Kapitel 53 - Der Fuji Berg

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Zwei Tage. Vor genau zwei Tagen wurde endlich die Expedition zum Fuji Berg genehmigt und morgen würde es schon so weit sein.

Du bist mindestens genauso nervös wie bei der Zurückeroberung von Shiganshina.

„Oi! V/N!". Diese Stimme. Kaum umgedreht, hörst du bereits den nächsten Satz. „Könntest du mal kommen?". Hanji's trällernde Stimme am Ende des Flures hallt bis tief in deine Ohren hinein.

Als du zu ihr gestoßen bist, winkt sie dich in den Besprechungsraum, wo du neulich schon mit ihr gesessen und über deinen Traum gesprochen hast.

„Wie du weißt beginnt morgen die Expedition zum Fuji Berg und ich wollte das du diese Sachen hier an dich nimmst.".

Vor ihr auf dem Tisch ausgebreitet liegen ein Mal der Fokus den du ihr, Levi und den Generälen mal erklärt hast, sowie die Schlüsselkarte die ihr von der Familie Sawano geholt habt.

„Was? Aber wieso ich?". Du bist sichtlich überrascht und zugleich auch ein wenig überfordert. Vorsichtig nimmst du die Sachen an dich und siehst Hanji fragend an.

„Nun ja, sollte sich dein.. Traum als wahr herausstellen, dann bin ich der Meinung solltest du diese Sachen an dir haben. Egal was wir dort auffinden werden, ich möchte dir den Vortritt lassen.".

Ein Lächeln bildet sich auf deinen Lippen und sofort nickst du ihr zu. „Ich danke dir Hanji.. Ehm. Kommandant natürlich!". Du kannst dir ein nervöses Kichern nicht verkneifen und auch Hanji grinst verschmitzt. Sie muss sich scheinbar selber noch an diese ganze Rolle gewöhnen.

Nachdem sie dich wieder rausgeschickt hat, läufst du eine Weile nur so durch das Militärquartier.

Was werden wir wohl vorfinden wenn wir den Berg erreicht haben? Werden wir überhaupt etwas vorfinden? Was ist wenn ich es gar nicht herausfinden will? Nein V/N. Die Menschen leben schon so lange hier ohne je richtige Antworten erfahren zu haben. Dies könnte die Chance sein um all die Fragen die wir haben, beantwortet zu bekommen!

Du diskutierst noch ein bisschen mit dir selbst und gehst dann in die Halle etwas essen. Am Rest des Tages ist weiter nichts spannendes passiert, ihr habt ein bisschen euer Proviant vorbereitet und schon mal die Pferde bereit gemacht.

Am nächsten Morgen ist es dann soweit. Bereit zum Ritt, sitzt ihr auf euren Pferden und dann geht es endlich los.

Hinaus aus Shiganshina reitet ihr den selben weg, den ihr vor einigen Tagen Richtung Meer geritten seid.

„Da vorne ist der Wald!", rufst du und deutest dort hin. Sofort ändert ihr den Kurs und reitet in die Richtung die in deinem Traum vorgekommen ist.

Alles sieht haargenau so aus, es ist wirklich beängstigend.

Nachdem ihr den Wald durchquert habt, führt euch der Weg durch eine weite Landschaft aus Feldern und Steinen. Je mehr Steine ihr seht, desto mehr bemerkt ihr, dass dies keine gewöhnlichen Formationen zu sein scheinen, die sie formen.

Es sind Ruinen. Aus einer längst vergessenen Zeit.

Häuser, dessen Räume einst mit Leben gefüllt waren, dienen nur noch dem Verfall.

„Was ist das hier...?". Hanji, sowie auch die anderen scheinen erschrocken, doch du versuchst so ruhig wie nur möglich zu bleiben, auch wenn dich der Anblick in eine tiefe Traurigkeit wirft.

„... Das war mal eine Stadt namens Fujiyoshida.".

Den leichten Hügel überquert, bleiben plötzlich alle stehen und starren vor sich. Keiner sagt etwas. Es ist die Erkenntnis, dass ihr euer Ziel nahezu erreicht habt.

Der Fuji Berg. Er erstreckt sich über viele Kilometer hinweg vor euch und sieht noch genauso aus wie damals.

„Das ist er. Der Fuji Berg.", sagst du ein wenig erfreut, dass euch nicht mehr viele Kilometer voneinander entfernen. „Ich würde sagen wir reiten uns vorsichtig voran. Wir müssen immer noch mit Titanen rechnen.". Hanji stimmt Levi zu und so macht ihr euch los.

Ihr tastet euch vorsichtig durch die Stadt.

Alle sehen sich um, auch du. Vieles ist noch zu erkennen. Vieles ist aber auch schon in sich zusammengefallen. Die Natur hat sich weitgehend alles zurückgeholt und doch ist es faszinierend zu sehen das die Umrisse der Häuser noch so stehen, dass man sich in etwa vorstellen kann wie es hier früher einmal gewesen sein muss.

Alles scheint, als hätten die Menschen ihr Hab und Gut fluchtartig zurückgelassen. Sowohl die Autos auf den Straßen, als auch Gegenstände wie Kinderwagen, Rollstühle und auch in den Geschäften sind die Spuren der Vergangenheit sichtbar.

„Es muss eine unheimliche Panik geherrscht haben..", sagt Armin und stoppt, als er einen kleinen Teddybär in einem der Autowracks sieht.

Plötzlich entdeckst du die Überreste einer uralten Straße. Hier bist du in deinem Traum gewesen. „Wir müssen dieser Straße folgen!", rufst du und fängst an los zu reiten, ohne auf die anderen zu achten.

Du bist getrieben. Getrieben von der Neugier und dem Entschluss endlich dem Geheimnis der Vergangenheit auf die Spur zu kommen.

Die galoppierenden Geräusche hinter dir verraten, dass die anderen dicht dran sind und dir folgen.

Mit der Zeit wird dein Pferd langsamer, bis es gänzlich zum stehen kommt.

Vor euch liegt ein riesiger Parkplatz. Oder zumindest das was davon übrig ist. Der Asphalt ist kaum noch zu erkennen. Das Metall der Autos hat einen rostigen Stich bekommen, der wohl bei der kleinsten Berührung drohen würde in sich zusammenzufallen.

Selbst einige der Laternen stehen noch hier, auch wenn ihr Licht seit Jahrtausenden erloschen ist.

„Hier ist es.". Dein Blick fällt zu den anderen. Hanji befiehlt, dass ihr eure Pferde an einigen der hier hinterbliebenen Überresten festmacht.

Ohne es zu wollen, treiben dich deine Beine in Richtung des Berges, bis du vor einer riesigen Tür ankommst. Sie hat die Form eines Dreiecks und besteht womöglich aus Metall. Der Rahmen ist tief ins Gestein verankert und auch wenn die Menschheit vor tausenden von Jahren verstorben ist, wirkt sie, als sei sie noch völlig in Takt.

„Das ist der Eingang.. Ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen, dass ich mich im Kofferraum versteckt habe um hier her zu kommen und ein Blick von drinnen zu erhaschen.".

Du holst den Fokus aus deiner kleinen Tasche heraus und setzt diesen an deine Schläfe, während du näher ran gehst.

„V/N, geh da nicht so nah ran!", zischt Levi, doch du ignorierst ihn.

Plötzlich kommt von oberhalb der Tür ein grelles Licht, welches direkt auf dich herab scheint.

„Identy Scan wird durchgeführt.", spricht eine laute, metallisch klingende Stimme.

„Identy Scan erfolgreich abgeschlossen. Herzlich willkommen, N/N.".

Du bist überrascht, dass diese Stimme dich erkannt hat. Wie kann es überhaupt sein, dass ich einfach so Zutritt zu solch einer Anlage bekomme?

Ohne das du darauf reagieren kannst, schießt plötzlich aus den Seiten Dampf heraus und die Tür versinkt wie eine Art Matrjoschka in den Boden hinein.

„V/N!". Levi kommt sofort zu dir geeilt um sich zu vergewissern das alles okay ist, da du dich mitten im Dampf befindest, doch du nickst ihm zu. „Alles gut.", sagst du und siehst Richtung Eingang.

„Dann wollen wir mal, würde ich sagen!". Hanji, sowie die anderen kommen dazu und stellen sich neben dich.

Endlich werden wir das Geheimnis dieser Welt erfahren. Endlich werden wir die Antworten bekommen, nach denen wir uns so sehr sehnen.

Once upon a time (Levi x Leser)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt