Alex hatte mir ein Zimmer gegeben, indem er mich zwar einsperrte, aber mir sonst nichts tat. Da war sogar ein Bildschirm, worauf man durch eine Kamera sehen konnte. In diesem Raum war Jemand. Warscheinlich Lougan... es war nicht gut erkennbar. Bisher hatte er sich noch nicht bewegt. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass er aufwachte aber vergeblich. Also löste ich mich vom Bildschirm und nahm mir ein Buch aus einem großen Kasten.
Dann klopfte es an der Tür und ich hörte, wie sie sich aufsperrte. Alex kam herein. Solange er Lougan nichts tat, würde ich ruhe geben...Er kam mit zwei Tassen in der Hand rein und schloss hinter sich wieder ab. Misstrauisch beobachtete ich ihn, wie er sich neben mich aufs Bett setzte. Er reichte mir eine Tasse Tee. Er wollte gerade aus seiner trinken, als ich ihm meine Tasse hin hielt und ihm seine aus der Hand riss. Lachend nahm er meine und trank aus ihr. Dann nippte ich auch an seiner und er sprach vorsichtig "Ich will, dass du mir vertraust... ich werde dir nichts tun und Lougan verletze ich körperlich nicht. Genau, wie du gesagt hast." begann er.
Ich fühlte mich mies... er könnte Lougans Psyche zersteuren, aber ich hatte ja die Kamera... So würde ich alles mitbekommen.Am nächsten Tag sah ich auf den Bildschirm der Kamera. Lougan stand in der Ecke seines Zimmers und machte irgendwas an der Wand. Es schmerzte, zu wissen, dass er da drinnen warscheinlich verrückt werden würde...
.
Die nächsten fünf Tage sah ich immer, wenn ich aufstand, auf den Bildschirm, um nach Lougan zu sehen. Er stand nurnoch in der Ecke. Sein neuer Platz?...Heute las ich wieder und es war noch recht früh. Da kam Alex wieder und setzte sich zu mir. Er schaute mir über die Schulter und ich versuchte, es zu ignorieren. Er rückte nur noch näher und berührte mich am Rücken.
Auf einmal glitten seine Hände unter mein Shirt und ich erstarrte. Sein warmer Atem in meinem Nacken lies mich erschaudern. Zögernd sah ich ihn an und er grinste nur. Seine Hände strichen über die Narben an meinem Rücken und ich lies das Buch aufs Bett fallen. Er drückte mich an sich und hielt meine Hand fest. Mit seiner freien Hand strich er mir über den Bauch bis zur Brust.
Er sollte aufhören... ich wollte nicht von ihm berührt werden... aber wenn ich brav wäre, würde Lougan nichts passieren.
Ich kniff die Augen zusammen und hielt den Atem an. Doch plötzlich schnellte Alexs Kopf nach oben. Er hörte etwas... und ich auch.
Viel Radau von unten.Er sprang auf, schloss das Zimmer ab und rannte die Treppe runter. Ich war erleichtert, aber auch beunruhigt. Ich lauschte an der Tür und hörte mehrere Stimmen.
"Verdammt! Wir müssen hier weg." rief eine panische Stimme. Es war Liam!!
"Schnappt sie! Alle drei!" brüllte Alex. Alle... drei? Hatten sie... Lougan befreit?...
Ich rammte die Tür und wollte runter. Da fiel mein Blick auf den Bildschirm. Der Mann da drinnen stand wieder seelenruhig in der Ecke. Wie jeden Tag... aber warte mal. Wenn Lougan bei Liam und Louise war, wen überwachte diese Kamera dann bitte?!Das war eine Dauerschleife!...
Wurde mir schmerzhaft bewusst. Alex hatte Lougan warscheinlich nicht verschont.
Panisch suchte ich etwas, um die Tür zu öffnen und brach ein langes, dünnes Holzstück vom Bett ab. Ich fummelte im Schloss herum und bekam es schließlich dann doch auf. Ich rannte leise nach unten.
In einem großen Raum lagen mehrere von Alexs Bodyguards angeschossen am Boden. Überall waren Waffen und Blut verteilt. Gegenüber von Alex, der mit der Pistole auf etwas zielte...
Ich spähte etwas mehr um die Ecke und sah Liam, Louise und... Lougan!
Oh Gott...
Er sah schrecklich aus! Seine Hände gefesselt, das Shirt blutig, überall frische Wunden von Peitschenschlägen und Messerschnitten und überall dunkle, blaue Flecken auf seiner Haut...
Er saß mit dem Rücken zur Wand und hatte den Kopf weggedreht. Benommen sah er zu seinem rechten Bein. Es blutete stark... villeicht wurde er angeschossen. Er konnte jedenfalls nicht aufstehen und ich sah, dass ihm alles weh tat. Liam kniete mit einer Pistole neben ihm und Louise stand vor den beiden.
"Wieso hast du Erik getötet?!" fauchte Louise.
Was?...
Sie glaubten, ich wäre tot...?
Jetzt machte alles Sinn! Alex war so ein Arsch. Er hatte Lougan erzählt, dass ich tot wäre und ihn auchnoch gefoltert.Ich schnappte mir, ohne, dass es jemand merkte, eine Schusswaffe und ging wieder in Deckung.
Alex zielte nur auf Lougan. Es war ihm egal, dass Liam und Louise auf ihn zielten. In seinen Augen brannte der blanke Hass und kalter Neid.
Ich zielte auf Alexs Arm, mit dem er auf Lougan zielte, atmete tief aus und flüsterte "Arschloch."Ein Schuss fiel, Alex schrie auf und lies seine Waffe fallen. Das nutzte Louise, stürmte zu ihm und nagelte ihn am Boden fest. Er setzte sich auf ihn und sah sich um, woher der rettende Schuss kam und ich lies die Waffe fallen. Sein Blick blieb bei mir stehen.
"Erik?..." flüsterte er.
Ich nickte, kam aus der Deckung und rannte geradewegs zu Lougan.
Liam sah mich entgeistert an.
"Kümmere dich um Lougan, ich erzähls später!" Drängte ich und kniete mich neben ihn. Lougans Atem ging stoßweise und er bekam es nicht mit, dass ich hier war. Sein Blick war verschleiert und leer...
Er lehnte an der Wand und hatte die Augen halb geschlossen.
Wie konnte ich Alex ihm das nur antun lassen?...Ich streichelte ihm über die Wange, wo sich lange, tiefe Kratzer entlang zogen und Liam zerschnitt Lougans Hose dort, wo er angeschossen wurde. Schnell verband er ihn grob und sah immer wieder zu Louise, unter dem sich Alex wand.
"Wir müssen hier weg! Louise, erschieß ihn einfach." rief Liam. Er versuchte, Lougan wieder etwas zu uns zu holen.
Ich hörte einen Schuss, drehte mich um und sah Louise grinsend über Alexs Leiche hocken. Schnell stand er auf und half Liam, Lougan auf die Beine zu bekommen. Dieser war zwar nicht richtig bei der Sache, aber er verstand, dass er hier weg musste.
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𝑰𝒄𝒉 𝒇𝒂𝒏𝒅 𝒎𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒂𝒖𝒇 𝒅𝒆𝒎 𝑺𝒄𝒉𝒍𝒂𝒄𝒉𝒕𝒇𝒆𝒍𝒅...
Sonstiges𝑏𝑥𝑏 Lougan kämpft als 19-jähriger, durchtrainierter Millitär-Soldat an der Seite seiner Freunde in einer groben Auseinandersetzung mit. Doch nach einem Bombenangriff finden er und seine Freunde einen bewusstlosen und verletzten Soldat der gegner...