𝐔𝐍𝐃𝐄𝐑 𝐀𝐓𝐓𝐀𝐂𝐊

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Dezember 1995
Hogwarts
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ICH BEFAND MICH IN EINEM WALD, umgeben von Tannen und Sträuchern. Der Stoff eines zarten, weißen Nachthemds schlang sich um meine bleichen Beine und meine blonden Haare wehten im kühlen Wind der Nacht.

Kleine Dornenranken waren vor mir aus dem Waldboden gesprossen und hatten sich in meine Haut gegraben.

Warmes, rotes Blut breitete sich in meinen Armbeugen aus und lief in großen Striemen meine Unterarme herab.

Mein Puls schnellte in die Höhe und ich versuchte mich aus den Dornen zu befreien. Doch es half nichts. Sie bohrten sich nur noch tiefer in meine Haut.

Dann blickte direkt in ein Paar rot glühender Augen.

„Marigold Fairchild", ertönte eine kalte, scharrende Stimme. „Du wirst alles verlieren."

„Mary."

„MARY!"

Schweratmend schreckte ich hoch, mein Körper benetzt mit kaltem Schweiß. Als ich mich erhob, bemerkte ich, dass Ruby mit erhobenem Zauberstab vor meinem Bett stand und direkt in mein verschwitztes Gesicht leuchtete.

„Hermine Granger wartet draußen vor'm Gemeinschaftsraum auf dich", flüsterte sie und nickte mit ihrem Kopf in Richtung Tür.

Verwirrt sah ich zu ihr auf und schob mir einzelne, lose Strähnen aus der Stirn. Ich brauchte einige Sekunden, um zu verstehen, was die Rothaarige von mir wollte.

„Hermine Granger?", fragte ich leicht außer Atem und Ruby nickte. Dabei kniff sie ihre Augen zusammen.

„Komm schon, Mary. Ich will keinen Schlaf verlieren!", tadelte sie und deutete mit der leuchtenden Spitze ihres Zauberstabs zur Schlafsaaltür.

„Aber ich bin doch gar nicht angezogen", warf ich ein und sie schüttelte den Kopf.

„Es ist dringend", erklärte sie.

Und einige Sekunden später verschwand ich – den Zauberstab in der rechten Hand – in der lechzenden Dunkelheit des Ganges und lief hinab zum Eingang des Ravenclawturms.

Ich war überrascht, als ich eine aufgedrehte Hermine Granger, welche ebenfalls ihre Pyjamas trug und so aussah, als hatte man sie aus dem Schlaf gerupft, traf.

Ihre gebräunten Wangen waren rot vor Aufregung und ihr Haar wirkte noch ungebändigter als sonst.

Als ich ihren besorgten Blick bemerkte, wusste ich, dass etwas nicht stimmte.

Irgendwas war mit Harry, das spürte ich.

Und mein Gefühl sollte mich nicht täuschen.

„Was ist passiert?", fragte ich, als sie mich durch die Gänge scheuchte.

„Professor McGonagall schickt mich", erwiderte sie außer Atem und drängte mich in den nächstbesten Korridor.

„Was ist los? Ist etwas passiert?" Mit gehobenen Augenbrauen folgte ich meiner Freundin in die Dunkelheit. „Ist etwas mit Harry?"

𝐓𝐑𝐔𝐄 𝐂𝐎𝐋𝐎𝐔𝐑𝐒 | Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt