Heartattack • Taekook

Kapitel 16

Taehyung P.o.V

Es klingelte an meiner Tür.
Hektisch sprang ich aus dem Bad, wo ich gerade meine Waschtasche zusammen packen wollte.
Ich lief schnell zur Tür, öffnete sie und ohne zu schauen, wer sich dahinter befand, lief ich wieder ins Bad.

"Komm rein, ich bin noch nicht fertig mit packen! Du musst mir noch sagen, was wir da machen werden und welches Wetter angesagt ist. Noch habe ich keine Klamotten ausgesucht.", rief ich aus dem Bad in den Flur und sammelte den Rest für die Waschtasche zusammen.

Ich hörte Jungkooks helles Lachen. Er schloss die Tür, zog sich die Schuhe aus und ging in mein Zimmer. Ich kam kurz nach ihm rein.

Es war Freitag. Erst gestern hatte er mich gefragt, ob ich mit ihm zu seiner Oma fahren möchte.
Dementsprechend hatte ich kaum Zeit, zu packen.
Wir hatten abgesprochen, dass er nach der Uni zu sich ging, seinen Rucksack holte und mich dann bei mir abholte. Zusammen würden wir dann zum Zug gehen.

Als ich mein Zimmer betrat, saß der Jüngere im Schneidersitz auf meinem Bett und betrachte wieder die Bilderwand.
Er hatte bestimmt schon die neuen Bilder von dem Filmeabend und ein paar aus der Uni entdeckt.

Ich schmiss meine Badsachen in den Rucksack, der auf meinem Schreibtischstuhl stand und drehte mich dann zum Schrank.

"Also?"
"Was also?"
"Na was ich gefragt habe. Was machen wir? Welches Wetter ist angesagt? Ich muss doch passende Sachen einpacken!", sagte ich etwas gehetzt.

"Entspann dich Kim. Der Zug fährt erst in einer Stunde. Du hast noch Zeit, deine Modenschau auf dem Dorf zu planen. Die Kühe werden begeistert sein!" Er lachte auf und auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Dann setzte ich meine emotionslos Maske auf und ging auf ihn zu.
Ich straffte meine Schultern und als ich vor ihm stand, blickte ich auf ihn herab.
Er verstummte und schaute seinerseits zu mir hoch. Ich spürte, wie sein Körper leicht erzitterte, als sich unsere Augen trafen.
Immernoch. Ich habe immernoch diese Wirkung auf ihn.
"Willst du mich provozieren, Jeon?", frage ich mit etwas tieferer Stimme als sonst und beugte mich leicht zu ihm herunter, sodass er den Kopf in den Nacken legen musste, um mir weiterhin ins Gesicht sehen zu können.

"Vielleicht ein bisschen." Er grinste mich an, lehnte sich etwas nach hinten und stützte sich auf seine Hände ab.
"Um auf deine Fragen zurück zu kommen. Das Wetter wird top. Und wir werden nur im Dorf bleiben, viel draußen im Garten sein, mit dem Hund spazieren gehen oder so. Wir können auch mal zum Strand wenn du willst.....achso....es gibt kein Internet. Mobile Daten müssen reichen. Ich hoffe, das ist nicht so schlimm." Zum Ende hin flackert etwas Unsicherheit in seinen Augen auf.

"Das geht schon klar. Also eher bequeme Sachen."
Ich nickte leicht zu mir selbst, drehte mich wieder um und durchwühlte meinen Kleiderschrank. Nach 10 Minuten war alles gepackt, Handy aufgeladen und wir waren soweit aufbruchbereit.
Die Schuhe hatten wir schon an, die Rucksäcke auf den Schulter.

"Wollen wir los?", fragte ich, nachdem ich Schlüssel und Portemonnaie in meine Bauchtasche gepackt hatte. Diese schlang ich mir um den Oberkörper, sodass sie diagonal über meine Brust hing.

In der Sekunde, wo Jungkook mir antworten wollte, klingelte es wieder an der Tür.
Verwundert schauten wir uns an. Also ich erwartete keinen Besuch mehr.
Ich drehte mich zur Tür um und öffnete sie.

Als ich die Gesichter meiner Eltern erkannte, versteifte ich mich sofort und stand stocksteif dar.
Mein fröhlicher Ausdruck wich einem unterkühlten, emotionslosen und aus freundlosen Augen musterte ich die Beiden.

"Was wollt ihr?", fragte ich ohne Begrüßung.
"Sei nicht immer so unhöflich Taehyung. Wir wollten nochmal mit dir sprechen. Es hat sich eine perfekte Gelegenheit ergeben und du sollst sie dir anhören.", kam auch promt die Antwort von meinem Vater.
"Willst du uns nicht hereinbitten?"
Meine Mutter machte einen Schritt vor und wollte durch die Tür, aber ich stellte mich ihr in den Weg und drängte sie etwas zurück.