𝐅𝐄𝐋𝐈𝐙 𝐍𝐀𝐕𝐈𝐃𝐀𝐃, 𝐌𝐀𝐑𝐘

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Dezember 1995
Twickenham, London
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ES WAR STILL, ALS ICH vor dem Haus der Winslows stand. Die Einladung war vor knapp zwei Tagen mit der Eulenpost gekommen. Nick hatte mir angeboten, einen Nachmittag mit mir zu verbringen, um mich von meiner Familiensituation abzulenken.

Er glaubte, dass meine Tante krank war und ich Hogwarts deshalb früher verlassen hatte. Niemand wusste von dem Angriff.

Währenddessen waren die Weasleys und Ordensmitglieder zum Mungos aufgebrochen. Sie wollten Mr Weasley überraschen. Dabei hatte ich deutlich mitbekommen, dass Molly mit Maia sprechen wollte. Für mich war klar gewesen, dass ich sie weder sehen noch hören wollte.

Aus diesem Grund kam mir Nicks' Brief nur gelegen. Wenn mich eine Person auf andere Gedanken bringen konnte, war es mein bester Freund.

So stand ich nun vor der Haustür der Winslows. Meine rechte Hand umklammerte die Kette um meinen Hals. Es fühlte sich immer noch komisch an, zu wissen, dass dieser Gegenstand mich 17 Jahre meines Lebens geschützt hatte.

Der Saphir schien zu glühen, als ich die Klingel betätigte. Einige Sekunden später ertönten Schritte hinter der Tür. Durch ein kleines Fenster konnte ich sehen, wie jemand die Treppe hinablief und nach dem Knauf griff.

Im nächsten Moment stand Nick vor mir.

Er trug einen blauen Wollpullover und lockere Jeans. Es war etwas merkwürdig, ihn in normaler Kleidung zu sehen. Schließlich trugen wir in Hogwarts meist unsere Uniform und legten sie nur am Wochenende oder während unserer freien Zeit ab.

Und diese war als Abschlussschüler knapp bemessen.

„Mary", sagte er erfreut und ließ mich eintreten. „Komm rein. Du holst dir da draußen noch den Tod."

Mein bester Freund lotste mich in den Flur. Es schien ihn nicht zu interessieren, dass ich den gesamten Fliesenboden mit tauendem Schnee bedeckte.

„Frohe Weihnachten, Nick", sprach ich und schenkte ihm ein warmes Lächeln, während ich meine Jacke auszog. Der Blonde nahm sie sofort entgegen und hing sie an einen Kleiderhaken.

Erst jetzt bemerkte ich, dass das Haus über und über mit weihnachtlicher Dekoration geschmückt war. Zahlreiche Lichterketten blendeten mich und auf dem Weg zur Garderobe lief ich beinahe in einen verzauberten Schneemann, der fröhlich Angels We Have Heard on High sang.

Im nächsten Moment kam Mrs Winslow aus der Küche gelaufen — sie trug eine rote Rentierschürze — und umarmte mich. Sie roch nach Plätzchen, Zimt und Orangen.

„ ¡Feliz Navidad!, Mary!", sagte sie erfreut und musterte mich von allen Seiten.

Ich hatte sie seit knapp acht Monaten nicht mehr gesehen. Ihre lebensfrohe und offene Art machte mich immer glücklich. Kaum zu glauben, dass Nick ihr Sohn war. Er kam definitiv nach seinem Vater.

„Mensch, siehst du schön aus." Sie legte beide Hände auf meine Schultern und lächelte. „Sag, wie geht es deiner Mum?"

Mein Grinsen verschwand urplötzlich. Es war, als hatte mir Mrs Winslow die Luft aus den Lungen geboxt. Ich lachte nervös und drehte mich zu Nick um. Er verstand sofort.

„Marys' Tante ist schrecklich krank und ihre Mutter kümmert sich um sie. Sie hat das Flubberfieber", erklärte mein bester Freund und Mrs Winslow warf mir einen besorgten Blick zu.

„Ach, Marylein. Das tut mir ja leid. Ich hoffe, deiner Tante geht es schnell besser", sagte sie bedrückt und ließ von meinen Schultern ab. „Du kannst nachher gerne eine Tüte Plätzchen für deine Mum mitnehmen."

𝐓𝐑𝐔𝐄 𝐂𝐎𝐋𝐎𝐔𝐑𝐒 | Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt