schmalen Figur wirkte sie, wie eine Feuer-Elfe. Manchmal hatte ich das Gefühl mehr als Freundschaft für sie zu haben, doch immer dann fiel mir mein Vater ein. Er würde sie nie akzeptieren. "Nein, ich kann nicht schlafen. Du augenscheinlich auch nicht.", sagte sie leise mit ihrer melodischen Stimme. Ich lachte leicht. "Gut erkannt, Sherlock Holmes." Meine Aussage brachte sie tatsächlich zum lächeln. "Wo wolltest du hin?", fragte sie und sah mich an. "Keine Ahnung...Raus wahrscheinlich. Bisschen in den Garten und so...", sagte ich schulterzuckend. Sie nickte. "Dann komm ich einfach mit. Ich find den Garten gruselig, wenn es dunkel ist." Ich musste mir ein Lachen verkneifen. "Du hast Angst vor der Dunkelheit?" "Nicht wirklich...Egal." Sie ging an mir vorbei und öffnete dir Tür zum Schulgarten. Frische Augustluft schlug mir endgegen. "Hui! Kalt.", meinte Joss, ging jedoch raus. Ich folgte ihr und schloss die Tür hinter mir. Joss war schon langsam vorgegangen und ich folgte ihr eilig.

Irgendwann waren wir an einer großen Eiche angekommen und sie setzte sich mit dem Rücken an den Stamm. Ich mich neben sie. "Jocelyn?", fragte ich. "Ja, Valentin?", fragte sie zögerlich. Ich hatte sie verwirrt, als ich ihren kompletten Namen ausgesprochen hatte. "Warum bist du im Kreis? Ich meine, was treibt dich an?" Sie legte den Kopf schief und musterte mich. "Ich glaube...Ich glaube ich tue es Großteils für Lucian. Und irgendwie auch, weil man sich nicht so alleine fühlt.", sagte sie langsam. Natürlich wegen Lucian! Er liebt dich und du merkst es nicht! Bitte lieb ihn zurück und erspar uns beiden die Folter. Ich nickte und sagte nichts. Sie lehnte den Kopf an den Stamm und schloss die Augen. Ich musste sie ansehen. Sie war so schön...

Irgendwann blinzelte sie und sah mich an. "Lass und reingehen, mir wird kalt...", sagte sie und rieb sich die Arme. Ich nickte und stand auf. Wir zuckten beide zusammen, als eine Stimme laut über den Platz schallte: "Ich glaub es nicht! Mr. Morgenstern!" Ich bedeutete Joss unten zubleiben. "Guten Abend, Mr. Raventower. Können Sie auch nicht schlafen?", fragte ich gewohnt charmant und glatt. "Ich hörte von jemandem, dass sich auf dem Schulgelände Schüler rumtreiben sollen. Was, beim Erzengel, tun Sie um halb drei hier draußen?!", keifte der alte. Ich zuckte die Schultern. "Ich konnte nicht schlafen Aber, da ich jetzt müde bin, lassen Sie mich sicher zurück in mein Bett.", sagte ich und grinste. "Das Grinsen, wird Ihn schon noch vergehen, wenn Mr. Rosales mal ein Wort mit Ihnen redet. Ab ins Rektorat. Vielleicht gibt es endlich den Schulverweis, der Ihnen schon so lange zusteht." Oh Mist. Joss gab ein leises, erschrockenes Keuchen von sich. Doppel Mist. Sei leise Fairchild! "Wen haben wir denn da?" Raventower ging an mir vorbei und enddeckte Joss. "Guten Abend, Miss Fairchild. Hatten sie eine Verabredung mit Mr. Morgenstern im dunkeln bei Mondschein? Sie sind unverbess-" "Das war keine Verabredung!", sagte Joss wütend und stand auf. Ich musste fast lachen. Sie hatte sich zu ihrer vollen Größe aufgebaut und reichte Raventower und mir grad mal bis zur Brust. Raventower sah uns beide missbilligend an. "Kommen Sie mit.", knurrte er und stapfte los. Joss und ich folgten ihm. Sie sah zu Boden und schien ernsthaft ein schlechtes Gewissen zu haben. "Tut mir leid..", sagte sie leise und sah kurz zu mir. "Wird schon nichts passieren.", sagte ich musste mich zurückhalten einen Arm um sie zulegen. Wir gingen ins Rektorat, indem Mr. Rosales saß und uns vernichtend ansah. "Setzten.", wies er uns an und wir setzten uns vor den großen Schreibtisch. "Was denken Sie beide sich eigentlich dabei um halb drei Uhr nachts auf dem Schulgelände rumzuschleichen?", fragte er und fixierte Joss. "I-Ich wollte nur...Ich habe nicht...", stotterte sie und sah auf ihre, im Schoß verkrampften, Finger. "Wir waren ein bisschen spazieren, weil wir nicht schlafen konnten.", sagte ich wahrheitsgemäß und sah Rosales direkt ins Gesicht. "In der Hausordnung steht ausdrücklich, dass sie sich ab 20 Uhr in ihren Zimmern zu befinden haben. Das wissen Sie beide." Joss sagte nichts mehr und war still. "Ja, das wissen wir aber Sie werden uns doch nicht wegen eines kleinen Verstoßes der Schulordnung rausschmeißen.", sagte ich und grinste plötzlich. Ja, das dürfte klappen. "Sie wollen doch nicht, dass mein Vater ihnen die Gelder streicht, oder?", sagte ich aalglatt und fixierte Rosales. Er wurde blass und zupfte nervös an seiner Krawatte rum. "Ähm...Wir können uns bestimmt auch anders einigen...", murmelte Rosales und sah auf den Schreibtisch vor sich. "Das denke ich auch.", sagte ich und stand auf. "Es ist schon ziemlich spät oder früh, wie auch immer. Gute Nacht, Mr. Rosales. Komm, Joss." Sie sah mich mit großen Augen an und stand dann auch auf. Wir gingen aus dem Büro und ich brachte Joss zum Mädchenschlaftrakt. "Wie hast du das gemacht?", fragte sie zögerlich und sah mich an. "Was meinst du?", fragte ich und sah zurück. "Was meintest du mit deinem Vater und wenn er es erfährt?" "Achso. Mein Vater finanziert einen großteil der Akademie und er bezahlt auch Rosales.", erklärte ich schulterzuckend. Sie machte große Augen. "Oh." Ich musste schmunzeln. Sie wusste wahrschinlich nicht, wie viel Geld mein Vater und ich besaßen. "Du solltest schlafen. Morgen schreibst du deine Arbeit in Schutzrunen.", sagte ich und öffnete ihr die Tür in den für mich verbotenen Korridor. "Stimmt. Du weißt mal wider mehr als ich...", murmelte sie und lächelte leicht. "Gute Nacht, Valentin.", sagte sie und wieder spürte ich das seltsame Gefühl tief in mir. "Gute Nacht, Joss.", sagte ich und schloss die Tür hinter ihr. Verdammt Morgenstern, das wäre DIE Möglichkeit gewesen sie zu küssen! Ich seuftzte gefrustet, ging in mein und Lucians Zimmer und legte mich mit Klamotten ins Bett...

Ich lebe noch!!!!! Sorry, dass ihr solange nichts von mir gehört habt. Ich gebs zu: Ich bin faul. Aber als Endschuldigung gibts ein extra langes Kapi. Mein längstes Kapi, welches ich je geschrieben hab. 1056 Wörter. Wie lang ist euer längstes Kapi gewesen?

Eure Saphira ♥