Kapitel 2

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Ich saß auf dem Boden des Bürgersteigs und schaute dem Wagen hinterher.

Das Adrenalin in meinen Adern pulsiert immernoch gefährlich stark und ich wischte mir mit fahrigen Bewegungen den Schweiß von der Stirn.

Hatte ich alles richtig gemacht? Hätte ich noch etwas besser machen können? Wird der Mann überleben?

Ich knetete meine Hände und biss mir auf die Lippen, während ich versuchte, wieder zu Atem zu kommen und mich zu beruhigen.

Plötzlich tauchte eine Hand in meinem Sichtfeld auf und hielt mir eine Wasserflasche hin.

"Dankeschön.", sagte ich mit trockener Stimme, während ich danach griff. Erst jetzt fällt mir auf, wie staubig sich mein Rachen anfühlt.
In einem Zug trank ich die Flasche bis zur Hälfte aus und atmete danach geräuschvoll aus, da ich beim Trinken kaum Luft geholt hatte.

Erst nachdem ich die Flasche zugedreht hatte, schaute ich nach oben zu der Person, um mich nochmal zu bedanken.

Aber das Wort blieb mir im Hals stecken, also ich direkt in die grünen Augen eines Engels schaute.

Ich wusste, dass Taehyung Kontaktlinsen trug und eigentlich braune Augen hatte, dennoch kannte ich nur seine grünen Augen, welche mich gerade musterten, während ich völlig verschwitzt vor ihm auf dem Bürgersteig hockte und wahrscheinlich den krümmsten Rücken der Welt zur Schau stellte.
Und noch ein Adrenalinschub jagte durch meinen Körper.
Langsam reicht es doch auch oder? Jetzt werde ich auch noch wegen ihm nervös.

"Alles klar bei dir?", fragte seine tiefe Stimme. Unter dem gleichgültigen Ton bildete ich mir ein, Besorgnis raus zu hören.

Ich nickte. " Ja...glaub' schon...."

In dem Moment kam ein Rettungssanitäter zu mir, der in dem kleinen Auto gefahren war.

"Sind sie Herr Jeon, der uns angerufen hatte?", fragte er ruhig, während er sich zu mir runterkniete und mich aufmerksam musterte.

"J-ja genau.", stotterte ich etwas überfordert.

"Wie geht es Ihnen?", fragte er weiter, während er nach meinem Handgelenk griff, um den Puls zu fühlen.
"Gut denke ich, alles in Ordnung."

"Das ist gut. Ich habe schon die anderen drei Personen gefragt, die geholfen haben. Sie haben wohl die 10 Minuten alleine die Herzdruckmassage gemacht. Das ist sehr anstrengend und in dieser brütenden Hitze ist der Wasserverbrauch sehr hoch.
Ich will nicht, dass Sie mir als Nächstes umkippen. Wollen Sie auch ins Krankenhaus?"

10 Minuten....10 verdammte Minuten hab ich da gehockt und die Zeit komplett vergessen, so zugedröhnt war ich mit Adrenalin. Meine Hände zittern immernoch und sind eiskalt, trotz, dass ich gefühlt glühe vor Anstrengung.

"Nein, das ist nicht nötig, ich gehe einfach nach Hause und ruhe mich ein wenig aus. Alles gut!", erwiederte ich schnell.

"Ich kann es Ihnen nur anbieten. Ihr Puls ist zwar etwas zu schnell, aber das kommt von der Aufregung. Ich müsste noch kurz ihre Personalien aufnehmen, um Sie kontaktieren zu können, sollte noch was sein."

Nachdem ich ihm meinem Namen, Adresse und Telefonnummer aufgeschrieben habe, stand er auf und musterte mich nochmal.

"Sind Sie sicher, dass Sie nicht mit wollen? Sie sehen sehr blass aus."

" Nein....ich schaffe das schon.", sagte ich etwas zittrig und stand endlich auf. Mit wackeligen Beinen wollte ich nach meinem Rucksack greifen, aber bevor ich mich überhaupt weit genug runterbeugen konnte, griff bereits jemand anderes danach.

Heartattack • TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt