23:46
Ich bin endlich zuhause. Ich war auf einer Party, meine Eltern schlafen bereits. Der Alkohol entfaltet seine Wirkung und ich beginne mich meinen Gedanken zu ergeben.
00:12
Meine Wimperntusche ist verschmiert. Ich sitze weinend da, starre die Wand an. Es ist fünf Tage her, seit dem " wir " nicht mehr sind. Jeder fragt mich, ob ich okay bin, ob es mir gut geht. Vielleicht hören sie jetzt auf zu fragen und erkennen meine Lügen.
01:04
Ich krame die Sachen heraus, die ich von dir bekam. Zerstöre die Briefe, die Fotos, die Erinnerungen. Den Teddy, den du mir geschenkt hast, rühre ich nicht an. Er bedeutet mir zu viel.
02:25
Ich weiß nicht wohin mit mir selber und mit meinem Schmerz. Ich schlage gegen die Wand, lasse meinen Frust raus. Es tut gut. Der Schmerz in meiner geschwollenen Hand lenkt mich ab von dem Chaos in meinem Inneren.
02:48
Meine Mutter kommt in mein Zimmer, sie bekam meinen Anfall mit. Sie macht sich sorgen um meine Gesundheit - körperlich und geistig. Ich habe seit fünf Tagen kaum was gegessen, dafür umso mehr getrunken. Ich lache, laut, ein wenig zu laut und zu schrill. Ich sage ihr, es geht mir gut. Ich weiß, sie sieht die Unordnung, die Tränen, die Hand, doch sie sagt das sie mir glaubt. Sie lügt. " Mach dir keine Sorgen. ", sage ich ihr.
03:23
Ich höre Musik. Es ist ein bisschen zu laut. Es weckt alle im Haus auf, auch meine Mutter. Sie kommt kurz in mein Zimmer, während ich bereits mit der nächsten Flasche in der Hand auf meinem Bett sitze. Ich proste ihr zu, sie geht, ich lache und beginne zu singen. Ich singe schief, es interessiert mich nicht. Das Lied erinnert mich an unsere Zeit.
04:33
Ich bin müde und ausgelaugt. Nicht, weil ich nicht schlafen kann. Ich bin müde, durch den seelischen Schmerz, der dauerhaft in mir pulsiert. Ich fühle, dass ich immer weiter abdrifte, in das Schwarze. Ich wünsche, das du deine Hand nach mir ausstreckst und mir aus dieser Situation hilfst.
05:10
Der Alkohol lässt nach. Ich denke rationaler. Kommst du wieder? Wann sind wir einander so entglitten? Was tust du? Mit wem? Lauter Fragen gehen mir durch den Kopf. Ich spreche leise zu mir. Es ist keiner hier, mit dem ich reden kann. Alle schlafen.
05:58
Ich würde dir gern so viel sagen, aber du bist nicht da. Du kommst wieder, ich weiß es. Vielleicht gehe ich gleich raus und schaue mir den Sonnenaufgang an, so wie wir es früher taten. Vielleicht ist heute der Tag, an dem ich nach vorne schaue, bis du wieder zu mir kommst. Solange werde ich warten. Wir werden es schaffen, ich arbeite an mir. Ich werde so tun, als wäre das alles niemals passiert. Wir machen einfach da weiter, wo wir aufgehört haben.
07:18
Ich habe beschlossen, mich nicht weiter damit fertig zu machen. Ich komme drüber hinweg. Wirklich. Du brauchst nicht wieder zu kommen. Ich werde es ohne dich schaffen, so wie du es ohne mich geschafft hast!
08:02
Oh fuck. Ich schaffe es doch nicht. Die Erkenntnis trifft mich wie der Blitz:
Du kommst nicht zurück, hab ich recht?
M.H.
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The Ballad Of Me And My Brain
PoetryTeil I Dieses poetische Buch ist beendet. Dieses poetische Buch ist gefüllt mit Schmerz, Hass, Trauer. Eventuell mit einer kleinen Spur Hoffnung, Freude und Sehnsucht. Dieses poetische Buch ist zu mindestens 50% mit realen Ereignissen gefüllt. ...