Drarry Oneshots

Back Tattoo

Wörter: 990

Draco pov

Ich betrete das Tattoo-Studio, in dem Potter mittlerweile arbeitet. Meine Hände schiebe ich tief in die Jackentaschen. Ich gehe zum Tresen und warte auf jemanden. "Ich bin gleich da!" höre ich Potters Stimme aus einem Hinterzimmer rufen. Ich antworte nicht, schaue mich einfach weiter um. Das Studio ist schön und überall sind Motive aufgehängt, allerdings ohne, dass es voll wirkt.

"Hey. Wie kann ich- Oh. Hi, Draco." sagt Harry als er aus dem Hinterzimmer kommt. "Ich habe keinen Termin, aber... Ich brauche ein volles Rückentattoo." "Du willst jetzt ein Tattoo über deinen ganzen Rücken?" fragt der Schwarzhaarige überrascht und schiebt seine Brille höher auf seine Nase. Ich nicke.

"Draco, so funktioniert das in der Muggelwelt nicht." "Ich weiß. Es ist wichtig. Bitte." Harry sieht mich besorgt an. Er setzt sich auf einen Stuhl und schubst sich am Tresen ab, rollt mit dem Stuhl zu einem Regal und greift einen Ordner. "Hier, Zaubererkunden. Es sind alles Motive, die zu Hogwarts und sowas passen. Ich habe auch große Motive dabei, aber nichts für den ganzen Rücken. Such dir was aus, ich stelle es dir zusammen und am Samstag und Sonntag mache ich auf und tätowier deinen Rücken."

"Danke." sage ich und nehme den Ordner entgegen.

Harry lächelt und deutet auf einen Sessel: "Setz dich." Ich bedanke mich erneut und setze mich hin.

~*~*~

"Guten Morgen." grinst Harry gut gelaunt, als ich das Studio betrete. "Guten Morgen. Ich habe dir Kaffee mitgebracht." sage ich und stelle einen To-Go-Kaffeebecher auf den Tresen. "Danke." "Das Geringste, was ich tun konnte. Du arbeitest nur wegen mir am Wochenende."

"Okay, zieh dich schonmal aus. Ich mache alles andere für dich fertig." Ich nicke und ziehe meinen Mantel aus, hänge ihn an den Haken. Dann knöpfe ich langsam mein Hemd auf und lasse es von meinen Schultern gleiten. "Blood Traitor?" Ich drehe mich erschrocken um.

"Wer war das?" "Todesser, die nicht in Azkaban gelandet sind. Bitte... Ich will das nicht mehr sehen müssen." sage ich unsicher und verschränke die Arme vor der Brust, um mich zu verstecken.

"Okay. Hast du was zu Essen dabei? Du kannst leicht unterzuckern und dehydrieren." "Nein, habe ich nicht. Ich- Das dunkle Mal bekommt man anders..." "Okay, ich habe Snacks dabei. Und was zu trinken kannst du auch haben." "Danke." murmele ich. "Leg dich hin." sagt Harry lächelnd, "Ich klebe dir die Vorlage auf."

Ich nicke und lege mich hin. Etwa eine halbe Stunde später hat Harry alles vorbereitet und ich liege auf der Liege, habe die Arme unter dem Kopf verschränkt. Harry hat an meinen Schultern begonnen zu tätowieren. "Ich mag das Motiv, das du dir ausgesucht hast." "Ich... Ich mag es auch." murmle ich und sehe mich ein bisschen im Studio um.

"Wieso bist du Tätowierer geworden?" frage ich, "Und warum in der Muggelwelt?" "Ich wollte auch einfach mal raus aus der Zaubererwelt. Es wurde stressig. Also habe ich angefangen in der Muggelwelt zu arbeiten und habe dann eine Ausbildung zum Tätowierer gemacht." 

"Wie geht's dir?" frage ich leise. "Mir geht's gut. Ich bin glücklich. Ein bisschen einsam vielleicht. Aber ich habe einen Knuddelmuff." "Du weißt, dass sie nachts ihre Zunge in die Nase ihrer Besitzer stecken?" "Sie tun was genau?" fragt Harry entgeistert und ich muss lachen. 

"Hey, hey, hey! Sie tun was?" 

"Sie essen gerne Popel." lache ich. "Ich muss meinen Knuddelmuff verkaufen." murmelt Harry. "Nein, tu es nicht. Haustiere helfen, wenn man einsam ist." "Hast du eins?" "Einen Sohn... Funktioniert ganz okay, ist allerdings nicht, wie ein Haustier. Glaube ich. Ich hatte nie ein Haustier."

"Du hast einen Sohn?" fragt Harry überrascht. "Ja, deswegen das Tattoo... Ich will es zwar selber nicht sehen, aber... Es würde mich töten, wenn er es irgendwann sieht." "Oh. Wie heißt er?" "Scorpius. Er ist zwei Jahre alt." "Wer ist seine Mum? Ich habe nicht mitbekommen, dass du geheiratet hast." fragt Harry sanft. 

"Astoria Greengrass. Wir sind nicht mehr zusammen. Wir haben uns getrennt und dann kam raus, dass sie schwanger ist. Und dann kam raus, dass ich schwul bin. Und dann kam raus, dass es wirklich mein Baby ist."

"Wow." murmelt Harry, "Wie läuft es jetzt? Wohnt er bei dir oder bei Astoria oder-?" "Er wohnt bei mir. Und bei Astoria. Sie lebt mit im Malfoy Manor, wir schlafen nur nicht in einem Zimmer. Aber Scorpius sollte nicht von klein auf zwischen seinen Eltern hin und her reisen." "Das ist süß. Warte! Zwischendurch warst du kurz schwul-" "Ich bin schwul, Potter. In der Quidditch-Kabine hätte ich es wissen müssen, ich weiß nicht, was so lange gedauert hat."

Harry lacht und legt die Tattoo-Maschine zur Seite. "Ist es okay? Hast du Schmerzen?" fragt er. "Ja, ich bin okay. Ich habe einen Trank genommen, der große Schmerzen und starke Blutungen verhindert. Du kannst also meinen Rücken in einer Session komplett tätowieren." "Dir ist das wirklich wichtig, hm?"

"Da steht Blutsverräter in meinen Rücken geschnitten. Ja, das zu verdecken ist mir sehr wichtig!"

"Ja, entschuldige. Ich- Ich mache weiter. Aber iss bitte was."

Seufzend greife ich in die Gummibärchentüte und stecke mir einige davon in den Mund. "Interessant..." murmle ich. "Schmeckt nicht nach Ohrenschmalz. Irgendwie liegt die Latte für Süßigkeiten seit der Erbrochenen-Bertie Botts Bohne sehr niedrig." grinst Harry. Ich muss wieder lachen.

"Willst du darüber reden? Das Blutsverräter-" "Nein." sage ich sofort. "Okay."

~*~*~

"Wie viel schulde ich dir?" frage ich, nachdem ich mich wieder angezogen habe. Harry hat mir schon einige Informationen gegeben, wie ich mein Tattoo pflegen muss und hat es abgeklebt.

"Nichts. Das geht auf mich." "Harry, ich bin reich. Das Tattoo, was auch immer es kostet, sind Peanuts." "Ich bin auch reich, Draco. Ich brauche die Peanuts nicht." Ich seufze: "Harry, was kostet es?"

"Ein Date. Ich will auf ein Date mit dir." "Was-?" "Draco, ich stand schon in der Schule auf dich. Bitte. Ein Date. Oder bist du-" "Nein, ich- Morgen?" schlage ich vor. "Abendessen?" "Lunch? Ich habe meinen Sohn abends." "Okay. Lunch dann." Harry lächelt. "Bis morgen, Harry." lächle ich, "Danke."

Harry lächelt ebenfalls: "Bis morgen."