3 Monate später...
Julian POV
Ich fuhr gerade vom Training nach Hause. Es war sehr anstrengend, weshalb ich mal wieder ziemlich kaputt war. Meine Leistung bei den Spielen war in den letzten Wochen etwas besser geworden, zufrieden war ich aber trotzdem noch nicht. Diese Saison war zwar die Beste bisher, seit ich beim BVB bin, allerdings wechselten meine guten und schlechten Phasen immer noch viel zu oft. Ich hoffte, dass ich das bald endlich in den Griff bekommen würde. Doch das war nicht das Einzige was mich belastete. Die Sache mit Kai setzte mir mehr zu als ich zugeben wollte. Mittlerweile kam ich zwar einigermaßen damit klar, dass ich in meinen besten Freund verliebt war, schließlich konnte ich sowieso nichts daran ändern. Aber ich musste ständig an ihn denken, was das Ganze nicht unbedingt einfach machte. Ich hatte das Gefühl, seit ich gemerkt hatte, dass ich in Kai verliebt war, vermisste ich ihn noch mehr als davor und ich konnte einfach nichts dagegen tun. Ich seufzte und bog in die Einfahrt meines Hauses ein. Fast wäre ich sogar vorbei gefahren, da ich so in Gedanken versunken war. Nach dem ich dann endlich im Wohnzimmer war, ließ ich mich erschöpft auf mein Sofa fallen. Keine zwei Sekunden später war ich auch schon eingeschlafen und wachte erst wieder auf als es an der Tür klingelte. Ich schreckte hoch und rieb mir meine Augen. Zuerst dachte ich, ich hätte mir das Klingen eingebildet, doch als es wieder klingelte stand ich auf. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon kurz vor 22 Uhr war. Wer das wohl war, um die Uhrzeit? Eigentlich erwartete ich so spät keinen Besuch mehr. Ich lief zur Tür und öffnete sie.
Als ich sah wer da vor mir stand, erschrak ich fast. Ein kreidebleicher und verheulter Kai stand vor mir und neben ihm ein Koffer. „Kai? Was ist denn mit dir passiert?", fragte ich komplett schockiert. Noch nie hatte ich Kai so gesehen. So wie er aus sah, musste was ziemlich Schlimmes passiert sein. „Kann ich vielleicht reinkommen?", fragte er mit zittriger Stimme. „Äh, ja klar. Sorry." Ich ging beiseite und ließ ihn eintreten. Er stellte sein Koffer im Flur ab und ging ins Wohnzimmer, wo er sich auf mein Sofa setze. Ich ging in die Küche und holte ihm ein Glas Wasser. „Hier, trink erstmal was.", meinte ich, als ich wieder im Wohnzimmer war und stellte das Glas vor Kai auf den Tisch. Ich setzte mich neben ihn. „Danke.", sagte Kai und versuchte zu lächeln, was ihm aber ziemlich schwer viel. Was auch immer mit Kai los war, es tat mir unfassbar weh ihn so zu sehen. Kai nahm einen Schluck und stellte das Glas dann wieder auf den Tisch. „Sorry, dass ich dich so spät gestört hab, aber ich wusste nicht, wo ich sonst hin sollte." „Alles gut.", meinte ich „Aber was ist den überhaupt passiert?" „Sophia, hat mich betrogen. Ich hab sie erwischt mit Mason, meinem Teamkollegen. Dann hab ich ohne lange zu Überlegen meine Sachen gepackt und den nächsten Flug nach Deutschland gebucht. Eigentlich hab ich dir geschrieben, aber du hast nicht geantwortet. Ich hab dann aber trotzdem beschlossen zu dir zu gehen.", erzählte er und ich sah, dass ihm Tränen in die Augen stießen. „Sorry, mein Handy war auf lautlos." Ich war gerade total überfordert. Noch nie hatte ich Kai weinen sehen und dass obwohl wir schon so lange befreundet waren. Wie konnte Sophia ihm nur sowas antuen? Wie konnte sie ihn so verletzen? Ich bemerkte, wie eine Träne sich den Weg über Kais Wange bahnte. Ohne zu zögern, zog ich ihn in meine Arme und bald darauf fing er noch mehr zu weinen an. Ich strich ihm beruhigend über den Rücken. Für kurze Zeit saßen wir so da und keiner sagte etwas, bis er sich dann von mir löste. „Ich dachte ihr wart glücklich.", meinte ich irgendwann. Kai hatte sich mittlerweile wieder etwas beruhigt. „Das dachte ich auch. Aber scheinbar war es doch nicht so." „Hat sie irgendwas gesagt?" „Ja, sie hat die ganze Zeit versucht sich zu entschuldigen und meinte das mit Mason sei ein Fehler gewesen. Aber ich hab Schluss gemacht. Ich kann das einfach nicht mehr.", sprach er weiter. „Das hört sich jetzt vielleicht dumm an, aber das war die richtige Endscheidung. Sie hat dich wirklich nicht verdient.", versuchte ich ihm klarzumachen. „Ja, ich glaube auch, dass es richtig war. Ich kann ihr keine zweite Chance geben. Das Vertrauen ist komplett weg. Trotzdem tut es weh." „Das kann ich mir gut vorstellen. Aber weißt du was da hilft?", fragte ich und stand auf. „Was denn?", wollte Kai wissen. „Warte, ich bin gleich wieder da." Ich stand auf und holte aus meinem Schrank eine Tafel Schokolade raus. „Schokolade hilft immer.", beantwortete ich ihm seine Frage und drückte ihm die Schokoladentafel in die Hand. „Danke. Da kennt sich wohl einer aus.", meinte er und öffnete die Verpackung. Darauf antwortete ich nichts mehr, stattdessen sah ich im zu, wie er sich ein Stück Schokolade abbrach und es aß. Wenn er bloß wüsste, wie viele davon ich mir in den letzten Wochen reingezogen hatte, wegen ihm. „Willst du auch?", fragte er und riss mich damit aus meinen Gedanken. Er hielt mir die Schokolade hin und ich brach auch ein Stück ab. „Kann ich vielleicht erstmal hier bleiben?", fragte er irgendwann. „Klar. Was denkst du denn? Aber was ist mit Chelsea? Ich mein so mitten in der Saison einfach zu gehen. Geht das so einfach?" „Das hab ich schon geklärt. Der Trainer weiß Bescheid, dass ich erstmal in Deutschland bleibe. Das geht klar.", antwortete Kai. „Na dann kannst du ja in mein Gästezimmer einziehen.", sagte ich. „Danke.", bedankte sich Kai. „Kein Ding. Wir kriegen dich schon wieder hin.", lächelte ich. Kai lächelte zurück und da war es wieder das Kribbeln in meinem Bauch, was immer dann auftauchte, wenn Kai mich anlächelte. Ich ignorierte es und nahm mir noch ein Stück Schokolade. Wir saßen noch eine Weile auf dem Sofa, bis Kai beschloss schlafen zu gehen. Die Tafel Schokolade hatten wir komplett aufgegessen.
Als Kai weg war bliebich noch ein bisschen auf dem Sofa sitzen. Ich konnte jetzt sowieso nichtschlafen. Ich seufzte. Na super. Mir ging es total scheiße, weil ich in meinenbesten Freund verliebt war und dann steht dieser auch noch vor meiner Tür underzählt mir, dass seine Freundin ihn betrogen hatte. Jetzt musste ich für ihnda sein und ihn ablenken, obwohl es mir auch beschissen geht. Ich hatte keineAhnung wie ich das schaffen sollte. Aber ich musste für ihn da sein. Erbrauchte mich jetzt einfach als besten Freund und ich werde alles dafür tun,dass es ihm bald besser geht. Es brach mir das Herz, ihn so traurig zu sehen. Ichwar kurz davor auch in Tränen auszubrechen, als Kai geweint hat. Wie konnteSophia ihm das nur antun? Kai ist ein so toller Mensch. Er hatte alles für Sophiagetan und sie verletzt ihn so sehr. Wäre ich an ihrer Stelle, hätte ich dasdefinitiv nicht getan. Das hatte er absolut nicht verdient. Ich wusste die nächsteZeit würde nicht einfach werden. Aber ich werde mein Bestes geben und versuchenihn auf andere Gedanken zu bringen. Ich fing an zu gähnen und beschloss, dasses nun auch für mich Zeit war, schlafen zu gehen. Müde fiel ich in mein Bett undobwohl ich es nicht erwartet hätte, schlief ich sofort ein.
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Only Friends? - Bravertz FF
FanficKai ist vor einem Jahr nach London gezogen, da er einen Vertrag beim Chelsea FC unterschrieben hat. Julian hat sich in dieser Zeit ziemlich verändert. Er ist oft schlecht gelaunt und seine Leistungen beim BVB lassen zu wünschen übrig. Außerdem vermi...