Kapitel 9

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Jungkook P.o.V

Ich stand auf dem Campus und wartete. Es war mittlerweile Freitag und somit mein 20. Geburtstag.

Am Mittwoch hatte ich Jin, Namjoon und Yoongi gefragt, ob sie auch Lust auf den Filmeabend hätten und am Donnerstag weihte ich Jimin und Hoseok ein, dass dieser Geburtstag nicht in der üblichen Dreierrunde stattfinden würde.

Beide freuten sich sehr über den Zuwachs und Jimin ließ es sich nicht nehmen alle vier auf Instagram zu suchen. Besser gesagt drei. Taehyung hatte er schon seit Ewigkeiten im Blick, denn wie könnte es anders sein; die beiden wissen bis ins kleinste Detail über meine aktuelle Beziehung zu Taehyung Bescheid.

Es war gerade die letzte Vorlesung zu Ende. Die Anderen hatten schon vorher Schluss, alle außer Taehyung.
Wir hatten abgesprochen, dass wir zusammen zu ihm gehen, seine Sachen für heute Abend holen - es würde auf eine Übernachtung hinauslaufen- und dann zu mir gehen. Der Rest würde dann kurz darauf bei mir eintrudeln, sodass ich noch ein bisschen vorbereiten kann.

Und somit war ich dazu verdammt, hier alleine auf dem Hof zu warten, bis sich der Herr Kim gut genug war, mich mit seiner Anwesenheit zu beehren.
Aber er ließ sich Zeit.

Während ich wartete, bemerkte ich, wie eine kleine Gruppe aus Studentinnen etwas näher kam und die Köpfe zusammensteckten.

Nach einer Minute löste sich ein Mädchen aus der Gruppe und kam auf mich zu.
Oh Gott, was kommt jetzt?

"Ähm hi...du bist doch Jungkook oder?", fing sie leise an zu sprechen.

"Ja, der bin ich. Was gibt's?"
Ich lächelte sie freundlich an und wartete, bis sie sich traute, weiterzusprechen.

"Also, ich habe dich in letzter Zeit öfters bei Taehyung stehen sehen und wollte fragen, ob ich vielleicht seine Nummer haben kann."

Sie sah mich unsicher an.
Sie ist schon die Zweite, die mich heute anspricht. Es ist faszinierend, wie sie einen auf einmal beachten und etwas von einem haben wollen, nur weil man mit anderen Menschen etwas unternimmt.

"Jungkook! Kommst du?"
Taehyungs tiefe Stimme rief über den gesamten Campus und mit meinem Blick wendete sich auch etliche Andere zu ihm und danach zu mir.

Dieser Blick, diese Augen. Was war das für ein Ausdruck? Den kenne ich bei ihm gar nicht. Argwohn?  Skepsis?

Ich warf einen letzten Blick auf das Mädchen. "Tut mir Leid, aber da musst du ihn schon selbst fragen. Ich bin nicht sein Wingman."

Damit drehte ich mich zu Taehyung und ging zu ihm. Das mir die Blicke der Anderen folgten, war mir durchaus bewusst, aber was hatte ich auch erwartet, wenn der beliebteste Junge der Uni auf einmal außerhalb seiner Freundesgruppe unterwegs ist.

Als ich bei ihm ankam, legte Taehyung plötzlich einen Arm auf meine Schultern und zog mich mit in eine Richtung. Wahrscheinlich zu seiner Wohnung.

"Was wollte sie von dir?"
Seine samtige Stimme legte sich um meine Ohren und zusammen mit dem Körperkontakt ließ sie meinen Bauch leicht kribbeln.
"Deine Nummer.", feixte ich und musste kurz auflachen.
"Und was hast du gesagt?", fragte er mich mit seinem undefinierbaren Blick, aber ich hörte sein amüsiertes Schmunzeln heraus.
"Dass ich nicht dein Wingman bin und sie dich selber fragen soll."

"Was ist ein Wingman?"

"Mein Job wäre es, dir beim flirten und daten eines Mädels zu helfen.  Also dich verkuppeln. Aber das mache ich nicht."

Schließlich wäre es ein bisschen dumm, meiner Konkurrenz zu helfen...

"Wieso nicht?"

...Weil ich meiner Konkurrenz immernoch nicht helfen will!

Heartattack • TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt