Only Friends? - Bravertz FF

Kapitel 6

Julian POV

Gestern Abend nach der Ankunft in Dortmund, war ich zwar ziemlich müde, weshalb ich auch eigentlich direkt schlafen wollte. Doch als ich eine Nachricht von Kai bekam, in der er mich fragte ob ich gut zu Hause angekommen sei, konnte ich das komplett vergessen. Ich schrieb ihm zurück, legte mein Handy beiseite und versuchte einzuschlafen, aber es gelang mir nicht. Ich konnte nicht verhindern, dass ich an Kai dachte. Ich spürte, dass er mir schon wieder unfassbar fehlte und dass obwohl er noch gar nicht so lange wieder weg war. Es war ein komisches Gefühl plötzlich wieder allein in einem Raum zu schlafen. So ganz ohne Kai. Ich dachte, an die letzte Woche zurück. An die beiden Bravertz -Tore, an das gemeinsame Training, an Kais wunderschönes Lächeln und an seine leuchtenden blauen Augen. „Verdammt, was machst du nur mit mir?", flüsterte ich vor mich hin. Ich glaube ich konnte nicht mehr bestreiten, dass ich mehr als Freundschaft für Kai empfand. Verzweifelt strich ich mir über das Gesicht. Was sollte ich denn jetzt machen? Kai hatte Sophia und er war glücklich mit ihr. Außerdem empfand er sicher nicht dasselbe wie ich. Ich zerbrach mir noch eine Weile den Kopf darüber, doch mir fiel nichts ein. Wahrscheinlich sollte ich einfach nichts machen. Ich wollte auf keinen Fall unsere Freundschaft zerstören und wenn dass bedeutete, dass ich meine Gefühle für mich behalten musste, war es halt so. Unsere Freundschaft ist mir definitiv wichtiger als alles andere. Irgendwann konnte ich vor Müdigkeit meine Augen nicht mehr aufhalten und schlief dann doch ein.

Am nächsten Morgen war ich komplett übermüdet und das sah man mir auch an. Das Aufstehen viel mir noch schwerer als sonst. Als ich es dann endlich mal geschafft hatte, schmiss ich mir erst Mal ein bisschen Wasser ins Gesicht, um etwas wacher auszusehen. Doch es half kaum. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich schon wieder viel zu spät dran war. Sogar noch später als sonst, denn in 10 Minuten begann schon das Training. Somit hatte ich wohl keine Zeit mehr etwas zu essen „Verdammt.", fluchte ich und suchte schnell meine Sachen zusammen. Dann machte ich mich auf den Weg zum Trainingsplatz.

Als ich fast 15 Minuten nach Trainingsbeginn endlich dort ankam, zog ich mich schnell um und rannte auf den Platz, wo ich mir erstmal eine Standpauke von unserem Trainer anhören durfte. Nach dem ich dann 5 Strafrunden um den Trainingsplatz gedreht hatte, konnte ich dann auch am eigentlichen Training teilnehmen. Allerdings lief es alles andere als gut. Ich konnte mich kaum auf das Training konzentrieren. Ständig verlor ich den Ball und schaffte es nicht vernünftige Pässe zu spielen. Außerdem spürte ich ständig die besorgten Blicke meiner Teamkollegen auf mir. Gerade als mir Emre den Ball zuschoss und ich ihn an Jude weiter passen wollte, wurde mir komplett schwindelig. Ehe ich mich versah verlor ich das Gleichgewicht und drohte umzukippen, doch Erling konnte mich gerade noch so festhalten. „Jule, was ist los mit dir?", fragte dieser besorgt, während er mit mir langsam in Richtung Bank lief, wo ich mich hinsetzte. Marco hielt mir meine Trinkflasche hin und ich nahm einen Schluck. „Du siehst gar nicht gut aus. Was ist passiert?", wollte auch er wissen. Mittlerweile standen alle, auch der Trainer, um mich herum. „Mir war total schwindlig. Ich glaub das lag daran, dass ich heute Morgen nichts gefrühstückt hab.", antwortete ich „Aber es geht schon wieder." Ich wollte gerade aufstehen, als unser Trainer meinte: „Nichts da. Du bleibst schön hier sitzen. Heute trainierst du lieber nicht mehr weiter. Nicht, dass du nochmal umkippst." Ich nickte, auch wenn mir das so gar nicht passte, aber ich wusste eine Diskussion war zwecklos. „Nach dem Training kommst du mit zu mir und dann bestellen wir uns was zu essen.", meinte unser Kapitän. Als ich gerade was dagegen sagen wollte fiel er mir ins Wort: „Keine Widerrede." Ich sagte nichts mehr und die Jungs trainierten weiter. Nach ca. 30 Minuten war das Training dann zu Ende und Marco und ich machten uns auf den Weg zu ihm nach Hause.