Kapitel 12: Erics Geheimnis

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—————Erics Geheimnis——————

Ich konnte nicht schlafen, also schlich ich mich runter ins Wohnzimmer. Im Kamin brannte kein Feuer mehr und der Raum lag in Stille. Auf dem Sims des Kamins stand ein alter Kerzenleuchter. Plötzlich stolperte ich über eine Falte im Teppich und fiel gegen diesen. Es knackte kurz und dann schob sich der Kamin zur Seite und vor mir öffnete sich ein Gang. Von ganz tief unten hörte ich Stimmen und zischen. Es war so gruselig, dass ich am liebsten weggerannt wäre, aber etwas zog mich trotzdem in dieses Loch in der Wand. Meine Schritte hallten an den Wänden wieder und als ich endlich Licht sah erstarrte ich vor Schock. Ich stand in einem riesigen Schloss. Aber dass war nicht mal das gruseligste. An der gegenüberligenden Wand hang ein Gemälde von ERIC! Plötzlich hörte ich Schritte. Eine Gruppe Männer, sie ähnelten Rittern aus dem Mittelalter, betrat den Raum. Alle hatten diese smaraktgrünen Augen, die denen von Eric zum verwechseln ähnlich sahen. Ich versteckte mich hinter einer Schlangenstatue, bis sie vorrübergezogen sind. Gerade als ich dachte ich wäre sicher bemerkte ich eine braune Schlange mit den gleichen Augen die sich plötzlich in einen dieser Männer verwandelte, mich am Arm packte und mitzog.

„Lassen sie mich los!", schrie ich vergebens. Ich trat um mich aber seine starken Arme wollten nicht loslassen.

Der Mann schliff mich in eine Zelle und schmiss mich dort auf den Boden.

„Dimitri, wer ist das?", hörte ich eine zweite Stimme, aber alles was ich sah war eine weitere Schlange, schwarz wie die Nacht.

„Ich weiß es nicht, sie ist hier eingebrochen. Ich habe sie in der großen Halle gefunden.", Dimitri drehte sich um und machte eine Verneigung in Richtung des Reptils. Die Schlange kroch durch die Gitterstäbe hindurch auf mich zu, ich wich zurück, bis ich die kalten Steinmauern berührte.

„WER BIST DU?", zischte das Tier.

„Selena King", stotterte ich. Mir war kalt in meinem Nachthemd und obwohl ich Erics Hoody drüber hatte zitterte ich am ganzen Körper.

„Selena? Was machst du hier", sie blieb vor mir stehen.

„Ich weiß es nicht! Ist das ein Traum?"

„Wohl kaum!", lachte die schwarze Bestie und wiegte ihren Kopf langsam hin und her.

„DIMITRI! Hohl unserer Gefangenen eine Decke und wir entscheiden morgen was mit ihr passiert.", er wendete sich wieder zu dem Mann. Dieser gehorchte und wenig später war ich allein.

Ich weinte. Was war das hier? Ein Traum wohl kaum. Wäre ich doch nie in diesen Tunnel gelaufen. Welcher Mensch hat denn ein Schloss unter seiner Villa mit sprechenden Schlangen und Kerkern? Ich blickte aus dem kleinen Fenster durch die Gitter und war sprachlos. Unter mir lag ein riesiges Land. An jeder Ecke überwucherte Häuser, Blumen und überall Smarakte. auf den Straßen liefen Menschen und krochen Schlangen in den unterschiedlichsten Farben, doch alle hatten diese Augen, welche die Nacht erstrahlten. Die gesamte Stadt lag in einer riesigen Höhle, die einzigen Lichtspender waren die von überall herunter hängenden Edelsteine, welche sich neben Straßenlaternen und Lampen auch auf dem Boden verteilten, doch schienen sie einen eigenen Mond zu haben und die Decke der Höhle war mit Sternen übersät. Hier schien es immer Nacht zu sein. Ich war in einer Art Turm gefangen direkt über dem riesigen Schlossgarten. In der Mitte stand ein Parvilliong, von Rosenranken umgeben und daneben floss ein kleiner Bach. Eigentlich war es hier wunderschön. Tatsächlich gab es auch Vögel und Grillen hier unten. Einer von ihnen flog durch die Gitterstäbe zu mir und setzte sich auf meine Hand. Andere folgten und so weinte ich meine Tränen in ihre weichen Federn. Es schien, als würden sie mich trösten wollen. Ein wenig Wärme umschloss mein verzweifeltes Herz und ich wurde müde, doch schlafen konnte ich nicht. Nicht hier, nicht jetzt, nicht so!

SelenaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt