𝙵𝚞̈𝚗𝚏 𝙷𝚊𝚛𝚐𝚛𝚎𝚎𝚟𝚎𝚜 ☕︎ ᵒⁿᵉˢʰᵒᵗˢ

Entführung - Part 2.

***

(Fünf PoV.)

Nervös laufe ich durch mein Zimmer. Y/n hätte schon vor Stunden Feierabend gehabt, doch sie war immer noch nicht zuhause aufgetaucht. Ich mache mir echt Sorgen um sie. Normalerweise sagte sie bescheid wenn sie noch was vor hatte oder wo hin geht. Das jetzt ist ungewöhnlich für ihre normalen Verhältnisse. Ich wartete noch ein bisschen, bis ich es nicht mehr aushielt. Ich sprintete die Treppen runter, doch plötzlich kam mir Klaus entgegen und ich rannte in ihn rein.

"Joho. Pass doch nh bisschen auf- Wow, du siehst aber schlimm aus. Warum denn so eilig, alter Mann?" fragte er mich und ich sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an.

"Geht dich nh Scheiß an, Klaus." zischte ich und drückte mich an ihm vorbei. Doch ich hörte seine Schritte dicht hinter mir. Ich drehte mich zu ihm, griff nach seinem Kragen und zog ihn zu mir runter. So, dass sein Gesicht knapp vor meinem hing und ich ihm gefährlich in die Augen sah.

"Du hörst mir jetzt zu. Y/n ist nicht wieder nachhause gekommen, und ich muss sie suchen gehen. Entweder du hälst deine große Fresse und hilfst mir, oder du gehst wieder zu deinen Junkie Freunden und drückst dir dieses widerliche Zeug in dich rein." kläffte ich ihn an und sah ihn wütend in die Augen. Doch er ignorierte es und sah mich mit großen Augen an.

"Was? Y/n ist verschwunden?" Ich rollte die Augen, und nickte ein weiteres mal.

"Hilf mir oder geht. Krieg das in deinen Kopf." damit schnipste ich ihm gegen die Stirn und ließ seinen Kragen wieder los.

"Also was ist, hilfst du mir jetzt oder nicht?"

"Natürlich werde ich dir helfen, alter Mann. Es geht hier immerhin um meine beste Freundin." sagte er mit einer erstaunlich nüchternen Stimme. Ich nickte und wand mich wieder dem Gehen zu. Als ich aus dem Haus war, suchte ich überall in der Stadt nach. Ich war soger bei einem ihrer Freunde (welcher schlief und mich dann aus seiner Wohnung geschmissen hat), suchte an ihrem Lieblingsplatz im Park, und guckte sogar in dunkle Gassen und Ecken, in der Hoffnung sie dort nicht nackt oder bewusstlos liegen zu sehen.

Als ich in am Morgen wieder in die Academy kam, herrschte das reinste Caos. Alle diskutierten und redeten wild umher.

"Haltet eure Schnauze! Was ist hier los?!" schrie ich sie an. Doch nun redeten sie alle auf einmal auf mich ein.

"HALTET EURE FRESSE VERDAMMT NOCHMAL!" schrie ich, und sofort verstummten sie.

"Einer sagt mir jetzt was hier los ist!" rief ich und sah sie wütend an. Ich hatte die Nerven dafür nicht zusammen.

"Wir haben Y/n's Handy gefunden." sagte Diego und reichte mir den flachen Gegenstand. Ich sah ihn ungläubig an, doch ich nahm es entgegen und sah das es tatsächlich Y/n's Handy war. Ich geriet wieder leicht in Panik und sah zu meinem Bruder auf.

"Wo habt ihr das gefunden?" meine Stimme zitterte.

"In der Church Street. Ein paar Straßen weiter von Griddy's Doughnuts." Mein Gehirn ratterte.

"Also war sie doch auf dem Weg zurück. Aber was ist dann passiert?" murmelte ich zu mir selber und drehte das Handy in meiner Hand. Ein Riss zieht sich auf der unteren Hälfte des Displays. Ich drückte auf den Powerknopf und ein Bild von Y/N und mir lachte mir entgegen. Ihre (e/c) Augen strahlten mich an, und ein breites lächeln zierte ihr wunderschönes Gesicht, währen ich nur knapp in die Kamera lächelte. Tränen bildeten sich in meinen Augen, die ich aber sofort wieder wegwischte.

"Leute, kommt ihr mal bitte?" rief Vanya plötzlich aus dem Raum nebenan. Ich riss mich zusammen und ging dann mit den anderen ins Nebenzimmer. Dort zeigte Vanya nur auf den Tisch, wo eine Kassette drauflag. Ich ging auf den Tisch zu und hob sie auf. Es war eine einfache Videokassette, doch hatte sie einen auffälligen roten Streifen an der Seite.

"Ich weiß wo wir sie abspielen können." erklang plötzlich Allisons Stimme. Alle drehten sich zu ihr um und sie erklärte uns, das Pogo ihr einen Raum von Reggie gezeigt hatte, wo auch ein alter Kassettenrekorder stand. Also machten wir uns auf den Weg in jenes Zimmer.

"Wow. Also hatte unser lieber Vati sogar noch mehr zu verbergen als schon vermutet." hörte ich Klaus knapp hinter mir murmeln. Ich seufzte, doch ich wusste das er recht hatte. Reginald Hargreeves war ein verschlossener alter Mann, der es traurigerweise nicht hinbekommen hatte seinen Adoptieren Kindern wenigstens etwas seiner Aufmerksamkeit zu schenken ohne dauerhaft an ihr Training oder anderes Zeug seinerseits denken zu können. Ich schüttelte meinen Kopf um die Gedanken loszuwerden, und sah mir alles im Raum genau an.

In jeder Ecke lagen Kassetten rum, und jede der Aufschriften war immer ein Datum. Eine Kassette fiel mir besonders auf, und ich hob sie auf. Ich las das Datum. Doch es war so alt das die Zahl verschwommen und unerkennbar war. Ich legte sie wieder zurück und sah dass Allison schon die Kassette mit dem roten Streifen in den Rekorder gelegt hatte. Ich lief nach vorne und stützte mich auf den Stuhl auf dem sie saß.

Mit zusammen gezogenen Brauen beobachtete ich das flackernde Licht des Bildschirms, bis er auf einmal schwarz wurde und man nichts erkennen konnte. Plötzlich hörte man ein leises 'klick' und man konnte einen leeren Raum erkennen. Naja, fast leer. Die Kamera schwenkte auf einen kleinen Tisch, wo ein Koffer drauf stand. Danach schwenkte sie nach rechts, und der Anblick der mir da geboten wurde ließ mir die Farbe aus dem Gesicht weichen.

Auf einem Stuhl, mitten im Raum, sitzt ein Mädchen. Ihre Arme und Beine waren am Stuhl gefesselt worden, und über ihren Mund klebte ein Stück Tape. Die Person die die Kamera hielt ging auf das Mädchen zu, dessen Kopf gesenkt zum Boden hing. Als sie nah genug war, konnte man die blauen Flecken und Schnitte in ihrer Haut erkennen. Getrocknetes Blut fast überall.

"Oh mein Gott.." hörte ich Allison einen halben Meter vor mir flüstern.

Dann drehte sich die Kamera wieder und wurde ein paar Meter weiter aufgestellt. Als die Person die eben noch hinter der Kamera war, auf das Mädchen zu lief und ihre Gestalt zu erkennen gab, machte mein Herz einen Aussetzter. 

Ihr Kleid wippte, und sie schien nicht mal zu laufen, eher mit ihren hohen Schuhen zu schweben. Als sie neben dem Mädchen stand und ihr Gesicht zur Kamera wand, grinste sie breit. Daraufhin packte sie grob die Haare des Mädchens, welche schmerzvoll aufstöhnte, und riss ihren Kopf nach hinten, so dass ihre Haare zur Seite fielen und man ihr Gesicht erkennen konnte.

"Scheiße-"

"Hallo, Fünf. Hast du mich vermisst? Geb's zu, du hast mich vermisst."