Kapitel 11

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Kai POV

Ich wurde durch starke Kopfschmerzen wach. Sie waren so schlimm, dass ich dachte mein Kopf würde gleich explodieren. Jule lag neben mir und schlief noch tief und fest. Für einen Moment fragte ich mich was gestern passiert war und warum ich bei Jule im Bett lag. Als ich bemerkte, dass ich nackt war, fiel mir alles sofort wieder ein. Wir waren feiern, haben viel zu viel Alkohol getrunken und haben miteinander geschlafen. „Scheiße.", fluchte ich leise und suchte leise meine Kleidung zusammen. Dann ging ich in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen, damit ich eine Kopfschmerztablette nehmen konnte. Das tat ich dann auch und kurze Zeit später ließen die Schmerzen zum Glück nach. Wie konnte das nur passieren? Wie konnte ich nur mit meinem besten Freund schlafen? Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare. Was sollte ich jetzt machen? In den letzten Wochen, in denen ich bei Jule war, hatte ich gemerkt, dass ich mehr als Freundschaft für ihn empfand. Wir hatten so viel Zeit miteinander verbracht. Er war für mich da und gab sein Bestes mich von Sophia abzulenken. Anfangs dachte ich noch oft an sie, aber irgendwann ließ das nach. Je länger ich bei Jule war, desto mehr spürte ich wie sehr er mir gefehlt hatte als ich in London war und wie froh ich war wieder bei ihm zu sein. Ich hatte mich lange dagegen gewehrt, mir meine Gefühle für Jule einzugestehen. Immerhin dachte ich immer ich würde nicht auf Männer stehen und außerdem war Jule mein bester Freund. Aber irgendwann konnte ich es nicht mehr leugnen. Ich konnte ihm meine Gefühle aber nicht gestehen, da ich mir sicher war, dass er nicht dasselbe empfand. Das er nach der Trennung so für mich da war, war einfach nur weil ich sein bester Freund war. Ich konnte und wollte nicht riskieren, dass ich damit unsere Freundschaft zerstöre und jetzt hab ich es wahrscheinlich trotzdem geschafft. „Dieser verdammte Alkohol.", fluchte ich und überlegte was ich jetzt tun sollte. Mir fiel nur eine Lösung ein. Die war zwar echt nicht einfach, aber ich musste unbedingt hier weg. Ich konnte hier nicht länger bleiben. Ich wollte gar nicht daran denken was passieren würde, wenn Jule aufwacht und sich daran erinnerte was gestern passiert war. Er würde sicher nichts mehr mit mir zutun haben wollen und mich rausschmeißen. Da konnte ich auch einfach direkt meine Sachen packen und gehen. Ich stand auf und ging in das Gästezimmer, in dem ich die letzten Wochen geschlafen hatte. Ich nahm mein Koffer und packte so schnell und leise wie möglich meine Sachen ein. Als ich fertig war schrieb ich Jule ein Zettel. Diesen legte ich neben Jule auf sein Bett. Dorthin wo ich vorher noch lag. Bevor ich sein Zimmer verließ, sah ich noch Mal zu ihm. Er schlief immer noch tief und fest. Typisch Jule! Dann gab ich mir einen Ruck und verließ leise das Zimmer. Mir fiel es nicht leicht zu gehen, aber ich musste einfach weg hier. Im Flur griff ich nach meiner Jacke und zog mir meine Schuhe an. Dann verließ ich das Haus und rief ein Taxi, welches mich zum Flughafen fuhr.

Julian POV

Ich wachte auf mit starken Kopfschmerzen. Sofort erinnerte ich mich an das was gestern passiert war. Ich konnte es kaum glauben, dass Kai und ich gestern miteinander geschlafen hatten. Es war wunderschön. Daran könnte ich mich gewöhnen. Doch ich wusste, dass das nicht ging. Mein Blick fiel auf die Seite, wo ich eigentlich damit rechnete, dass Kai dort lag. Aber es war nicht so. Er war weg. Ich wollte schon nach sehen, ob er vielleicht im Wohnzimmer ist, da sah ich, dass ein Zettel auf meinem Bett lag. Ich griff nach ihm und sah das er von Kai war. Ich begann zu lesen:

Hey Jule,

es tut mir so leid, was gestern passiert ist. Das hätte nicht passieren dürfen. Ich weiß, dass unsere Freundschaft jetzt wahrscheinlich kaputt ist und du mich hasst. Deshalb habe ich beschlossen, dass es besser ist, wenn ich zurück nach London gehe. Danke, dass ich die letzten Wochen bei dir sein durfte und dass du für mich da warst. Ich weiß nicht ob und wann wir uns wieder sehen, aber bitte versprech mir das du mich nicht vergisst auch wenn du mich jetzt hasst. Ich werde es auf jeden Fall nicht tun.

Dein Havy.

Ich konnte nicht glauben, was ich da las. Er konnte doch nicht einfach abhauen. Ich hasste ihn nicht und das würde ich auch niemals können, dafür war er mir zu wichtig. Ich griff nach meinem Handy und versuchte ihn zu erreichen, doch er nahm nicht ab. Ich versuchte es noch ein zweites und drittes Mal, doch er ging einfach nicht dran. „Verdammt." Wütend schmiss ich mein Handy auf mein Bett. Ich wollte ihn nicht schon wieder verlieren. Das konnte ich einfach nicht. Ich war so froh, dass er endlich wieder hier war und jetzt ging er einfach so wieder zurück nach London. Das konnte und wollte ich nicht zulassen. Ohne lange zu Überlegen stand ich auf und zog mich an. Dann suchte ich Schlüssel und Handy zusammen und verließ fluchtartig das Haus. Ich hatte noch nicht mal Zeit eine Kopfschmerztablette zu nehmen, was definitiv nötig gewesen wäre. Aber das war mir jetzt völlig egal. Kai war wichtiger. Ich musste unbedingt zum Flughafen und versuchen Kai aufzuhalten. Hoffentlich war es noch nicht zu spät.

Only Friends? - Bravertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt