This Was Never The Way We Planned

*31*

Ich liebte den Frühlingsanfang. Die Spaziergänge, die ersten Blumen, die immer wärmer werdende Luft. Und genau jetzt musste ich mit den Fußballern nach Spanien reisen, um an den folgenden zwei Spielen teilzunehmen. Da müssen ja die Manager auch mit.... Aber ehrlich, Spanien kann doch nur schön sein!

Mit gepacktem Koffer stand ich fertig an Manus Audi. Der feine Herr wollte mich mitnehmen, lässt jetzt aber ganz schön zum Warten übrig. Jaja, die Frauen brauchen ja immer so lange. Ich stand bestimmt schon zehn Minuten an seinem Wagen, Social Media war bereits durchforstet und die Gegend kenn ich ja auch sehr gut. Meine Uhr zeigte mittlerweile 10:24 Uhr an. Wenn er nicht bald kommen würde, dann verpassen-

„Hey Kleines, es tut mir wahnsinnig leid, dass ich zu spät bin. Erst hat Josh mich aufgehalten und anschließend meine Kofferwahl. Bist du bereit? Auch wenn nicht, wir müssen schleunigst los!" mit neugierigen Augen blickte er zu mir, während er erst sein und anschließend mein Gepäck in dem großen Kofferraum verstaute. Kurz zog er mich in eine Umarmung und eilte hastig auf die Fahrerposition. Schmunzelnd begab ich mich auf den Beifahrersitz und nahm sein Aux-Kabel, denn ich hatte wohl definitiv den besseren Musikgeschmack von uns beiden. In der Zeit, in welcher wir über die Autobahn schürten, fiel mir ein, dass ich die Buchungsbestätigung für mein Zimmer vergessen hatte. Jedoch wird das schon kein Problem werden, hoffe ich. Zwar wurde uns schon mitgeteilt, dass das Hotel ausgebucht und die Suiten nicht für diesen Zeitpunkt zur Verfügung stehen, damit war allerdings jeder konform. Ein Zimmer frei werden die doch wohl haben. Und sollte es ein Problem geben, dann löst sich das schon irgendwie.

„Wie bitte?? Nur weil ich die Bestätigung heute früh nicht akzeptiert habe, kann ich jetzt nicht das Zimmer beziehen, welches nun weiterverbucht wird??" verzweifelt und verärgert über mich selbst, die Tante am Schalter, welche kaum Deutsch spricht, und eigentlich alles auf der Welt, stützte ich mich an den Tresen ab und lies meinen Kopf auf meine Hände sinken. Warum wunderte es mich nicht. Sachte legte sich eine Hand auf meine Schulter und ich schaute direkt in Jans Gesicht. Also versuchte ich es noch ein letztes Mal. „Frau... Dammler. Ich bitte Sie. Wie Sie sehen bin ich mit den Fußballern des FCBayern hier, ja? Mein Zimmer ist ebenfalls ... eigentlich gebucht. Nur weil die Bestätigung fehlt, kann ich nun nicht auf mein Zimmer? Das sollte doch eigentlich kein Problem sein. Wenn nicht dann registriere ich mich jetzt sofort nochmal um das Zimmer buchen zu können. In Ordnung?" mit allem Zweifel, den ich aufbringen konnte,und der Kreditkarte in der Hand blickte ich die Frau Mitte 30 an. Ihrer starren Miene, die bisher noch auf dem PC lagen, fokussierte nun mich. Oh man! „Ich nix machen kann. Das Zimmer bereits vergeben. Bitte um Entschuldigung. Aber Möglichkeit bestehend, dass Sie in Zimmer der Kollegen unterkommen. Das man einrichten kann." „Das machen wir. Frau Bergmann zieht zu mir. Wenn es möglich wäre, dass sie bis Abends mit ins Zimmer 344 einziehen könnte, wären wir außerordentlich dankbar." Lächelnd nickte Jan der Blondine zu und zog mich zur Seite. „Gut, anders wird es ja wohl nicht gehen. Ich hoffe dir ist es recht, wenn du bei mir schläfst? Ich dachte das würde andere, umständliche Dinge aus dem Weg räumen. Wenn du aber lieber zu Man-" „Nein, Nein, Danke. Ich teile gern das Zimmer mit dir." peinlich berührt drehte ich mich leicht weg und schnappte mir meinen Koffer. Warum sprach er denn jetzt Manuel an? Besagter kam nämlich gerade wieder aus dem Lift und steuerte auf mich zu, nachdem er mich entdeckt hatte. „Was machst du denn noch hier? Bist du noch gar nicht auf deinem Zimmer gewesen? Oder gabs Probleme?" Ich öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus, da Jan schon das Reden für mich übernahm. „Steffi hat ihre Buchungsbestätigung vergessen, besser gesagt, nicht einmal bestätigt. Ihr Zimmer wurde weiter verbucht und sie teilt sich jetzt wohl oder übel ein Zimmer mit mir." Manus perplexer Blick glitt von Jan zu mir und zurück. „W-Wie? Du hast nicht dein Zimmer bestätigt?" Sein schallendes Lachen ertönte durch das riesige Foyer. „Das glaub ich einfach nicht. Du bist so ein Dummerchen manchmal. Wenn die anderen davon erfahren." „Manuel, man. Hör auf zu lachen, das ist nicht witzig!" „Oh doch und wie!" Langsam schien er sich wieder einzubekommen und strich sich seine imaginären Tränen aus den Augen. „Also schläfst du jetzt wirklich bei Jan?" Sein Gesicht nahm jetzt doch einen skeptischen Ausdruck an und ich nickte leicht. Die nächsten Sekunden redete niemand von uns, somit drückte ich mich an den Herrschaften vorbei und begab mich samt Gepäck in den Aufzug. Bevor sich die Türen schlossen, sah ich Jan und Manu diskutieren, ich konnte aber nicht erahnen um was es ging.

Jan war so freundlich mir das Bett zu überlassen, trotz meiner Proteste, und schlug sein „Nachtlager" auf dem im Zimmer aufgebauten Sofa ein. Die Schränke haben wir gerecht geteilt und auch sonst war nun alles verstaut. Die Jungs hatten ihr erstes Training, in der Zeit erkundete ich die kleine Stadt Adra. Das erste Spiel wird morgen Abend in Málaga sein, daher ist auch ihr Training dort. In Adra gab es tatsächlich nicht viel, war aber eine wunderschöne Touristenstadt. Die verwinkelten Gassen boten tolle Geschäfte, viele Raritäten und besonders interessante Restaurants. Vielleicht kann ich ja einen der Jungs überreden, mit mir morgen hier herzukommen.

Gegen 19:30 Uhr traf ich zeitgleich mit den Fußballern am Hotel ein. Es war nunmal erst „Frühling", Abends ist es dennoch frisch, ein wenig zitternd quetschte ich mich in meiner kurzen Hose und dem Top zwischen Leon und Thomas, um nur ein bisschen Wärme bekommen zu können. „Na ihr zwei, schön trainiert?" „Na klar, du frierst ein wenig. Den Abend unterschätzt huh?" Leon reichte mir seine Jacke und strich mir vorsichtig über das Haar. „Komm, wir gehen rein, es gibt eh bald Essen." Warum nur fühlte es sich an, als würde mein Rücken durchbohrt werden?

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Q: Habt ihr noch Ferien?

T🥰