sixteen - Mist gebaut

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JULIET

Seine Lippen auf meinen.
Meine Hände in seinen Haaren vergraben.
Seine stechend grauen Augen, die mich wild anfunkelten.

Nur einzelne Fetzen meiner Wahrnehmung drangen zu meinem, vom Alkohol vernebelten, Gehirn durch.

Die Zeit verschwamm vor meinen Augen.
Nur sein Körper zählte, dicht am meinen gepresst.
Unsere Lippen, die einen wilden Tanz tanzten.
Seine Hände, die meinen Körper hinauf und hinab wanderten.
Mein Herz, dass wie wild gegen meine Brust hämmerte und mich alles andere vergessen ließ.

SIRIUS

Es tat weh.
Ich wusste nicht, ob es der Hass, der Schmerz oder einfach nur die endlose Enttäuschung war.
Ich wusste nur, dass es unglaublich weh tat.

Wie gebannt, starrte ich hinüber zu Juliet.
Juliet, auf diesem schwarzen Sofa, eng umschlungen mit meinem Bruder.

Merlin, wie sehr ich ihn in diesem Augenblick hasste.

Meine Beziehung zu Regulus war schon längst nicht mehr, was sie einmal war.
Früher war er für mich die einzige Person, die ich lieben konnte, die mich liebte.
Er war der einzige Teil meiner Familie, der mich nicht verabscheute, als ich nach Gryffindor kam.
Der einzige, der weiterhin zu mir hielt.

Doch auch Regulus kam nach Hogwarts, lernte neue Menschen kennen, freundete sich mit den falschen Leuten an.

Er veränderte sich, wurde selbstbewusster, weniger naiv, dafür eingebildeter.
In seinem Blick lag immer dieser herablassende Ausdruck, der einen glauben ließ, er wüsste etwas, dass niemand sonst wusste.
Es war, war als wären wir alle nur Figuren auf einem Schachbrett, und nur Regulus wusste, wer als nächstes welchen Zug ausführte.

All diese Veränderungen, trugen Stück für Stück dazu bei, dass wir uns immer weiter voneinander entfernten.

Inzwischen redeten wir nicht mehr miteinander.
Die Wut und der Hass auf alles und jeden, der etwas mit meiner Familie zutun hatte, waren zu groß.
Und doch machte es mich auch traurig, meinen Bruder verloren zu haben.

Umso mehr schmerzte es jetzt, ihn so mit Juliet zu sehen.
Es fühlte sich an, wie ein Verrat.

Noch immer war ich wie erstarrt, während Jackson, der mir in der vergangenen halben Stunde immer und immer wieder erklärt hatte, dass er und Juliet nur Freunde waren, auf die beiden zu stürzte und sie auseinander zog.

Dann löste auch ich mich endlich aus meiner Schockstarre und stürmte wütend auf meinen Bruder zu.
Ich packte ihn am Kragen seines schwarzen Hemdes und Sekunden später landete meine Faust in seinem Gesicht.
,,Du wirst Juliet nie wieder für deine seltsamen Spielchen benutzen!", brüllte ich Regulus unbeherrscht ins Gesicht.

,,Weil du das lieber tun willst, Bruder?" Trotz seiner aufgesprungenen Lippe, brachte er noch immer ein spöttisches Grinsen zu Stande.
,,Ich bin nicht mehr dein Bruder!" Ich schnaubte abwertend, dann ließ ich ihn wieder los und er sackte in die Kissen des schwarzen Sofas zurück.
Offenbar hatte mein Schlag ihn hart genug getroffen, um ihn fürs erste ruhig zu halten.

Noch immer erzürnt, wandte ich mich von Regulus ab und blickte dann zu Jackson, der Juliet aufrecht hielt, denn diese schien kaum noch bei Verstand zu sein.
Ich konnte die Wolke des Alkohols riechen, die sie umgab.

,,Pass auf, Jackson! Wir müssen Juls hier irgendwie herausbringen, ohne dass Slughorn oder sonst irgendwer merkt, wie betrunken sie ist. Du musst Evans holen! Lily Evans, sie wird wissen, was zu tun ist. Und ich bringe Juliet währenddessen in ihren Schlafsaal."

𝐌𝐀𝐘𝐁𝐄 𝐈 𝐋𝐎𝐕𝐄 𝐘𝐎𝐔 | s. black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt