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A T L A S  K A R A L I S

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A T L A S  K A R A L I S

Nachdem Ocean und ich uns ausgiebig in den Feldern geliebt haben, habe ich sie zurück nach Hause gefahren. Wobei das gelogen ist. Sie ist gefahren und ich bin nur der Beifahrer gewesen. Ocean versteht eben kein nein und sie bekommt alles, solange sie ausreichend mit ihren Wimpern klimpert und mir bettelnd in die Augen schaut. Jedoch bin ich nicht mit ihr hinauf in unseren Stock gefahren. Ich habe ihr zu Verabschiedung einen Kuss auf die Stirn gedrückt und sitze noch in meinem Oldtimer, direkt vor dem Gebäude, in dem Cordelia wohnt. Verzweifelt stöhne ich auf und fahre mir durch die Haare. Die ganze Situation ist dermaßen verkorkst, dass ich nur über mich selbst lachen kann. Wie habe ich es hinbekommen, mich in solch eine Situation zu bringen? Die ganze Situation macht es mir zu schaffen, reizt meine Nervenzellen bis aufs letzte und lässt die Paranoia, die ich mittlerweile entwickelt habe, mich auf Schritt und Tritt verfolgen. So gerne möchte ich Ocean die Situation erklären. Ihr beichten, was es manchmal mit meinem Verschwinden auf sich hat, aber wenn ich das tue, werde ich sie mit hoher Wahrscheinlichkeit verlieren. Denn Ocean ist nun mal eine temperamentvolle Frau. Eine tickende Zeitbombe, bei der du ins Schwitzen gerätst, weil man nicht weiß, welchen Kabel man durchtrennen muss, damit die Bombe nicht in die Luft geht. Tief atme ich ein und versuche meinen Puls zu beruhigen, der bei den Gedanken an Ocean sich überschlagen möchte.
Nicht jetzt . . . ⋘, wispere ich meinem Puls zu, den ich versuche, ruhig zu halten. Denn einen rasenden Puls kann ich gerade nicht gebrauchen. Nicht, wenn ich jetzt Cordelia gegenüberstehen muss. Tief atme ich aus der Nase ein und atme aus dem Mund wieder aus. Jedes Mal, wenn ich auf Cordelia antreffe, ist es dasselbe. Ich atme tief ein und aus. Ich verlasse meinen geliebten Oldtimer und bewege mich auf das Gebäude zu. Wieder kommen mir die Ereignisse des heutigen Morgens in den Sinn, die mich verbittert den Kopf schütteln lassen. Statt ich den heutigen Morgen als Gelegenheit genutzt habe, um
Ocean von Cordelia zu erzählen, habe ich sie stattdessen angelogen und auch noch für ein schlechtes Gewissen gesorgt.
Ich mag den Gedanken, Cordelia gegenüberzustehen, überhaupt nicht. Dennoch muss ich zu ihr, denn ich bin mit ihr verheiratet, auch wenn wir in unterschiedlichen Apartments leben. Diese Ehe dient nur für meine Zwecke und das weiß sie auch. Jedoch würde ich es ihr zutrauen, dass sie eines Tages vor der Apartmenttür stehen würde, wo Ocean und ich leben. Diesen Gedanken traue ich ihr zu, nicht weil sie Böses im Sinn hat. Cordelia ist ein liebenswürdiger Mensch und es tut mir ihr auch leid, allerdings ist sie mit dem Wissen diese Ehe eingegangen, weil sie Ocean ähnelt. Weil sie einer Frau ähnelt, die mir den Kopf verdreht hat. Ich bin den Bund der Ehe mit ihr eingegangen, weil ich davon ausgegangen bin, dass es mit Ocean niemals was werden würde. Falsch gedacht, die Frau meiner Träume sitzt zu Hause und wartet auf mich, damit wir die Show vollbringen können. Ein Schmunzeln bildet sich bei den Gedanken auf meinen Lippen. Ich weiß nicht, wie lange ich in Gedanken versunken hier stehe und weiß noch nicht einmal, wie ich in das Apartment von Cordelia gelangt bin, aber ich stehe im Aufzug und schaue in die blauen Augen, die Ocean so stark ähneln. ⋙Atlas? ⋘, ertönt die verwirrte Stimme von Cordelia, die mich anstarrt, als hätte sie einen Geist gesehen. Ich mustere sie. Sie ist hübsch, zierlich, nicht üppig wie Ocean. Während Ocean mehr auf den Rippen hat, ist Cordelia schlank. Nicht ansatzweise vergleichbar mit Ocean. Natürlich nur, wenn man auf das Körperliche eingeht. Jedoch sieht sie Ocean von Gesicht her ähnlich ihr Haare sind genauso Onyx schwarz wie die von Ocean und vor allem die blauen Augen. Trotz der ganzen Ähnlichkeiten wirkt sie wie ein billiger Abklatsch von Ocean. ⋙Cordelia. ⋘, sage ich und laufe auf sie zu. Schluckend geht sie einen Schritt zurück. Während sie das tut, lasse ich sie nicht aus den Augen. ⋙Erkläre mir, Cordelia, wieso sind wir diese Ehe eingegangen? ⋘, frage ich sie mit dem Wissen, dass sie genau weiß, worauf ich hinaus möchte. Nervös schaut sie mir in die Augen, weiß nicht, wohin mit ihren Händen, mit denen sie nervös spielt. ⋙Weil ich ... ich der Frau deiner Begierde ähnle, die... die für dich unerreichbar ist. ⋘, stottert sie und knackt ihre Fingerknöchel aus reiner Nervosität. Cordelias Ausstrahlung schreit förmlich nach Unsicherheit, weil sie nicht weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll. Trotzdem nicke ich und lasse sie beruhigt einatmen, auch wenn ich weiß, dass sie innerlich alles andere als beruhigt ist. ⋙Das heißt, die Ehe ist nur eine Scheinehe. Und das weißt du auch. Wir haben einander einen Gefallen getan. Ich habe dich aus der Heirat mit einem schmierigen Mann gerettet. Im Gegenzug habe ich nur deinen Gehorsam verlangt. Ich habe dir nur die Hand angeboten, weil du der Frau meiner Begierde ähnelst. Nicht mehr und nicht weniger. ⋘, frische ich ihre Erinnerungen auf, wobei ich das nicht benötige, da sie sich an jedes kleine Detail der Vereinbarung erinnern kann. Ich gebe ihr keine Gelegenheit, dies zu vergessen. Auch wenn sie einen Freund hat. Ich habe nicht viel von ihr verlangt. Das einzige, was ich verlangt habe, ist: Sie soll, sobald ich ihr Apartment betrete, die Charaktereigenschaften von Ocean übernehmen. Temperamentvoll wie Ocean sein und gerne auch zickig, allerdings ist daraus nie etwas geworden. Cordelia ist von Natur aus viel zu unterwürfig, weshalb sie damals die Ehe mit dem schmierigen Mann über sich ergehen lassen wollte. Cordelia nickt heftig mit dem Kopf, als ich die Erinnerungen an unsere Vereinbarung auffrische.
Natürlich weiß ich noch, wie unsere Vereinbarung verläuft. ⋘, gibt sie von sich und spielt weiterhin nervös mit ihren Händen. Sie schaut überall hin, außer in meine Augen. Das ist mir egal, soll sie mir in die Augen schauen oder nicht. Das überlasse ich ihr. ⋙Wie würdest du reagieren, wenn ich dir sage, dass Ocean und ich zusammen gefunden haben? ⋘, fragend blicke ich sie an und analysiere jeden ihrer Atemzüge und Gesichtszüge. Ruckartig schaut sie mir mit weit aufgerissen Augen ins Gesicht und öffnet ihr Mund, um etwas zu sagen, scheitert jedoch kläglich daran und schließt ihren Mund wieder.
Es sind einige Sekunden still, ehe sie sich dazu entscheidet, die Stille zwischen uns zu unterbrechen. ⋙Ich würde mich für dich freuen, Atlas. Und wehe, du denkst auch nur daran, dass ich versuchen würde, eure Bindung zu zerstören! ⋘, warnend zeigt sie mit ihrem Finger auf mich und lässt mich schmunzeln. Das ist eben Cordelia. ⋙Diese Ehe dient nur dazu, damit du deine Fantasie stillen kannst und ich nicht mit diesem schmierigen Mann heiraten muss! Aber wie es scheint, ist die Ehe nur noch überflüssig und ich kann endlich mit Kyrill sein! ⋘, haucht sie dem Ende gegenüber verliebt. ⋙Ja, du kannst endlich zu deinem Kyrill und ich zu Ocean. ⋘, wispere ich und plane gedanklich die Zukunft mit Ocean. Tatsächlich hat Cordelia entspannt darauf reagiert, obwohl ich gedacht habe, dass sie allergisch darauf reagieren wird. Niemand weiß davon Bescheid, dass es eine Scheinehe ist. Für jeden sind wir das verliebte Paar, das sich dazu entschieden hat, den Bund der Ehe einzugehen. Auch Oceans Eltern wissen nichts von der Scheinehe, genauso wie Ilias. Sie denken, dass wir aus Liebe geheiratet haben, weshalb ich Ocean an diesem Tag in ihrem Elternhaus sehen durfte.

 Sie denken, dass wir aus Liebe geheiratet haben, weshalb ich Ocean an diesem Tag in ihrem Elternhaus sehen durfte

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Wie ihr vermutlich bemerkt habt, bin ich in letzter Zeit ziemlich motiviert

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His Other Wicked Side {Band 2}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt