Gewinnsucht läßt in Angst und Tränen leben.
-Dante Alighieri (italienischer Dichter und Philosoph; gilt als bedeutendster Dichter des europäischen Mittelalters, erhob Italienisch zur Literatursprache)
Mein Körper fühlt sich komisch an. Meine Muskeln spannen sich an. Ich bewege mich obwohl ich das gar nicht möchte, aber ich kann mich auch nicht dazu zwingen aufzuhören. Es ist ein sehr Beängstigens Gefühl. Ich kann nicht einmal tief einatmen. Ich brauche aber Luft zum Leben.
Wieso gehorcht mein Körper mir nicht mehr?
Was tue ich hier gerade?
Warum nehme ich eine Kampfhaltung an?
»Ich bin das nicht!«, schreie ich verzweifelt und auch verunsichert über die Gedankenverbindung. Meine Wirbelsäule beugt sich. Ich werde mich verwandeln. Ich spüre, wie die Verwandlung langsam über mich ergeht. Es ist das erste Mal seit Jahren, dass ich mich so langsam verwandle. »Ich verwandle mich!«
»Ellias!«
»Was machst du?«
»Hör auf! Das ist ein Befehl!«, schreit Lian mich lautstark über die Gedankenverbindung an, dass sogar meine Ohren davon klingeln.
»Ich kann nicht! Hilft mir!«, flehe ich verzweifelt. Ich kann meinen Körper nicht aufhalten. Ich fühle mich wie auf den Beifahrersitz in meinem Körper.
»Dann wird das hier schmerzen.«, lacht Keith, bevor er mich angreift. Seine Faust trifft mich in der Magengrube, während meine Verwandlung quälend langsam vor sich geht. Normalerweise fühlt sich eine Verwandlung nicht so schmerzhaft an. Die erste war genauso langsam und voller Qualen.
»Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, aber ich brauche dich oder besser gesagt, deinen Körper. Wir sollten uns auf den Weg machen, nicht wahr? Werden deine Freunde, dein Rudel, dich retten, Ellias?«, erkundigt sich eine Frauenstimme in meinem Kopf. Eufrosinia. Die Stimme gehört Eufrosinia.
»Nein, wir sollten uns nicht auf dem Weg machen!«, schreie ich zurück, wobei ich versuche, wieder die Kontrolle über meinen Körper zu erlangen. Ich habe keine Ahnung wie genau ich das machen soll, aber meine Muskeln anzuspannen oder zu entspannen hilft nicht. Es hilft nicht. »Eufrosinia hör auf, bitte! Siehe deinen Fehler doch ein. Keiner von meinem Rudel wird Hochverrat begehen. Wir können es uns nicht leisten mit Jules Ferana. Es steht viel mehr auf dem Spiel als nur dein oder mein Leben! Verdammt du bist schon Tod! Ich möchte noch nicht sterben! Ich habe gerade erst meine Gefährtin gefunden! Denk doch bitte noch einmal darüber nach! Ich flehe dich an, Eufrosinia!«
»Ich glaube du unterschätzt mich! Nach meiner Entführung habe ich Hexen gehasst und ich habe mich nur widerwillig mit Marianne Caomhnóir zusammengetan. Im Gegensatz zu euch denke ich an unsere ganze Rasse! An unseren König! An die Welt!«, knurrt Eufrosinia hysterisch, während sie die Verwandlung beendet hat. »Es war genauso schmerzhaft wie beim Ersten mal nicht wahr, Ellias?«
Sie hat recht. Meine Verwandlung hat schon sehr, sehr lange nicht mehr so geschmerzt. Natürlich gab es, dass ein oder andere Mal, wo ich mir einen Knochen gebrochen hatte und die Verwandlung auch eine Qual war, aber schon lange nicht mehr so wie in diesem Ausmaß.
»Du wirst für die Taten deiner Gefährtin büßen! Ich hatte vor dir das bewusst sein zunehmen, aber jetzt bin ich nicht mehr ganz von dieser Idee überzeugt. Nenne mir einen guten Grund, wieso ich dich nicht bei Bewusstsein lassen sollte?«, erkundigt Eufrosinia sich mit singender Stimme.
Mein Rudel hat jetzt die Kampfhaltung um mich herum angenommen. Die beiden Bluthexen murmeln etwas vor sich hin. Keith hat sich verwandelt, steht schief neben mir und knurrt mich an.
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Rudelgeheul
Manusia SerigalaSie will nur eine heile Welt, ohne Werwölfe an der Macht. Er ist durch ihr auftauchen verunsichert. Sie hat Angst, dass ihre Magie ihn verbrannt. Er hat keine Ahnung, wie er mit der Situation umzugehen hat. Beide arbeiten so sehr mit als gegen einan...