𝐀 𝐕𝐄𝐑𝐘 𝐖𝐄𝐀𝐒𝐋𝐄𝐘 𝐂𝐇𝐑𝐈𝐒𝐓𝐌𝐀𝐒

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Dezember 1995
Grimmauldplatz
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ALS SICH MOLLY WEASLEY zu mir an den Küchentisch setzte, faltete sie die Hände zusammen und seufzte tief. Ihr besorgter und ernster Blick schien Löcher in meinen Ravenclawpulli zu fressen.

Dann streckte sie ihre Hand nach mir aus und platzierte sie auf meiner Schulter. Ein seltsam mütterlicher Ausdruck zierte ihr Gesicht und ich war mir sicher, dass sie mich noch nie zuvor so angesehen hatte.

Es war anders als die Jahre zuvor, wenn die Zwillinge und ich etwas ausgeheckt hatten und ich dabei zu Schaden gekommen war.

Heute sah ich nicht nur Fürsorge und Liebe. Ich sah Angst und Besorgnis in ihren warmen Augen.

„Mary, es tut mir so leid, dass du es so erfahren musstest", war das Erste, was sie zu mir sagte. Ich hörte tiefes Bedauern in ihrer Stimme. „Du musst wissen, dass wir alle nur dein Bestes im Sinne hatten. Vor allem deine Mu- Maia."

Sie ließ von meiner Schulter ab. Einen Moment später flog eine dampfende Tasse in meine Richtung. Sie war mit Kakao gefüllt. Molly schenkte mir ein Lächeln und deutete mir zu trinken.

Ich wollte sie nicht enttäuschen. So nippte ich ein, zwei Mal an der heißen Schokolade, ehe ich sie vor mir abstellte.

„Tonks hat mir bereits erzählt, dass ich Vieles nicht weiß. Ich denke, ich sollte es nun erfahren. Jetzt, wo das Geheimnis gelüftet wurde", erwiderte ich schließlich und Molly schien sichtlich erleichtert, dass ich mit ihr sprach.

„Da hast du Recht. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir es dir schon früher erzählt. Aber es war der explizite Wunsch Diannes', deiner Mutter, dich erst an deinem 17. Geburtstag über sie und John aufzuklären", erklärte die Weasley.

„Aber warum? Wieso hat sie das gewollt?", fragte ich mit gehobenen Augenbrauen. Dunkel erinnerte ich mich an die Bilder, die ich in Maias' Krankenzimmer gefunden hatte. Ich sah der Frau - meiner Mutter - unfassbar ähnlich.

„Du musst wissen, dass deine Eltern Ordensmitglieder während der Zeit des ersten Zaubererkrieges waren. Dianne und John haben zusammen mit den anderen gegen den dunklen Lord und seine Anhänger gekämpft. Viele von ihnen wurden durch sie verhaftet. Unter anderem auch durch deine Eltern. An dem Abend, als deine Mutter zu Maia kam, waren die Todesser in das Haus deiner Eltern eingedrungen. Dein Vater starb bei dem Versuch dich zu schützen. Als ich an dem Abend des Angriffs zum Mungos gereist bin, habe ich mit Maia gesprochen. Sie war furchtbar aufgelöst und erzählte mir von dem Tag, an dem sie dich aufnahm. Deine Mutter war so verzweifelt, dass sie mit dir zu deiner Tante apparierte und dich ihr übergab. Sie wusste, dass man sie töten würde und wollte nicht, dass du allein aufwächst. Ihre einzige Bitte war, dass Maia mit dir über sie und deine Fähigkeiten spricht, sobald du siebzehn wirst." Molly bedachte mich mit einem besorgten Blick und für einen kurzen Moment herrschte Stille.

Ich schluckte.

„Sie hat mir nichts erzählt. Weder über meine wahren Eltern, noch über meine Gabe", entgegnete ich mit heiserer Stimme.

„Dianne gab ihr die Kette, die du trägst. Bis zu deinem 17. Geburtstag war sie mit einem Schutzzauber belegt, der deine Kraft und dich vor den Todessern verbarg. Sie hätten niemals deine Spur aufnehmen können. Doch jetzt, wo du volljährig bist, ist dieser Schutz fort. Deine Gabe setzt ein und du kannst sie nicht kontrollieren", sprach die mollige Rothaarige und senkte die Stimme.

𝐓𝐑𝐔𝐄 𝐂𝐎𝐋𝐎𝐔𝐑𝐒 | Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt