Wir saßen mittlerweile alle wieder im Flugzeug auf dem Heimweg nach Deutschland. Die Tage in Spanien waren wunderbar, ein Spiel hatten sie zwar verloren, dafür das zweite mit 7:1 haushoch gewonnen. Es war tatsächlich eine Art Auszeit von dem anstrengenden Leben hier in Deutschland, braune Farbe hatte ich ebenfalls bekommen und mein Körper fühlte sich mehr als erholt an. Auch die Jungs hatten das gebraucht, wobei die meisten es kaum erwarten können, ihre Freundinnen zu sehen. Und ich freute mich natürlich auch, dass ich Maike wieder treffen kann. Mit Privatsphäre war es im Urlaub eher weniger, unsere Telefongespräche daher auch immer kurz und gebunden. Ein richtiger Mädelsabend, Zeit wirds! Und mit diesem Gedanken schlief ich den ganzen Flug durch.
Ich bin tatsächlich erst durch Manuel geweckt wurde, welcher mich sanft anstupste. Ich realisierte, dass ich mich in seinem Auto befand und wir auf seinem Privatparkplatz vor unserem Haus standen. „Wie-Hast du mich in dein Auto getragen und dich um alles gekümmert?", noch ein wenig schlaftrunken schnallte ich mich ab und stellte mich zu ihm. „Ja, ist schließlich keine große Sache, Kleines. Deinen Koffer habe ich schon nach oben gebracht. Maike steht übrigens auch vor deiner Tür, sie erwähnte etwas von Mädels-Abend. Schade, sonst hätte ich dich noch zum Essen entführt.",zwinkerte mir Manu zu und er wusste gar nicht, was er damit in mir auslöst. Wieso musste Maike auch unbedingt heute kommen....
Aber im Endeffekt war ich doch froh, dass sie hier ist. Es hat mir sehr gefehlt, mit ihr all unsere Gespräche, Insider und Witze zu reißen. „Ja, mit Marten. Das läuft momentan wieder gar nicht. Ich glaub auch, er hängt schon wieder mit dieser Jessica ab, die Jo immer mitbringt. Ich bin so kurz davor, ihm nachzuspionieren. Dieser Hund sagt mir aber auch nichts! Das ist er mir doch schuldig nach den ganzen anderen sechs malen! Man ich könnte mich schon wieder in Rage reden. Aber der schaut nunmal so göttlich gut aus, sonst würde ich den schon längst rausschmeißen." Moment. „Rausschmeißen? Was meinst du damit?" Bei mir fiel der Schuss. Ich sprang von meinem Stuhl auf und wandte drohend meinen Finger zu ihr. „Sag mir nicht, dass Marten in MEIN ehemaliges Zimmer eingezogen ist?! Zahlt er überhaupt Miete oder lässt du dich wieder komplett verarschen? Man Maike, hör doch bitte auf so naiv zu sein." „Boah Steffi. Ja, er wohnt jetzt auch in meiner Wohnung und zahlt einen Teil mit. Chill mal, du hast es hier bei Manuel doch sowieso viel besser." „Ich will doch nur nicht, dass du wieder komplett am Boden bist, Maike. Verstehst du das nicht?" „Ach Chefin. Es ist reizend wie du dich um mich kümmerst. Das will ich auch hoffen, als beste Freundin. Aber diesmal weiß ich was ich tu." Beschwichtigend sah sie mich mit ihren Kulleraugen an, die mich schließlich doch beruhigten. Es stimme schon, sie ist alt genug. Ich stehe immer hinter ihr, egal, was sie macht. „Themenwechsel. Wie war der Urlaub? Bist du Manu näher gekommen?" In ihren Augen konnte man den Umschwung ihrer Emotionen erkennen und sie rutschte mit ihrer Teetasse näher zu mir. Hier in Deutschland war es doch einiges kälter als in Spanien, aber das wunderte ja niemanden. „Nein, sind wir nicht. Ich weiß nicht, ob das überhaupt etwas wird. Und wenn ich ehrlich bin, ist das nicht so wirklich das Thema, über welches ich momentan gerne rede." „Mhh ich versteh schon. Wie wärs mit Abwechslung. Pentagon?" Das Pentagon war eine Art Club gemischt mit einer Bar. Es war im irischen Style gehalten, spielte aber natürlich verschiedene Musikrichtungen. „Ja, das klingt nicht schlecht. Aber bitte lass diesmal früher gehen als sonst, ich muss ja morgen aufstehen."
Früher gehen war dann so wie immer, gegen 4 Uhr nachts. Betrunken. Und da das Pentagon nicht mal mehr einen Kilometer von meiner „neuen" Wohnung liegt, torkelten wir zu mir, bis mir einfiel, dass ich in all der Freude und Hektik den Schlüssel vergessen hatte. Verdammter Mist aber auch! Ich kramte während dem Heimweg mein Handy aus der Tasche und versuchte die genaue Uhrzeit zu erkennen, missfiel mir aber. Deshalb drückte ich wahllos auf dem Display und rief im Endeffekt versehentlich Niklas an. Ach, wenn der schon mal angerufen wird. Nach dem 7ten... oder 8ten Piepen nahm seine verschlafene Stimme ab. „Steffi? Ist alles ok? Warum rufst du um .... kurz nach vier Uhr früh an?" Oh Gott, stellt der sich an. „Nikki, i-ich komm ausm Hexagon... oder so. Hab das Dingsch*hicks* Dings für... für .... Nach hause nisch da. Hilfscht du mirrr?" „Ohje, Steffi. Pass auf, geh nach Hause und ich ruf Manuel an. Ok?" „M-M-Manuel? Isch weiß nisch, wie ich mich zusammenreißen.... Soll. Sag ihm nischts." Die Verbindung wurde plötzlich unterbrochen und ich sah, dass mein Display schwarz ist. Dieser scheiß Akku.
Zuhause angekommen und die Treppen mehr hochgekrabbelt als gegangen sah ich Manuel vor meiner Tür stehen, einen Schlüssel in der Hand drehend. „Na, Rauschkugel. Keinen Schlüssel dabei also... komm, ich bring euch beiden ins Bett. Ihr könnt ja nicht mal gerade stehen." „Manuuu, Dankeschön" nuschelten wir beide und betraten meine Wohnung mit dem Riesen. Maike war schon voraus gegangen, während ich mich zu Manu gesellte. „Kannscht du nich hier bleiben? Es ist so schön mit dir." ich machte einen weiteren Schritt auf ihn zu, stolperte dabei aber über meine ausgezogenen Schuhe und fiel ihm direkt in die muskulösen Arme. „Steffi, Kleines. Es ist echt besser wenn du deinen Rausch jetzt ausschläfst." Er schob mich sanft am Rücken in mein Zimmer, wo Maike bereits vor sich hin röchelte. In der Dunkelheit des Raumes zog ich mit die Jeans und das Top aus. Ich hörte Manuel zischend die Luft einatmen, als ich mich näher zu ihm stellte. Nur der Mond schien durch die Glasfront in mein Zimmer. „Bleib bei mir."
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Q: Badesee oder Freibad?T
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This Was Never The Way We Planned
RomantizmManuel und Steffanie. Steffanie und Manuel. Manuel, Steffanie und Chaos? Definitiv! Zwei komplett unterschiedliche Personen, die so urplötzlich aufeinandertreffen. Steffanie wird die neue Managerin vom weltbesten Torhüter, der aber so gar nicht...