Julian POV
Dort an gekommen war ich natürlich mal wieder der Letzte, wie immer. Als ich in die Umkleide kam, waren schon alle dabei sich umzuziehen. „Ach, schön dass du auch mal da bist, Jule. Wir dachten schon das wird heute nichts mehr.", meinte Erling lachend. Ich verdrehte die Augen. Ich hasste es, wenn sie mich Jule nannten. Der Einzige, der mich so nennen durfte, war Kai. Schließlich war er derjenige der diesen Spitznamen für mich erfunden hatte. Aber ich schätze ich musste mich langsam mal damit abfinden, dass sie mich so nannten. „Jetzt bin ich ja da und außerdem hat das Training ja noch gar nicht begonnen. Also beschwert euch nicht.", gab ich genervt von mir. „Unser Jule hat mal wieder schlechte Laune, wie immer.", grinste Marco, unser Kapitän. Wenn Blicke töten könnten, wäre er jetzt sicher tot umgefallen. Er sagte nichts mehr und ich begann endlich mich umzuziehen. Dabei entgingen mir die Blicke der anderen nicht. „Ist was?", fragte ich, während ich meine Schuhe anzog und zuband. „Dasselbe könnten wir dich auch fragen", antwortete Mats. „Was soll sein?" „Sag du's uns. Seit Monaten müssen wir deine schlechte Laune ertragen. Was ist los mit dir? Du weißt, dass du mit uns über alles reden kannst.", sagte Marco. „Es ist alles in Ordnung. Ich glaube wir sollten langsam mal mit dem Training anfangen.", versuchte ich abzulenken. Natürlich wusste ich, dass ich mit ihnen über alles sprechen konnte. Wir waren alle sehr gut miteinander befreundet. Vor allem mit Marco verstand ich mich besonders gut. Für mich war das Team fast so was wie eine zweite Familie. Aber daran, dass ich meinen besten Freund vermisse, konnten sie auch nichts ändern. Deshalb hielt ich es für besser, dass Thema zu wechseln. Ich wollte nicht darüber sprechen und außerdem wollten wir eigentlich trainieren. Schließlich war am Wochenende ein Spiel. Marco warf einen Blick auf die Uhr und sagte: „Stimmt, der Trainer wartet bestimmt schon. Aber glaub ja nicht, dass das Gespräch beendet ist." Ich verdrehte die Augen, schnappte meine Trinkflasche und folgte den anderen nach draußen auf den Trainingsplatz. Na toll, dass kann ja was werden. Ich wusste genau Marco würde nicht locker lassen. Aber den Gedanken schob ich jetzt beiseite und versuchte mich auf das Training zu konzentrieren.
Nach einer kurzen Ansprache des Trainers, begannen wir auch schon uns warm zu laufen und joggten erstmal ein paar Runden um den Platz. Danach machten wir ein paar Übungen und trainierten Pässe. Dann übten wir noch Standartsituationen, also Freistöße und Eckbälle. Ich versuchte mein Bestes zu geben. Immerhin wusste ich, dass ich besser werden musste, um wieder für die Nationalmannschaft nominiert zu werden. Das war eines meiner größten Ziele. Ich liebte es für mein Land zu spielen und außerdem war dies die einzige Möglichkeit wieder mit Kai zusammen spielen zu können und ihn wieder zu sehen. Dafür reichte es natürlich nicht aus nur im Training gut zu sein, dass war mir klar. Das größte Problem war einfach, dass ich es nicht schaffte, konstant eine gute Leistung bei den Spielen zu zeigen. Manchmal hatte ich gute Momente, doch leider überwiegten die Schlechten oft. Daran musste sich was ändern, und zwar so schnell wie möglich. Denn ich wollte der Mannschafft zu Siegen verhelfen und nicht derjenige sein der Schuld an Niederlagen ist, weil er es nicht auf die Reihe bekommt einen vernünftigen Pass zu spielen. „Hallo. Erde an Julian.", wurde ich von Jude aus meinen Gedanken gerissen. „Ja, was denn?", fragte ich verwirrt. „Ob du zu uns ins Team willst? Wir spielen in zwei Teams gegeneinander, "antwortete er und deutete auf die Jungs, die hinter ihm standen. „Ähm ja klar. Sorry.", meinte ich. Und wir begannen gegeneinander zu spielen. Am Ende gewann sogar mein Team und ich schoss auch ein Tor. Meine Laune besserte sich etwas.
Das Training war ziemlich anstrengend und ich war total fertig, weshalb ich froh war als wir uns duschen und umziehen konnten. „Jule hast du Bock noch ne Runde Fifa zu zocken bei mir?", fragte Marco. „Ne sorry. Bin echt voll müde.", meinte ich und zog mein Shirt über den Kopf. „Komm schon. Du hast die letzten Male auch schon abgesagt. Das kauf ich dir echt nicht ab. Bist du dir wirklich sicher, dass alles in Ordnung ist mit dir?" Meine Laune wurde schlagartig wieder schlechter. Ich wusste genau, dass er versuchte an dem Gespräch von vor dem Training anzuknüpfen. Doch ich habe meine Meinung noch immer nicht geändert. Ich wollte immer noch nicht darüber sprechen. Warum kann er es nicht einfach lassen? „Ja es ist alles in Ordnung. Wie oft denn noch?", sagte ich genervt und zog meine Sneaker an. „Sorry, aber das glaub ich dir nicht. Warum sagst du denn nicht einfach was los ist?" „Weil verdammt noch mal nichts ist. Kapiert? Wenn du mir nicht glaubst, dann lass es einfach, aber hör auf ständig zu fragen. Das gilt übrigens auch für euch.", antwortete ich gereizt und blickte in die Runde. Keiner der anderen hatte bisher was gesagt, sie hatten Marco sprechen lassen. Wahrscheinlich, weil sie wussten, dass ich mich mit ihm am besten verstand. Ich weiß Marco und die anderen meinen es nur gut, aber ich wollte einfach nicht reden. „Marco lass es. Es hat keinen Sinn. Er will nicht darüber reden.", meinte Greg auf ein Mal. „Bravo.", meinte ich ironisch und klatschte in die Hände „Wenigstens einer der es verstanden hat." Ich packte meine Sachen in die Tasche und verließ dann ohne ein weiteres Wort zu verlieren, die Umkleidekabine. Dabei entgingen mir die Blicke nicht, die auf mir lagen. Draußen vor der Tür wurde mir dann klar, warum sie mir nachgesehen hatten. Verdammt! Ich war so dumm. Ich hatte indirekt gerade zugegeben, dass doch was war. Super! Jetzt werden die Jungs sicher nicht locker lassen. Vor allem Marco nicht.
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Only Friends? - Bravertz FF
FanfictionKai ist vor einem Jahr nach London gezogen, da er einen Vertrag beim Chelsea FC unterschrieben hat. Julian hat sich in dieser Zeit ziemlich verändert. Er ist oft schlecht gelaunt und seine Leistungen beim BVB lassen zu wünschen übrig. Außerdem vermi...