Mit der Zeit wurde es ruhiger. Ich bin mit den anderen meines Teams nochmal aufs Schlachtfeld gegangen. Einige wurden leicht verletzt aber sonst ist alles gut gegangen. Unsere Seite hat den Kampf gewonnen.
Wir schlichen zurück zu Liam, der bei Erik geblieben war. Als wir ankamen, saß Liam über Erik gebeugt da, werkte an seiner Seite rum und rief dem anderen Soldaten zu, was er ihm bringen sollte. Liam sah mich und erklärte mir schnell "Er ist nach einer Weile immer noch nicht aufgewacht... ich hab seinen Puls gefühlt und der war recht schwach. Es kann gut sein, dass er innere Verletzungen hat. Seine Hüfte hat nicht aufgehört, zu bluten..."
"Er ist noch immer nicht aufgewacht?!" fragte ich etwas beunruhigt. Der Soldat schüttelte den Kopf und ich komandierte die anderen her.
Wir sollten wenigstens die Säule von seinem Bein heben.Zu neunt hieften wir das Ding hoch, während 3 andere Erik darunter wegzogen.
Knallend ließen wir das Eisending wieder fallen. Sein Knöchel sah böse aus. Warscheinlich gebrochen... mehr konnte ich nicht erkennen, da alles blutverklebt war. "Wie sollen wir ihn jetzt eigentlich wirklich ins Lager kriegen?" fragte Louise, mit der selben Ratlosigkeit wie wir anderen. Ich runzelte die Stirn und überlegte.
Da kam mir eine Idee.Ich steckte seine Marke ein, riss die Fahne seiner Kennzeichnung runter und erklärte ihnen meinen Plan. "Wir bringen ihn zu den Verletzten, lassen ihn unerkannt mitnehmen. Dann, in unserem Lager, wenn alle Verletzten da sind, nehmen wir ihn heimlich in unseren Raum, stellen 2 Betten nach hinten, dass es nicht auffällt und dort kann er dann schlafen. Unseren Raumkamaraden wird das hoffentlich egal sein." "Lougan... das ist genial!" stimmte Liam mir zu.
Also hob ich den bewusstlosen Erik vorsichtig hoch und trug ihn zum Transporter, wo er ohne Fragen aufgenommen wurde.Erleichtert ließ ich mich auf meinen Sitz fallen und informierte mich darüber, was Liam alles brauchen würde, um Erik zu helfen. Während der Fahrt überlegte ich, wie ich es anstellen sollte, ihn aus der Krankenstation zu schmuggeln... irgendwie würde ich das schon schaffen.
.
Eine Stunde später turnte ich durchs Lager bis zur Krankenstation und suchte all die Krankenbetten ab.
Da lag er...
Vorsichtig hob ich ihn hoch und entfernte mich langsam im Schatten der ganzen Vorhänge.
Es war ein Wunder, dass uns niemand bemerkt hatte und so ließ ich die Tür unseres Raumes hinter mir zufallen. Erik war noch bewusstlos, womit Liam schon gerechnet hatte und ich trug ihn nach hinten, um die Ecke, wo 2 unserer Betten standen.
Behutsam legte ich ihn auf den Rücken und ließ Liam ran. Ich konnte nur zusehen und redete mit Louise, erledigte Kleinigkeiten... das Übliche eben.
Jetzt hatten wir alle Freizeit, also ging der Großteil von unseren Leuten trainieren. Liam blieb sowieso, um die Verletzten zu behandeln, die nicht zur Krankenstation mussten und Louise hatte als Scharfschütze nicht viel vom Training, hätte es aber auch gar nicht nötig. Ich blieb auch hier... wegen Erik.
Ich machte mir Sorgen um den Jungen und wunderte mich, wieso überhaupt. Er war eigentlich unser Gegner, wir kannten ihn nicht, er hatte eine Waffe mit nur einem Schuss und auf seiner Marke stand nichts... als ob er keine Blutgruppe hätte...Liam wandte sich Erik als letztes zu und verband beide seiner Hände. Dann zerriss er seine Hose am Knöchel und fummelte da rum. "Wow, nicht gebrochen... aber laufen wird er trotzdem nicht gut können." murmelte Liam verwundert.
Wie konnte das nicht gebrochen sein?!
Jedenfalls verband er das Bein nur und bat mich dann, schonmal seine Uniform da zu zerschneiden, wo er am meisten blutete. Ich schnipselte an Eriks Hüfte rum und musste feststellen, dass das ziemlich schlimm aussah... Seufzend tupfte Liam drauf rum, reinigte seine Wunde und verband sie anschließend. "Wenn der noch aufwacht, fress' ich n' Besen." murmelte Liam.
Ich musste lachen und legte meine Hand an Eriks Hals. "Puls is noch da." grinste ich.Unser Mediziner verzog sich ins Bad, um sich die blutroten Hände zu waschen. Louise ging auch mit, um mit Liam zu tratschen und ließ mich mit Erik allein.
Ich ließ meinen Blick über ihn schweifen. Er atmete ruhig und es sah aus, als würde er schlafen.
Mir stachen aber besonsers seine Haare ins Auge. Schwarze Haare, mit einer langen, breiten, weißen Strähne dazwischen.
Das war doch nicht gefärbt... Er konnte sich die Haare im Millitärdienst doch garnicht färben. Und wer würde sich auch nur eine Strähne färben?
Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Brust. Er würde mehrere Narben davontragen und irgendwie hier klarkommen müssen.
Zumindest für kürzere Zeit....
Ich schlenderte raus zu den anderen, die trainierten. Ihnen war es so ziemlich egal, ob ein anderer Soldat hier war, solange sie in ihren Betten schlafen konnten und er keine Schwierigkeiten machte.
Ich wollte gerade wieder umdrehen, als mir Liam entgegen gerannt kam. "Er is weg!" rief er aufgebracht und raufte seine Haare. "Was, weg?" Fragte ich verwirrt. "Ich bin vom Händewaschen zurück, und er war weg. Sein Bett war blutrot, aber er war nicht da." stotterte Liam.
So ein Idiot... der sollte doch gar nicht laufen können...
Ich rannte an Liam vorbei in unser Zimmer und sah, dass außer dem vollgebluteten Bett niemand hier war.Da entdeckte ich eine kleine Blutspur, die nach hinten in den Lagerraum führte.
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𝑰𝒄𝒉 𝒇𝒂𝒏𝒅 𝒎𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒂𝒖𝒇 𝒅𝒆𝒎 𝑺𝒄𝒉𝒍𝒂𝒄𝒉𝒕𝒇𝒆𝒍𝒅...
Random𝑏𝑥𝑏 Lougan kämpft als 19-jähriger, durchtrainierter Millitär-Soldat an der Seite seiner Freunde in einer groben Auseinandersetzung mit. Doch nach einem Bombenangriff finden er und seine Freunde einen bewusstlosen und verletzten Soldat der gegner...