Etwas später kamen die Jungs angerannt.
"Ich hab dir verboten, aufzustehen." zischte Liam.
"Es war meine Schuld, Liam... nicht seine." Beruhigte Lougan ihn.
Aber das stimmte doch gar nicht..."Später will ich die ganze Geschichte hören." schmunzelte Liam und drehte mich vorsichtig auf den Rücken.
Er zerschnitt mein Hemd und den blutroten Verband und drückte eine Art weiches Padd auf meine Hüfte. Das tat weh...!
Ich fluchte und stemmte die Hände gegen den Stein. Dann verband Liam mich schnell neu und ließ sich dann auf den Stein neben mich fallen. Ich senkte den Kopf und lag halb nackt auf dem Boden.
"Wieso musstest du noch mal mein Shirt zerschneiden?" fragte ich ihn so nebenbei. Unschuldig schaute Liam mich von der Seite an. Ich seufzte und setzte mich auf. Lougan sah irgendwie schuldbewusst drein, obwohl er nichts dafür konnte.
Ich stubste ihn an und versicherte ihm "Es war doch nicht deine Schuld. Und so schlimm war es auch nicht."
Er lächelte und schaute auf die Uhr. "Wie wär's mit dem Brauner Gasthaus unten in der Stadt zum Abendessen?" fragte er uns dann.
Liam und Louise sahen begeistert aus und nickten. Ich kannte hier fast nichts, also nickte ich auch.
Lougan hob mich wieder hoch, legte mir seine ziemlich überflüssig mitgenommene Jacke über, wegen meinem zerschnittenen Shirt und kassierte drohende Blicke von Liam. "Willst du ihn tragen?" murrte Lougan. "Ne, passt schon." lachte Liam.Das Gasthaus war wirklich nett. Als wir aßen, saß Lougan mir gegenüber und Liam neben ihm. Louise saß bei mir und ich wegen meinem Bein am Rand der Bank. Ich streckte den Fuß weg und war nur auf mein Teller fokussiert, als plötzlich jemand neben mir stand und Lougan herum fuhr. Er wusste anscheinend, was kommen würde und holte mit seinem Bein aus. Er trat dem Mann gegen das Schienbein. Aber genau der war gerade dabei, auf mein verbundenes Bein hin zu schlagen...
Erschrocken zuckte ich zurück und zog mein Bein in Sicherheit.
"Hallo, alter Freund..." flüsterte der Mann und sah Lougan an. "Was willst du von mir? Alex." Knurrte Lougan zurück und stand auf. "Ach komm, wie begrüßt man denn einen alten Freund? hm?"Liam und Louise schlichen in der Zwischenzeit zu mir und nahmen mich in Schutz. "Du bist allein, Alex... wir sind zu dritt. Und das ist ein öffentliches Gasthaus." zischte Lougan und spähte den Mann an. Alex sah nur feindsehlig zurück. "Anscheinend ist der da dir wichtig..." flüsterte er und deutete auf mich. "Wir sind noch nicht fertig, merk dir das."
Und somit drehte Alex um und schlenderte zur Tür. Lougan setzte sich zurück und stützte den Kopf mit seinen Händen. "Lougan..." begann Louise, aber Liam deutete ihm schnell, leise zu sein."Lougan?" Fragte ich unsicher. Er sah auf. Er sah traurig aus... Ich wusste zwar nicht, was es mit Alex auf sich hatte, aber es tat Lougan innerlich anscheinend weh.
Und das wollte ich nicht."Ich werde das nicht noch mal zulassen..." flüsterte Lougan. Verwirrt sah ich ihn an, fragte aber nicht nach. Louise und Liam sahen ebenfalls traurig aus, was mich etwas beunruhigte. Ich werde sie später fragen müssen...
.
Als wir wieder im Lager ankamen, begrüßten mich die Soldaten, die sich langsam zum Schlafen bereitmachten. Ich war hier ja richtig berühmt. Und beliebt.
Lougan setzte mich auf ein frisch bezogenes Bett, dass hinten, versteckt von den Komandanten stand. Er drehte sich zu seinem Bett, zog sein Shirt aus und ließ sich auf die Bettdecke sinken. Er hatte wenigstens wieder gelacht, seit wir im Lager waren.
Ich zog mir vorsichtig die Kleidung vom Körper und vergewisserte mich, dass ich nicht mehr blutete. Sah gut aus.
Da merkte ich, dass Lougan mich die ganze Zeit ansah. Fragend schaute ich auf und blieb bei seinen durchdringenden, smaragdgrünen Augen stehen. Er schien, zu überlegen.
Jetzt realisierte er, dass ich ihn ansah und schaute schnell weg. Er war seit diesem Alex im Gasthaus irgendwie komisch. Ich beließ es einfach dabei, zog die Decke bis zum Hals über mich und schloss die Augen.Ein nahes Geräusch weckte mich. Mitten in der Nacht. Ich öffnete die Augen und sah Lougan, der sich leise um die Ecke schlich. Aufs Klo ging er nicht... das war in die andere Richtung.
Als er weg war, stand ich auch auf und folgte ihm. So leise, wie möglich und humpelnd. Es tat zwar weh, aber es war erträglich.
Lougan schlich durch den Lagerraum bis zur Tür, die auf einen eingezäunten, freien Platz führte. Er schlich bis zur Wand das angrenzenden Gebäudes schräg neben dem Ausgang und lehnte sich an die Wand.
Lougan machte sich nicht die Mühe, die Tür zu schließen und so lehnte ich, ohne dass er es bemerkte, am Türrahmen. Er sah hinauf in den Sternenhimmel und schloss nach einer kurzen Zeit die Augen. Er flüsterte etwas zu sich selbst, was ich aber nicht verstand. Ich versuchte, etwas bequemer zu stehen, drehte mich um und ließ Lougan kurz aus den Augen.Als ich mich umdrehte, stand er plötzlich einen halben Meter vor mir und ich fuhr zusammen. Fast wäre ich rückwärts gestolpert, als er mich zu sich zog, und gegen die kalte Wand des äußeren Platzes drückte.
Erschrocken sah ich ihn an. Er hatte seine Hände links und rechts neben meinem Kopf und hielt meine eigenen dort fest. Mit dem rechten Knie stand er zwischen meinen Beinen an der Wand an. Er tat mir nicht weh, aber ich konnte mich nicht bewegen..."Hast du es gehört?" fragte er vorsichtig.
"Was?... was gehört?" stotterte ich und sah ihn leicht verstört an. Mir wurde heiß und ich starrte in seine grünen Augen.
Erleichtert ließ er den Griff um meine Hände etwas lockerer, aber ich konnte trotzdem nicht aus.
Dann schob er meine Hände über meinem Kopf zusammen und hielt mich nur noch an den Handgelenken fest. Seine freie Hand glitt runter bis kurz über meine Wunde und er hielt mich dort fest. Zur Erinnerung, wir hatten beide nur eine Hose an... Sanft sah er mich an und ich bemerkte, dass ich... eigentlich gar nicht weg wollte.Plötzlich grinste er und eine Sekunde später spürte ich seine warmen Lippen auf meinen...
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𝑰𝒄𝒉 𝒇𝒂𝒏𝒅 𝒎𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒂𝒖𝒇 𝒅𝒆𝒎 𝑺𝒄𝒉𝒍𝒂𝒄𝒉𝒕𝒇𝒆𝒍𝒅...
Random𝑏𝑥𝑏 Lougan kämpft als 19-jähriger, durchtrainierter Millitär-Soldat an der Seite seiner Freunde in einer groben Auseinandersetzung mit. Doch nach einem Bombenangriff finden er und seine Freunde einen bewusstlosen und verletzten Soldat der gegner...