Entführung - Part 3.

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(Dritte Person PoV.)

Seine Augen starrten auf den Bildschirm, während sein Herzschlag gefährlich hoch ging. Die Kröte lächelte breit während sich ihre blauen Fingernägel in die Kopfhaut des Mädchens bohrten. Eine Welle von Übelkeit überschwappte Fünf, doch er ignorierte es und funkelte das Geschehen auf dem Bildschirm weiterhin an.

"Weißt du Fünf. Du hast mich enttäuscht. Zutiefst Enttäuscht. Deine Aktion, uns einfach im Stich zu lassen, uns zu hintergehen und zu verlassen. Wir haben dich aufgenommen, nach all dem was dir widerfahren ist. Und trotzdem sticht du uns.. mir so in den Rücken. Wirklich Fünf. Ich hatte echt mehr von dir erhofft." Ihre Stimme schrillte in seinen Ohren, und er sah die Qualen in Y/n Augen. Auch der Rest der Geschwister konnten ihren Augen nicht trauen und sahen erschrocken auf den Bildschirm. Dann lies sie Y/n Haare wieder los, und lief ein paar Schritte auf die Kamera zu, versperrte somit wieder den Blick auf Y/n.

"Ich gebe dir noch eine Chance, Fünf. Eine einzige weitere Chance. Komm hier her, reden wir wie zwei Erwachsene Menschen. Sonst wars das mit einer kleinen Freundin hier."

"Dass kann sie doch nicht machen-" 

"Schhh!!" unterbrach Fünf Klaus zischend und schlug ihm seine flache Hand auf den Mund. 

"Du hast die Wahl. Sie, oder du. Ich gebe dir Zeit bis Mitternacht. Wenn du bis dahin nicht hier auftauchst dann kannst du lebe wohl zu deinem Mädchen sagen. Ich hoffe du hast mich verstanden. Noch einen schönen Abend dir, Fünf." Und damit knisterte es kurz, und der Bildschirm flackerte schwarz und weiß auf. Fünf starte für einige Sekunden wie leer auf dem toten Bildschirm. Dann aber lief sein Kopf beinahe rot an und aus seiner Kehle erschien ein kraulartiges Geräusch. 

Alles platzte auf einmal aus ihm heraus. Er brach aus dem Raum, lief durch den Flur und warf alles um, was auch nur in seiner Nähe war. 

"Fünf!" rief Vanya hinter ihm her.

"Fünf, warte!" rief auch Diego, währen alle nach und nach aus dem kleinen Raum stürmen und Fünf hinterher laufen. 

Plötzlich hörte man ein krachen aus dem Wohnzimmer. Als alle Geschwister dort ankamen, lagen überall Glasscherben auf dem Boden.  Fünf steht neben der zerbrochenen Glasvitrine, mit dem Rücken zu seinen Geschwistern. 

"Fünf-"

"Nicht. Das ist alles meine Schuld. Ich sollte sie doch beschützen.." Langsam drehte sich Fünf um. Seine Hand hatte einen Schnitt von dem Glas was er zertrümmert hatte.

"Das war nicht deine Schuld, Fünf. Sag sowas doch nicht. Wir können sie doch noch retten. Sie ist noch am leben. Wir können-"

"Nein, Allison. Ich muss sie retten. Ich muss das alleine machen! Ohne mich währe sie nie in diese Lage gekommen. Also hört auf Retter spielen zu wollen und lasst mich das alleine machen!"

"Nein, verdammt nochmal! Du kannst das nicht alleine! Du-"

"ICH habe 45 Jahre alleine in der Apokalypse verbracht. Ich bin schon einmal von dieser schrecklichen Frau geflohen. Ich bin kein Kind mehr! Ich werde Y/N OHNE EUCH holen! VERSTANDEN?!" Bei jedem Satz den er sagt wird er lauter, bis er irgendwann wieder laut schreit. Kurz war es ruhig im Raum. 

"Okay." Alle schauten nun auf Vanya. Doch sie ignoriert die ungläubigen Blicke ihrer Geschwister und ging auf Fünf zu. 

"Ich vertraue dir, das du alleine zurecht kommst. Aber bitte bring unsere Y/n wieder nachhause." meinte sie und legte Fünf eine Hand auf die Schulter. Er sah in ihren Augen das sie komplett ehrlich war. Sie vertraute ihm mit Leib und Seele. 

"Das werde ich. Danke Vanya." Sie nahm ihre Hand wieder zu sich zurück und ging einen schritt zurück. 

"Viel glück, Fünf." Er nickte kurz, und verschwand in einem blauen Licht. 

(Y/n PoV.)

Ich bin müde. Mir tut alles weh. Ich glaube mein Arm ist gebrochen. Aber ich sehe noch kein Ende. Ich bin momentan alleine in diesem kalten, dunklen Raum. Ich weiß nicht wie lange ich noch sitze und ab und zu leise vor mich hin weine, als die schwere Tür aufgeht und ich das klackern ihrer Schuhe hören kann. Mein Körper versteift sich sofort wieder und ich beiße meine Zähne zusammen. Ihr schaue sie an, während sie gemütlich auf mich zuläuft.  Nur ein paar Meter vor mir bleibt sie stehen. 

"Hallo, Y/n liebes. Wie war deine Nacht?" fragte sie zuckersüß und lächelte mich an.

"Wundervoll." meinte ich sarkastisch und spuckte ihr vor die Füße.

"Na na na. Sowas macht eine Lady doch nicht. Sei brav, oder ich muss schweren Herzens Jay wieder zu uns rufen." Ich fing an zu zittern. Nein. Bitte nicht nochmal. Ich sagte nichts mehr.

"Weißt du. Vielleicht bis du deinem Freund ja doch nicht so wichtig wie du dachtest. Denn bisher ist er noch nicht aufgetaucht. Hm.. aber dann habe ich ja nicht mehr so viel Verwendung für dich." Sie schaute irgendwie traurig. Ich wusste aber, das es gespielt war. 

"Ich kann mich nicht entscheiden ob du leben sollst, oder sterben." meinte sie, verkreuzte ihre Beine und schaute nachdenklich in die Luft. 

"Oh, du würdest auf jeden fall in den Himmel kommen." Ein kleines Lächeln zierte wieder das Gesicht der Leiterin. Ich spürte wie mir Tränen über die Wangen laufen.

Ich will nicht sterben. Ich kann noch nicht sterben. Nicht so. Bitte nicht! 

"Lass den Kopf nicht so hängen und hör auf zu weinen." Ich hörte wie sie ein Schritt auf mich zukam und spürte plötzlich einen stechenden Schmerz auf meiner Wange. Sie hatte mich geschlagen. Erschrocken sah ich nun wieder zu ihr auf und erkannte das sie lachte. Ihre Hand vor dem Mund geschlagen, lachte sie aus tiefstem Herzen. Als sie sich wieder beruhigt hatte, wischte sie sich eine Lachträne aus dem Gesicht und ging einen Schritt zurück. 

"Du bist witzig. Weist du das." lächelte sie wieder und drehte sich um. Gerade als sie wieder gehen wollte, hörte man auf dem Flur, hinter der noch offenen Tür, lautes Krachen. Menschen schreien auf einmal wie wild umher und ich konnte rennende Silhouette erkennen. 

Die Leiterin blieb stehen und schaute verdutzt zur Tür. Plötzlich steht ein Mann in der Tür. Seine Kleidung ist Blutverschmiert und er hielt sich seinen anscheinend verletzen Arm. 

"Er.. Er ist hier." meinte er atemlos, bevor er nach vorne kippe und auf den Boden knallte.

𝙵𝚞̈𝚗𝚏 𝙷𝚊𝚛𝚐𝚛𝚎𝚎𝚟𝚎𝚜 ☕︎ ᵒⁿᵉˢʰᵒᵗˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt