Kapitel 2.

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Cayetana

Schneller tippte ich in mein Telefon etwas ein. Blanca konnte warten mit ihrem Problem, da mein Padre unten auf mich wartet. Padre sollte man lieber nicht warten lassen, da er so ganz schnell launisch werden konnte. Und da wir jetzt auf der Flucht waren, war das launisch sein, noch stärker ausgeprägt, als vor der Flucht. Wir sind nach Hawaii geflogen, davor waren wir in Amerika und davor in Mexiko. Wir sind sehr oft, in den letzten zwei Jahren umgezogen, dass man uns nicht finden konnte. Padre meinte immer es ist besser, wenn wir mehr umziehen, als eigentlich nötig ist. Ich halte das für völligen Schwachsinn, aber ich war gezwungen mit meinem Padre und meinem älteren Bruder, mit zu gehen.

Ich:
Das kann warten!

Tippte ich in mein Telefon ein, stand von meinem Bett auf und lief aus meinem Zimmer heraus. Mein Telefon hatte ich auf meinem Bett liegen lassen. Ich fragte mich, was Padre von mir möchte. Seit Tagen hatte ich ihn nicht gesehen und von jetzt auf gleich, wollte er etwas von mir. Das stinkt doch bis zum Himmel hinaus. Solange ich nicht wieder einer seiner komischen Missionen übernehmen soll, die sowieso nicht funktionieren, ist es mir gleich, was er von mir möchte. Schnell lief ich die Treppen herunter, als sei der Teufel persönlich hinter mir her. Aber der echte Teufel, der sitzt unten in der Küche und wartet auf mich.
Das Verhältnis zu meinem Padre hatte sich nicht verbessert, eher im Gegenteil. Seitdem wir auf der Flucht waren, streiten wir uns nur noch ununterbrochen, da wir beide verschiedener Meinungen waren, was die Fluchtorte betraf.
Meine Hand streifte das Geländer, als ich die letzte Stufe hinunter gegangen war. Ich bog einmal nach rechts ab, in den kleinen Raum, der die Küche war. Wir haben uns ein Loft besorgt, was zweistöckig ist. Padre und Diego bezogen in den ersten Etagenbereich, während ich im ersten Stock wohnte. Wir hatten zwei Eingänge, um in das Loft zu kommen. Einmal der erste Etagenbereich, wo wie gesagt, Padre und Diego wohnten und einmal oben, wo ich wohnte. Es war sehr praktisch, für meine Nachtschichten. Meine beiden Familienmitglieder, die einen sehr leichten Schlaf hatten. Da musste ich nicht erst unten rum durchgehen, um die beiden aufwecken und der Gefahr auslaufen, erschossen zu werden, weil sie denken ich bin ein Einbrecher oder noch schlimmer, einer der Hernández. Padre hatte zu uns gesagt, dass die Hernández immer noch auf der Suche nach uns sind. Aber nach den zwei Jahren, glaube ich nicht, dass die Hernández immer noch heiß darauf sind, uns zu finden. Wir hatten ihm deutlich gemacht, dass man uns nicht finden kann, wenn wir es nicht möchten. Die Türe stieß ich auf und sah, dass Padre sich mit meinen Bruder unterhielt. Als sie beiden nicht bemerkten, verstummen sie. Padre drehte sich zu mir herum und sah mich, mit seinen stechenden blauen Augen, an, die ich von ihm hatte. Langsam schritt ich auf die beiden zu. Ein ungutes Gefühl lag in meinem Bauch, als ich mich neben meinen Bruder setzte. Die stechenden blauen Augen, von Padre, funkelten mich an. Ich fragte mich, was er diesmal von mir möchte. Seine Hände hatte er zusammen geflochten und auf dem Tisch abgelegt.

Tenemos un problema." sprach er ruhig. Zu ruhig, wenn man mich fragt, aber das tat ja niemand. Diese Worte, die Padre sagte, hatte Blanca mir geschrieben. Meine Augenbrauen zog ich zusammen und sah zu meinem Bruder. Er sah auch nicht gerade begeistert aus hier zu sitzen, oder war es, weil er das Problem kannte?

Qué está pasando?" fragte ich und sah meinen Padre wieder an.
(Was ist los?)
Beide atmeten tief durch. Um uns herum baute sich eine unangenehm Stille aus, die mir Angst machte.

Qué está pasando!" sprach ich nun lauter und sah zwischen den beiden hin und her. Das konnte doch nicht sein! Erst bestellte er mich hier her und jetzt sagte er nicht, was los ist! Was soll das denn?! Ich schüttelte meinen Kopf, dass meine etwas kürzeren schwarzen Haare hin und her flogen. Langsam erhob ich mich von dem Stuhl und zog beide Augenpaare auf mich.

Si no me dices lo que está pasando, ¡me iré!" ich war sauer! Richtig sauer!
(Wenn ihr mir nicht sagt, was los ist, gehe ich!)
Padre sah mich mahnend an und deutete mir, mich wieder hin zusetzten. Langsam tat ich das, was mein Vater, stumm von mir verlangte. Er beugte sich nach vorne, als ich mich wieder gesetzt hatte.

„Ist es wegen der letzten Mission?" wollte ich wissen, da er immer noch nichts gesagt hatte. Meine Hände hob ich beschützend nach oben und zog eine Schnute.
„Keiner kann wissen, dass dieser Pendejo auf mich schießt!"
(Wichser)
Verteidigte ich mein handeln, ihn erschossen zu haben. Die letzten beiden Jahre sind sehr aus dem Ruder gelaufen. Leichen stapelten sich mehr, als unseren Müll, den wir entsorgten. Padre schlug auf die Tischfläche und stand auf. Meinen Kopf drehte ich zu ihm und sah ihn mit hochgezogen Augenbrauen an.

Cállate!" brüllte er.
(Halt's Maul)
Nachdem er sich wieder gesetzt hatte, atmete er tief durch und schloss kurz seine Augen. Mein Bruder sah mich an und lehnte sich, etwas seitlich, zu mir.

„Es hat nichts mit deiner Mission zu tun." flüsterte er, worauf hin mein Herz sich etwas beruhigte, aber dann wieder schneller schlug. Wenn ich nicht deshalb hier war, weshalb dann?

„Mein Kontaktmann hatte mir Informationen gegeben." sprach Padre nun und ich nickte. Schweiß preitet sich auf meiner Haut aus, was kommt jetzt?

„Javier Hernández heiratet." mein Herz setzte aus. Ein Schmerz breitete sich in meiner Brust Gegend aus und ich hatte das Gefühl nicht atmen zu können. Was sagte er? Javier heiratet? Das kann nicht sein! Zum Teufel mit ihm und alle die dafür waren!

„Was soll ich tun?" sprach ich voller Zorn. Ein Lächeln bildete sich auf dem Gesicht meines Padres. Er beugte sich nach vorne, dass er mir ganz nah war. Ich würde alles tun, was er von mir verlangte, in die Hochzeit abzubrechen. Alles!

„Töte sie."

The Deadly Love Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt