worried about our generation

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I worry there is something broken in our generation; there are so many sad eyes on happy faces.


"Liebe, weißt du", begann sie und legte ihr Geld hin um ihre Rechnung in der Bar zu bezahlen. "Ruininiert uns. Sie funktioniert meistens nicht."
Sie wollte den Rest aus ihrem Glas leeren, bemerkte, dass es alle war. Dann lachte sie bitter. "Aber wenn es funktioniert, dann ist alles bunter, einfacher. Der Abendhimmel ist wärmer, das Aufstehen fällt dir leichter. Du wachst auf und die Sterne leuchten bereits, leuchten immer." Eine Pause. "Bis sie es nicht mehr tun und genau das ... das runiert Menschen und lässt sie zu einem Wrack werden."


Sie trug immer ihre schwarze Lederjacke, ihre Sonnenbrille, die auf einer Seite bereits verbogen war. Nie sah man ihre Augenringe, oder konnte in ihren Augen ablesen, wie sie fühlte. Aber man sah ihr gelangweiltes, todes, ausgelaugtes Gesicht. Ihr falsches Lächeln. Sie lachte oft, laut und schrill und küsste mehr, als sie wollte. Ihr dunkler Lippenstift war ihre Hülle, ihr Lifestyle.


Sie bemühte sich, immer beschäftigt zu sein. Sie benahm sich, als wäre alles okay, als wäre sie okay. Witze waren ihre Leidenschaft, keiner merkte etwas. Sie war immer die Lustige, ihre Freunde fandes es untypisch, wenn sie nicht lachte. Sie riss so lange Witze, bis ihre Zunge taub wurde.
Doch ... da war immer eine sehr kurze Verzögerung zwischen etwas, was passiert ist und ihrem aufgesetzen Lächeln. So, als müsse sie sich manchmal selber dran erinnern, dass der Moment des Lachens an der Reihe war. Sie lachte laut und manchmal begann sie zu weinen - vor lachen. Es war quälend.



Und um drei Uhr nachts, besonders in solch schäbigen Bars, suchte sie nach etwas, was sie fühlen lässt. Sie ging mit ihm nachhause, einer puren Ablenkung.
In der letzten Kammer ihres Körpers versteckt sie Geheimnisse, die sie nicht erzählt. Sie schweigt, bis sie zu betrunken ist, um zu kontollieren, was sie sagt. Zu betrunken, sodass sie, bevor sie einschläft, "Ich sterbe" flüstert. Es ist ein traumloser Schlaf. Er merkt es nicht.
Sie mochte eigentlich diesen Schatten in ihr nicht. Sie nährten sich von Zweifeln und Albträumen - die sie zu oft hatte. Sie mochte es nicht, sie in die Hände anderer zu legen, sich anzuvertrauen. Es machte sie schwach. Dennoch tat sie es. Hilfesuchend.
Oder, drei Uhr nachts, wenn sie nicht in der Bar war, probierte sie ihre neue Unterwäsche an, schreiend, tanzend vor dem Spiegel. Die Zigarette in der einen Hand und den Rum in der anderen.




Dann wachte sie nach zwölf Uhr auf, klettert aus ihrem Bett. Im Badezimmer, im Medikamentenschrank, nahm sie viel zu viele Schmerztabletten. Sie sah ihre Hand und wusste nicht, warum sie geblutet hat. Sie bezog ihr Bett neu, ließ die Schandtaten verschwinden, schämte sich, so geworden zu sein.
Aber er ... er verschwand nicht. Ihr Möchtegernexfreund, welcher sie eigentlich lieben sollte, dabei zerstörte er sie. Sie erzählte diese Geschichte nie - der Alkohol war ihr Zuhörer.
Sie trank ihrem Kakao mit Rum, am frühen Morgen. Sie trank, um den einzigen Namen zu vergessen, den sie wohl nie vergessen wird.








M.H.

lilylou96 danke, dass du immer alles liest, was ich so von mir gebe, egal wo ob es was sinnvolles ist oder nicht. thanks <33 und dafür, dass du mich immer still und heimlich, oder laut und öffentlich supportest und mir mut zusprichst, weiter zu schreiben.

alright, over and out.

The Ballad Of Me And My BrainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt